<:1>Heüt lesen wir in dem euangelio/ das sant Johannes schreibet vonn Christo/ wie er von im selbs zG seinen iüngeren/ vnd sunderlich zG sant Thoman sprach/ Ego sum via veritas et vita dis sprichet unser herre Jesus Kristus ich bin der wec unde diu warheit unde daz ewige leben
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<:1>Dis ist daz ego sum Sanctus Paulus spricht Ich bidden vnseren herren ihm xrm vnd synen hymmelschen vatter das er uch gebe synen heiligen geyst das uwere hertzen erluchtet werden daz ir erkennen mogent die warheyt daz ist noit. Want die warheyt wirt dicke angefuchten von den luten die nit luter bekentenisse enhant want sie die warheyt nit versteent so sprechent sie es sy vnrecht so enist es anders nyt dann das sie uz nit versteent Sanctus Augustinus wardt eyns angefuchten von den luden die sin nicht verstunden an sinen worten Da antwordt sant Augustinus yne also vnde sprach. Weren myn augen also luter vnd also clare daz ich mocht den stern gesehen der da swebet by der sonnen vnd ich uch daruff wisete mit mynen fingern ob ir des stern doch nit gesehen mochtent vor uwern stumphen augen Darumbe enhete ich doch nicht vnrecht want ich were es one sache vnde es were schult ulbers kranken gesichtet Sehent also ist es wan man warheit horet oder siht vnd man der nyt verstet das ist des schult das man vngeGbet ist in den liecht vnd in der gnaden Auch wissent wer die warheyt versteen sall der ensall nit leben in ine fleisch noch in ine blude Sunder in ine geiste Also sal man gescheiden sin von aller gnugeden irdischer dinge Sanctus petrus sprach zu vnserm herren du bist xrs des lebendigen gottes son Da antwort im vnsere herre vnd sprach peter das enhait dir geoffenbaret widder fleisch nach bluyt sunder myn vatter der ym hymmel ist Sehent also ist es uber alle dingk swere die warheyt zu versteen Wer die warheyt versten sal der muß si haben von eyme sunderlichen inguß der gnaden gotlichs liechts sal er bekennen den wec der warheyt, herumbe sprach vnsere herre ihs xrus Ich bin der wech der warheit vnd das leben er ist der wegk der werlich zu der warheyt lydet want er ist der der da lebet in ine geiste erhaben uber alle vergencklich sachen vnd liplich neygunge stede in der warhezt want er ist selber der wegk vnd die warheyt.
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<:1>Heute lesen wir im Evangelium, das der heilige Johannes von Christus schreibt, wie er aus sich selbst heraus zu seinen Jüngern, und insbesondere zu Thomas, sagte: ‘Ego sum via, veritas et vita’. Dies sagt unser Herr Jesus Christus: ‘Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben’.
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<:1>Dies ist das ‘Ich bin’. Der heilige Paulus spricht: ‘Ich bitte unseren Herrn Jesus Christus und seinen himmlischen Vater, dass er Euch gebe seinen heiligen Geist, dass Euer Herz eleuchtet werde’, auf dass Ihr erkennen mögt die Wahrheit, die nötig ist. Denn das Wort der Warheit wird heftig von den Leuten bestritten, die keine reine Erkenntnis besitzen. Weil sie die Wahrheit nicht verstehn, behaupten sie nämlich, sie sei unrecht. Doch es ist nicht anders, als dass sie uns nicht verstehn. Der heilige Augustinus wurde einmal angefochten von den Menschen, die ihn in seiner Aussage nicht verstanden. Da antwortete der heilige Augustinus ihnen und sprach wie folgt: ‘Wären meine Augen so rein und so klar, dass ich den Stern sähe, der da nahe der Sonne schwebt, und ich Euch mit meinen Fingern darauf hinwiese, doch ihr könntet den Stern nicht sehen vor Euren stumpfen Augen, hätte ich folglich dennoch nicht Unrecht, denn ich wäre es ohne Grund und es wäre Eures kranken Blickes geschuldet’. Seht, so ist es, wenn man die Wahrheit hört oder sieht und man sie nicht versteht, das liegt daran, dass man das Licht und die Gnade nicht gewohnt ist. Auch sollt Ihr wissen, dass, wer die Wahrheit verstehen soll, der soll niicht leben im Fliesch oder im Blut, sondern im Geist. Deshalb soll man von allen möglichen irdischen Dingen geschieden sein. Der heilige Petrus sprach zu unserem Herren: ‘Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn’. Da antwortete unser Herr und sprach: ‘Petrus, das hat Dir weder Fleisch noch Blut geoffenbart, sondern mein Vater, der im Himmelt ist’.
Seht also, es ist über alles hinaus schwer, die Wahrheit zu verstehn. Wer die Wahrheit verstehen soll, der muß sie aus einem besonderen Eingießen der Gnade göttlichen Lichts haben, soll er den Weg der Warheit erkennen. Darum sprach unser Herr Jesus Christus: ‘Ich bin der Weg der Wahrheit und das Leben’. Er ist der Weg der wirklich zu der Wahrheit führt, denn er ist der, der da im Geist lebt, erhaben über alle vergänglichen Dinge und materiellen Neigungen, denn er ist selbst der Weg und die Wahrheit.
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<:2>eya nu merket mit vliz disiu wort daz er sprichet ich bin ein wec zweier hande weg sullen wir verstan an Kristo nach der menscheit unde nach der gotheit
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<:2>Nun also achtet mit Aufmerksamkeit auf das Wort, das er sagt: ‘Ich bin ein einziger Weg’. Zweierlei Art Weg sollen wir in Christus erkennen: gemäß der Menschheit und gemäß der Gottheit.
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<:3>sin menscheit ist gewest ein wec unser menscheit daz sol man verstehen und prueven an sinem volkomen bilde und an der übunge aller siner lider wan swa ein lit an unz tritet uz dem wege sines bildes, da werden wir bevlecket wan sant Paulus sprichet daz wir sullen leben also daz got an uns vinde einen widerschin aller siner gottlicher werc daz ist daz wir uns glich halten dem daz er uns vorgepildet hat diz were war geistlich leben mer diz wirt dicke gehindert von manegen gebresten aber aller meist werden wir gehindert warer geistlicheit von manegen gebresten die in uns sint die gebrechen sint daz ein ieclichiu craft der sele niht geordent ist uf ir stat diu vreude der sel dy solte also geordent sin unde gesatzt uf ir stat daz si alliu geschaffeniu dinc niht ervrewen möhten mer alleine daz si sich vunde in einer lutern consciencien hie von sprichet Kristus zu sinen jungern ir sult iuch nihtes vrewen denne daz iwer namen geschriben sin in dem buoche des ewigen lebens diu vorhte der selen solte also geordent sin daz si niht envorhte alliu diu dinc diu under gote sint weder libes noch guotes und alles daz uber si verhenget wirt von got oder von einiger creature also ist iz ze vernemen von allen den andern creften der sel gerunge unde meinunge kurzlich geseit allez daz diu sele geleisten mac daz solde gesament sin in die einveldigeste einveldikeit des willen unde der wille solde sich werfen an daz hoehste guot unde daran haften stetiglich dar uf sprichet sant Paulus der an gote haftet mit allem syme wesene der wirt ein geist mit gote
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<:3>Seine Menschheit war ein einziger Weg unserer Menschheit gewesen. Dies soll man erkennen und an seiner perfekten Erscheinung und an der Bewegung all seiner Glieder messen. Denn wenn ein einziges Glied in uns von dem Weg seiner Erscheinung abweicht, dann werden wir befleckt. Denn der heilige Paulus sagt, dass wir so leben sollen, dass Gott in uns einen Reflex von all seinem göttlichen Werk findet, d.h. wir sollen gleich dem Vorbild uns verhalten, das er uns vorgeprägt hat. Das wäre ein wahres spirituelles Leben. Und doch ist dies ernsthaft bedroht durch eine Reihe von Schwächen. Aber am stärksten werden wir von wahrer Spiritualität durch Schwächen gehindert, die in uns sind. Die Schwächen bestehen darin, dass keine der Seelenkräfte sich an ihrem richtigen Ort befindet. Die Freude der Seele soll so ausgerichtet sein und sich an seinem Platz befinden, dass sie sich an keinem der geschaffenen Dinge erfreuen könnte, mehr noch, dass sie sich in einem reinen Gewissen vorfindet. Hiervon spricht Christus zu seinen Jüngern: ‘Ihr sollt Euch an nichts anderem erfreuen als daran, dass Eure Namen in das Buch des ewigen Lebens geschrieben sind’. In gleicher Weise soll die Furcht der Seele so ausgerichtet sein, dass sie nichts, was unter Gott ist, fürchte, weder das Körperliche, noch Besitz, noch irgendetwas, das ihr von Gott auferlegt wurde oder von einigen Geschöpfen. So müssen auch alle anderen Kräfte der Seele, Wünsche und Meinungen verstanden werden, oder, um es kurz zu sagen, alles, was die Seele zu tun vermag, soll konzentriert sein in die einfachste Einfachheit des Willens, und der Wille soll sich dem höchsten Gut hinstrecken und sich beständig an ihm festmachen. Hierzu sagt der heilige Paulus: ‘Wer an Gott hängt mit seinem ganzen Wesen, der wird ein einziger Geist mit Gott’.
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<:4>Nu merket die richeit des geistes der alsus ein geist mit gote worden ist er wirt niht gerichet von allen dingen ob er si joch alliu beslozzen hete in siner gewalt wan alliu dinc noturftic sint her umbe ist daz sin richeit daz er wone in eime wesen ob noturft der dinge wan wer niht enhat und niht begert vnn ouch nihtes bedarf der ist richer dan der alliu dinc besezzen hat mit notturft wan sant Paulus sprichet unser genuege ist alleine an gote des wirdigen diener wir sin ouch richent alle tugende den geist niht
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<:4>Nun bedenke den Reichtum des Geistes, der so ein einziger Geist mit Gott geworden ist. Er wird durch nichts bereichert, selbst wenn er alles in seiner Macht umschlossen hätte, weil er aller Dinge bedürftig ist, folglich ist es sein Reichtum, dass er im einen Sein wohnt, jenseits des Bedarfs an Dingen, denn wer nichts hat und nichts begehrt und nichts bedarf, ist reicher als die Person, die alles besitzt, dessen sie bedarf. Denn der heilige Paulus sagt: ‘Unser Genüge ist einzige in Gott erfüllt, dessen würdige Diener wir sind’.
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<:5>Eyn heyden mynsche meyster spricht daz eigenlich die tugende den geist niht richent mer die vruhte der tugende richent den geist von not muoz die sele alle tugende haben wan dan die tugende ouch noturft sint her umbe enwirt der geist von notturft niht gerichet daz hoehste da der geist zuo komen mac in disem liebe, daz ist daz er wone in einem wesen ober der noturft der tugende daz ist also daz alle guete in ime also genaturet si niht alleine daz er tugende habe mer daz diu tugende welich an im si daz ist daz er tugende uebe niht von not mer von einer weslicher guotheit als diz geschiht dan alrerst hat diu sele duchgangen und ubergangen alle noturft der tugende wan si sin weslich an ir worden also kumet si zuo irm zil daz ist der ingus des heiligen geistes
diz sint die vruhte der tugende die den geist alleine richent hie von sprichet sant Paulus ziehet iuch einen niuwen menschen an daz ist Kristus der uns alsus ein wec gewest ist nach der der menscheyt
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<:5>Auch die Gesamtheit aller Tugenden bereichert den Geist nicht. Ein heidnischer Meister sagt, dass die Tugenden den Geist nicht wirklich bereichern, sondern vielmehr die Früchte der Tugenden den Geist bereichern. Aus Bedürftigkeit muss die Seele alle Tugenden besitzen, weil sie dann aber auch der Tugenden bedarf, wird der Geist wegen der Bedürftigkeit nicht bereichert. Das Höchste, das der Geist in diesem Körper erreichen kann, ist, dass er in einem Sein jenseits der Bedürftigkeit nach Tugenden wohnt, was folglich bedeutet, dass alles Gut in ihm natürlich sei, so dass er nicht nur Tugenden besitzt, sondern vielmehr die Tugenden, die in ihm sind, solche Tugenden sind, die von ihm geübt werden, und zwar nicht weil er ihrer bedarf, sondern aus seinshaftem Gutsein. Nur wenn dies geschieht, ist die Seele hindurchgeschritten und hinübergeschritten über alle Bedürfnisse nach Tugenden. Insofern sie in ihr seinshaft geworden sind, kommt sie zu ihrem Ziel, welches das Einfließen des Heiligen Geistes ist.
Dies sind die Früchte der Tugenden, die alleine den Geist bereichern. Hiervon spricht der heilige Paulus: ‘Zieht Euch einen neuen Menschen an’, nämlich Christus, der uns ein solcher Weg gewesen ist, gemäß der Menschheit.
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<:6>der ander wec daz ist der wec xri nach der gotheyt Eya waz weg die gotheit hab oder war mac sie gewandeln wan si doch an allen steten ist oder wa mit wandelt si wan si doch niht vueze hat noch niht daz liplich si der wec der gotheit daz ist diu einikeit da die drie persone inne wandeln in eime wesen under ein ander daz wandeln der personen ist daz si sich bekennen unde minnen under ein ander ir ieclich bekennet unde minnet sich selben an der andern alsus wandelnt die personen in der einikeit under ein ander die fueze da diu gotheit mite wandelt in die personen als die personen in daz wesen der eine fuoz der gotheit daz ist diu fursihtikeit aller dinge e si warn der ander fuoz ist diu behegelicheit der ewigen fursichtikeit alleine got ewiclich an gesehen habe die geschehenheit aller dinge yme behagete aber nit dan gut an allen dingen. Diß ist gesprochen von dem ewigen bilde aller dinge das got selber ist
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<:6>Der andere Weg ist der Weg Christi gemäß der Gottheit. Nun welchen Weg besitzt die Gottheit oder wo mag die Gottheit gehen, während sie doch jederorts ist, oder womit geht sie, da sie doch weder Füße hat noch ein Körper ist? Der Weg der Gottheit ist Einssein, in der die drei Personen gehen, in einem einzigen Sein, miteinander. Das Gehen der Personen bedeutet, dass sie sich gegenseitig kennen und lieben, dass jede von ihr sich selbst im anderen kennt und liebt. So gehen die Personen im Einssein miteinander. Die Füße, mit denen die Gottheit in die Personen geht wie auch die Personen in das Wesen hinein [gehen]: Der eine Fuß der Gottheit ist die Providenz von allen Dingen bevor sie waren; der andere Fuß ist der Wohlgefallen der ewigen Providenz, da Gott alleine ewig die Existenz aller Dinge gesehen hat. Ihm gefallen alle Dinge, aber nur das Gute in allen Dingen. Das kommt von dem ewigen Bild aller Dinge, das Gott selbst ist.
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<:7>nu mohte man vragen waz behegelicheit mac an got gevallen Diser frag antwurtent die lerer vnnd sprechent das von not muosten im alliu dinc behagen wan der da sach daz was got unde daz er sach daz was got
Hier auff spricht sand Dyonisius: Got der sach sich selber an unde sach alliu dinc in im selber vnd sach sich selber in allen dingen dar umbe behagete im got selber wan got ist an im selber ein gewaltig ein/ vnn ein entwaltig ein/ vnd ein einic ein. Vnn davon spricht auch die geschrifft in dem ersten bFch Moysi. Gott sach an alles das er geschaffen hette/ vnnd warent alle gFt. Vnd hierumb soll die sel ansehen ir gewaltig entwaltig/ vnn ebenwaltig bilde in gott/ daz nie uz im enkam also tet ouch aller dinge bilde wan diu volmehtikeit des geistes lit dar an daz daz iht daz hie geschaffen ist kome zuo
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<:7>Nun könnte man fragen: welchen Gefallen kann Gott finden; die Meister beantworten diese Frage und sagen: notwendigerweise müssten ihm alle Dinge gefallen, denn derjenige, der sah, der war Gott, und das, was er sah, war Gott.
Hierzu sagt der heilige Dionysius: Gott, der sah sich selbst an und sah alle Dinge in ihm selbst und sah sich in allen Dingen. Darum gefiel Gott sich selbst, denn Gott ist in sich selbst ein mächtiges Eines, und ein entmächtigtes Eines und ein einfältiges Eines. Und davon spricht auch die Schrift im ersten Buch Mose: ‘Gott betrachtete alles, das er erschaffen hatte und alles war gut’. Und darum muss die Seele ihr mächtiges, entmachtetes und einfaches Bild in Gott betrachten, das niemals aus ihm gelang, noch tat dies das Bild aller Dinge. Denn die Allmacht des Geistes liegt in dem, dass das etwas, das hier geschaffen ist, zu
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seinem nicht, das sein ewig pild ist. Also als got nicht ist in dem gaist, also ist im auch das pild nicht, an dem wir doch das erkennen, wie wir ewigklichen in got gewesen sein sunder vns selbst.
Hir auff spricht Sant Dyonisius: Dy maist wolvnste, die der gaist hat, das ist, das er verfließ in das nicht seines pildes, vnd da jnn verlernen sey sein selbs. Da verlewst der gaist sein werk vnd sein formen vnd sein sinn vnd nicht sein wesen. Doch so hat das bloz wesen der gothait das ploß wesen des gaistes auff gezogen von im selber an sich vnd im gleich gemacht, das da nicht dann ein wesen erscheint. als man prüfen mag der da näm eins trakchen pluot das ist rot vnd güzz das in ein laütter glas das verlür seinen schein vnd seinn formen auzzern ez verlür aber nicht sein wesen
Also verlewst der gaist sein werch form vnd schein vnd nicht sein wesen. Also hat das ploß wesen der gothait den gaist in sich geslungen, das da nit beleibt, dann die ploß ganster, das da mens heisset das ist gemGt
Dar auff spricht Sant Dyonisius, das dy gothait allen den krefften der sel zu sich worden sey. Da maint er, das das ploß wesen der gothait dy plossen genster des geistes in sich gezogen hat, und doch der gaist nymmer grunt erfindet in dem wesen.
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sime ursprunge daz sin ewic bilde ist wan also als got ursprunc ist des geistes also geruowet der geist nimmer er kome dan in sinen ursprunc daz sin ewic bilde ist diz bilde ist got weselich dar umbe sol iz dem geiste ewiclich entbliben daz er iz nimmer ze grunde erkennen sol doch erkennet der geist an dem bilde wie er ewiclich in gote gewesen ist sunder sich selber wan diu meiste wunne die der geist haben magk daz ist daz er verfliuzet in den ursprunc sins ewigen bildes unde dar in verlorn ze sin sin selbes da verliuset der geist siniu werc vnd sin forme sin synne vnd niht sin wesen doch so hat daz wesen der gotheit den geist uf gezogen von im selber an sich und im gemachet glich daz da niht dan ein wesen schinet als man prueven mac der da naeme eins traken bluot daz ist sere rot unde guesse daz in ein luter glas so verlure daz glas sinen schin iz verlure aber niht sin wesen also hat daz gotliche lieht den geist in der einikeit durchliuhtet und ueberliuhtet daz er ein lieht mit im schine also verliuset der geist sinen schin und niht sin wesen wan got hat den geist ueber geholt von im selber an sich unde hat in mit yme geeiniget
doch so enkan der geist in der einunge die gotheit nimmer gegrunden
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seinem Nichts gekommen ist, das sein ewiges Bild ist. Wie Gott Nichts ist in dem Geist, folglich ist für ihn auch das Bild Nichts, an dem wir jedoch erkennen, wie wir ewig in Gott gewesen sind ohne uns selbst.
Hierzu spricht der heilige Dionysius: Das größte Vergnügen, das der Geist besitzt, ist, dass er verfließt in das Nichts seines Bildes, und seines Selbst verloren zu sein.
Da gab der Geist sein Wirken und seine Gestalt und seine Sinne, jedoch nicht sein Wesen auf. So jedoch hat das bloße Sein der Gottheit das bloße Sein des Geistes von um weg zu sich gezogen und ihn sich gleich gemacht, so dass da nichts als ein Sein erscheint. Dies kann man an jemandem ablesen, der Drachenblut nähme, welches rot ist, und es in ein durchsichtiges Glas gieße. Das Glass verlöre seine Transparenz und seine äußere Gestalt, es verlöre aber nicht sein Sein.
Also verliert der Geist seine Wirkform und sein Licht, jedoch nicht sein Sein. Folglich hat das bloße Sein der Gottheit den Geist in sich verschlungen, so dass da nichts bleibt als der bloße Funke, der da Verstand heißt, das ist Innigsein.
Hierzu sagt der heilige Dionysius, dass die Gottheit alle Kräfte der Seele zu eigen gemacht habe. Damit will er sagen, dass das bloße Sein der Gottheit die bloßen Funken des Geistes in sich gezogen hat, und dennoch der Geist niemals den Grund des Seins aufspüren kann.
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seinem Ursprung gekommen ist, welches sein ewiges Bild ist. Weil Gott folglich Ursprung des Geistes ist, will auch der Geist niemals ruhen bis dass er in seinen Ursprung kommt, welches sein ewiges Bild ist. Dies Bild ist Gott wesentlich, weshalb es ewig dem Geist fremd sein soll, so dass er es niemals bis auf den Grund erkennen kann, doch erkennt der Geist an dem Bild, wie er ohne sich selbst ewig in Gott gewesen ist, denn das größte Vergnügen, das der Geist haben kann, ist sein Ausfließen in den Ursprung seines ewigen Bildes und darin sein eigenes Selbst verloren zu haben. Da gab der Geist sein Wirken und seine Gestalt und seine Sinne, jedoch nicht sein Sein auf. So jedoch auf diese Weise hat das Sein der Gottheit den Geist von ihm weg zu sich gezogen und ihn sich gleich gemacht, so dass da nichts als ein Sein erschien. Dies kann man an jemandem ablesen, der Drachenblut nähme, welches tiefrot ist, und es in ein durchsichtiges Glas gieße. Das Glass verlöre seine Transparenz, es verlöre aber nicht sein Sein. Entsprechend durchleuchtete und überflutete das göttliche Licht den Geist im Einssein, so dass er als ein einziges Licht mit ihm leuchte. Also verlor der Geist sein Licht, jedoch nicht sein Sein, denn Gott hat den Geist von sich herüber gebracht zu sich und hat ihn mit sich vereint,
doch auf diese Weise wird der Geist niemals die Gottheit im Einssein ausschöpfen.
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<:8>diz bekante sant Paulus wol da er in den dritten himel gezuket wart da er sach so getaniu dinc diu man niht wol sprechen muoz noch enmac want sie uberredelich sint den sprechenden vnd vnverstentlich den horenden anders weren sie erleubet zu reden alle luden die sie sehen als sie sanctus Paulus sah da rief mit luter stimme o du hoher richtuom der wisheit unde der kunst wie ungruntlich sint diniu urteil unde wie unervolget sint dein weg Hie ist ein frag von dem wort sant Pauli/da er gott zG leget reichtumb/was reichtumb got habe. DarzG ist zG sprechen/dz diu richeit gotes ist das das er niht bedarff vnd auch nicht enhat noch niht enist allez daz man geworten mac diu wisheit gottes ist an der wolgeordenheit aller dinge diu kunst gottes ist vernemunge sin selbs in ym selber in eim erhaben liehte sin selber hie von spricht sant Dyonisius daz lieht da got inne wont daz ist sin selbes wesen daz nieman bekant ist dan im selber diz ist der hohe wec der gotheit da nie creature inne gewandelt hat hie von spricht got durch den propheten mine wege sint erhaben Mber die ?weren das ist Mber die zit also hoch als der himel ueber die erden das ist der h=he weg dez nie ein treher vz kam in die vernemMge die keiner creature sant Augustinus sprichet daz niht sorclicher noch nutzer noch seliger der selen si dan ze wandelen in dem bekentnisse der heiligen drivaltikeit und einikeit
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<:8>Dies erfuhr der heilige Paulus wohl, als er in den dritten Himmel emporgehoben wurde, wo er Geschehnisse sah, von denen man nicht reden muss noch kann, da sie jenseits der Worte der Sprechenden und unverständlich für die Hörenden sind, da es ansonsten erlaubt wäre, allen Menschen gegenüber davon zu reden, die sie sehen, wie sie der heilige Paulus sah, da er mit lauter Stimme rief: ‘O großer Reichtum der Weisheit und der Erkenntnis, wie unergründlich sind Deine Urteile und unerforschlich Dein Weg’. Hier stellt sich die Frage zu dem Zitat des Paulus, da Gott Reichtum zuspricht, welchen Reichtum Gott besitzt. Dazu muss man sagen, dass der Reichtum Gottes liegt darin, dass er weder irgendetwas braucht, noch hat noch ist, was man in Worten ausdrücken kann. Die Weisheit Gottes liegt in der Wohlgestaltetheit aller Dinge, die Erkenntnis Gottes ist seine Selbsterkenntnis in im selbst in einem erhabenen Licht seiner selbst. Hiervon spricht der heilige Dionysius: Das Licht, in dem Gott wohnt, ist dasselbe Sein, das niemand kennt, es sei denn er selbst. Dies ist der hohe Weg der Gottheit, auf dem keine Kreatur je gegangen ist. Hiervon spricht Gott durch den Propheten: ‘Meine Wege sind höher als die Euren, das ist über die Zeit, so hoch wie der Himmel über der Erde ist’. Das ist der hohe Weg, auf dem nie ein Tropfen in die Erkenntnis einer Kreatur kam. Der heilige Augustinus sagt, dass nichts mehr anstachelt oder nützlicher oder segensreicher für die Seele ist, als dass sie in der Erkenntnis der heiligen Trinität und im Einssein wandelt.
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<:9>Nu merket mit vlize daz underscheit der personen unde des wesens waz ist persone in der drivaltikeit daz ist persone daz sich sunderlich unde vernunfticlich beheldet sine eigenschaft gesundert den andern nach vnderscheyde der eygenscheffte iglichs an ym selber her umbe ist ein persone diu ander niht daz werc der personen daz ist daz si uzberen unde geben alliu dinc diu geberunge gehoeret den vater an alleine diu uzgebunge gehoeret die drivaldikeit an gemein waz ist wesen der drier personen in der drivaldikeit das ist das einveldiclich alle dinck zemal an im beslozzen hat nah einvaldikeit unde doch weder enbirt noch engibet an im selber noch mit yme selber. Was das wesen weselich weset iteme dan ym selber das geschicht mit sampt der wirkunge der personen der wesen es ist. Want sie one es widder wircken nach gesin mogen. Want sie enwirckent nit als dry sie wirkent als eyner an allen dingen want sie sint eyn got eyn wesen eyn nature. Eya welich ist diu vermugenheit diesens wesens diu vermugenheit des wesens ist daz iz niht persone ist noch enmag gesin mer stede belibet in syner alweselichez einikeit Die mogentheyt des blibens in ym selber stede all das es ist vnbeweget von alle wercken das ist sin hochstes moge Doch ist es vngescheyden von den persone. Want dieß selbe wesen ist eyn natuerlich wesen der personen nach wesenheit syn selbes nature und ist ouch wesen aller dinge iz ist wesen der wesenden iz ist leben der lebenden iz ist lieht der liehte, rede der redenden, und ist natur der nature diz ist iz alliz nach der eynvaldikeyt syn selbs in allen dingen also ist iz umbe die personen niht wan si sint niht personen aller dinge alse daz wesen aller dinge wesen ist des vermac der vater niht iemans persone ze sin dan sin selbes er gebar ein ander persone uz siner persone niht uz dem wesen mer mit dem wesen in daz wesen daz der vater den sun bern mac mit aller volkomener selden glich im selber volkomener got als er selber got ist daz hat er an sinem natiurlichen wesen da der vater birt den sun da git er im ein ander persone dan sin selbes persone ist er git im aber niht ein ander nature noch ein ander wesen dan sin eigen wesen oder natur ist alsus ist geoffenbaret daz wesen von dem uzgange diz ist diu mugenheit der personen zuo offenbaren daz wesen daz sich von im selber niht offenbaren mac wan iz weder git noh birt an im selber weslich diu unmugenheit des wesens daz ist sin hoehstiu mugenheit steden blibens in ym selber. Dieß ist die hoeste mogentheit des wesens want es ist ym selber offenbare aldar es ist. Dieß wesen heldet sich glich zu den personen und die personen haldent sich glich zu dem wesene want sie bekennent und begriffent glich das wesene
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<:9>Nun bedenkt mit Aufmerksamkeit den Unterschied zwischen den Personen und dem Wesen. Was ist eine Person in der Trinität? Eine Person ist, was getrennt und der Vernunft nach sich seine Eigenschaft bewahrt im Unterschied von den anderen gemäß dem Unterschied der Eigenschaften einer jeden an ihr selbst. Darum ist die eine Person nicht eine andere. Das Wirken der Personen ist ihr Gebären und Hervorbringen aller Dinge. Gebären kommt allein dem Vater zu. Das Hervorbringen kommt der Trinität gemeinsam zu. Was ist das Wesen der drei Personen in der Trinität? Es ist das, was einfach alle Dinge gänzlich in sich schließt aufgrund der Einfachheit und welches dennoch weder in sich selbst noch mit ihm selbst gebiert oder gibt. Was das Wesen wesentlich ist, sogar für sich selbst, das geschieht zusammen mit den Wirkungen der Personen, deren Wesen es ist. Denn ohne es können sie weder wirken noch sein. Denn sie wirken nicht als Drei, sie wirken in allen Dingen als Eins, denn sie sind ein Gott, ein Wesen, eine Natur. Eya, was ist die Potentialität dieses Wesens? Die Potentialität des Wesens liegt darin, dass sie weder Person ist noch sein kann, sondern stets in seinem allwesenhaften Einssein verbleibt. Die Potentialität des beständigen Bleibens in ihm selber, so dass es völlig unbewegt von allen Werken ist, das ist sein höchstes Vermögen. Doch ist es ungeschieden von den Personen. Denn diesselbe Wesen ist ein den Personen natürliches Wesen gemäß der Wesenheit der eigenen Natur, und ist das Sein von allen Dingen. Es ist das Sein aller Seienden, es ist das Leben aller Lebewesen, es ist das Licht der Lichter, die Sprache der Sprechenden, und die Natur der Naturen. Dies alles ist es gemäß der Einfachheit seiner selbst in allen Dingen. So steht es um die Personen nicht, denn sie sind nicht Personen aller Dinge, wie das Wesen das Sein aller Dinge ist. Folglich kann der Vater nicht die Person von jemand anderem sein, nur von sich selbst. Er gebiert eine andere Person aus seiner Person, nicht aus dem Wesen, heraus, vielmehr zusammen mit dem Wesen in das Wesen, so dass der Vater den Sohn in vollkommener Gleichheit gebären konnte als perfekten Gott, wie sich selbst, wie er selbst Gott ist. Dies kommt ihm von seinem natürlichen Wesen zu, da der Vater den Sohn gebiert, lässt er ihn eine andere Person sein als die Person, die er selbst ist, doch er gibt weder eine andere Natur noch ein anderes Wesen, sondern nur was sein eigenes Wesen und seine eigene Natur ist. So wird das Wesen durch die Emanation offenbart. Darin liegt die Potentialität der Personen, nämlich das Wesen, das aus sich heraus sich nicht offenbaren kann, zu offenbaren, da es aus sich heraus im Wesen weder gibt noch gebiert. Die Impotenz des Wesens ist seine höchste Potentialität, stets in sich zu bleiben. Dies ist die höchste Potentialität des Wesens, denn es ist ihm selbst offenbar, da es ist. Dieses Wesen verhält sich auf gleiche Weise zu den Personen und die Personen verhalten sich auf gleiche Weise zu dem Wesen, denn sie erkennen und erfassen das Wesen auf gleiche Weise.
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<:10>Nu ist ein vrage under den meistern ob diu personlicheit begrife unde bekenne zu grund das wesen oder niht Ia diu personlicheit begrifet unde bekennet zuo grunde daz wesen wan iz der persone naturlich wesen ist unde diz wesen wirt von nihte begriffen zuo grunde dan von den drin personen den ez naturlich wesen ist her umbe begrifent die persone daz wesen mit dem wesen vnd nicht mit den personen vnd da von sint sew got das ist von der begrifunge des wesens daz ir naturlich wesen ist und also verre als diu sele diz wesen begrifet also verre ist si gotlich mer des ist doch also kleine daz si begrifen mac als ein tran wider dem witen mere doch icht gotes das ist alzemale got mer daz inblibende guot daz ir ewiclich entpliben sol also daz si iz niht durchgrundet daz ist der vorspilende abgrunt der tuot si ewiclich versinken von ir selber
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<:10>Nun erhebt sich die Frage unter den Meistern, ob die Personhaftigkeit das Wesen begreifen oder dem Grunde nach erkennen kann oder nicht. In der Tat, die Personhaftigkeit begreift und erkennt das Wesen bis auf den Grund, denn es ist das natürliche Wesen der Personen, und dieses Wesen wird von nichts anderem bis auf den Grund begriffen als von den drei Personen, deren Wesen es der Natur nach ist. Aus diesem Grund begreifen die Personen das Wesen durch das Wesen und nicht durch die Personen und dadurch sind sie Gott, nämlich durch das Begreifen des Wesens, deren natürliches Wesen es ist, und in dem Maße in dem die Seele dieses Wesen begreift, soweit ist sie göttlich. Und doch ist das, was sie begreifen kann, so klein wie ein Tropfen verglichen mit dem weiten Meer. Nichtsdestotrotz, etwas von Gott ist gänzlich Gott. Gleichwohl ist das in ihr verbleibende Gut, das ihr ewig entbleiben soll, so dass sie es nicht erschöpft, das ist der Abgrund, der vor ihr spielt, in den sie sich durch sich selbstewig versenkt.
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<:11>nu mohte man vragen war umbe ist niht ein persone als ein wesen ist diz merket alliu diu dinc diu da sint diu sint von in selber niht mer si sint geursprunct in der ewikeit von einem ursprunge der sin selbes ursprunc ist und in der zit geschaffen von nihte von der heiligen drivaldikeit ir ewic ursprunc ist der vater und aller dinge bilde in im daz ist der sun minne zuo dem selben bilde daz ist der heilige geist dar umbe hete der bildenere aller dinge in dem vater ewiclichen niht geswebet so mohte der vater niht geworht haben diz ist gesprochen von der vorgesagten mugenheit des vaters her umbe muosten me personen sin dan einiu wan an dem ewigen vluzze vermyttelst den sun von dem vater sint uz gevlozzen alliu dinc unde niht von in selber also ist der ewige vluz ein ursprunc aller dinge an ir ewikeit aber in der zit sint si von nihte geschaffen und da von sint si creaturen aber in dem ewigen vluzze in den si uß gevlozzen sint sunder sich selber da sint si got an gote hie von spricht sant Dyonisius daz diu erste sache sachet alliu dinc nah dem glichnisse ir selbes
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<:11>Nun kann man fragen, warum es nicht nur eine einzige Person gibt, da es doch auch nur ein einziges Wesen gibt. Bedenkt dies: Alle Dinge, die da sind, sind nicht aus sich heraus, sondern sie sind in Ewigkeit aus einem Ursprung entstanden, der sein eigener Ursprung ist, aus Nichts gemacht in der Zeit durch die heilige Trinität. Ihr ewiger Ursprung ist der Vater, und das Bild aller Dinge in ihm, das ist der Sohn, die Liebe zu demselben Bild, das ist der Heilige Geist. Wenn darum das Bild aller Dinge nicht ewig im Vater geschwebt hätte, hätte der Vater nicht wirken können. Das besagt die vorgenannte Potentialität des Vaters. Es bedurfte also mehr als einer Person, denn in dem ewigen Fluss sind vermittels des Sohnes aus dem Vater alle Dinge herausgeflossen, nicht aus ihnen selbst. Demnach ist der ewige Fluss ein Ursprung aller Dinge in ihrer Ewigkeit, während sie in der Zeit aus Nichts geschaffen wurden, und hierdurch sind sie Geschöpfe, doch in dem ewigen Fluss, in dem sie ohne sich ausgeflossen, sind sie Gott in Gott. Hiervon spricht der heilige Dionysius dass die erste Ursache alle Dinge nach dem eigenen Ebenbild verursacht.
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<:12>Nu merket den underscheit des uzfluzzes in der ewikeit und in der zit was ist ein uzfluz daz ist ein bewegelicheit sins willen mit eim lihten underscheit also sin wir uz gegangen in der zit in dem getwange siner minne der ewic uzvluz ist ein offenbaren sin selbes in im selber also flMzet die offenbarvnge in ein bloz bekentnisse ires selbes da ist der kennere daz selbe daz da er kant wirt diz ist der ewige vluz des nie ein tran uz quam in die vernemunge keiner creature daz ist der sun von dem vater an dem zitlichen uzvluzze vluzzen alliu dinc uz mit maze aber in disem ewigen vluzze sint si sunder maze bliben also ist der vluz vervlozzen in sich selber her uf spricht sant Dyonisius got ist ein brunne der in sich selber ist vervlozzen der vater ist ein ursprunc sins suns daz ist an siner ewigen geberunge der vater unde der sun die ursprungent irent geist daz ist an einer ewiger entgiezunge
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<:12>Nun beachte den Unterschied zwischen der Emanation in der Ewigkeit und der in der Zeit. Was ist eine Emanation? Es ist eine Bewegung seines Willens mit einem kleinen Unterschied. So sind wir in der Zeit durch den Zwang seiner Liebe hervorgegangen. Die ewige Emanation ist eine Offenbarung seiner selbst in ihm selbst, folglich fließt die Offenbarung in ein bloßes Erkennen seiner selbst: Da ist der Erkennende dasselbe das da erkannt wird. Dies ist der ewige Fluss, von dem niemals ein einziger Tropfen in die Wahrnmung eines Geschöpfes geraten ist. Dies ist der Sohn des Vaters. In der Emanation in der Zeit flossen alle Dinge in Maßen aus, aber in diesem ewigen Fluss bleiben sie unermesslich. So ist der Fluss in sich selbst verflossen. Hiervon spricht der heilige Dionysius: Gott ist ein Brunnen, der in sich verfloss. Der Vater ist der Ursprung seines Sohnes, nämlich in seinem ewigen Gebären. Der Vater und der Sohn verursachen ihren Geist, nämlich in einem ewigen Hervorgießen.
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<:13>Eya nu möcht man vragen. wie es sey vmb dew vaterlichait weder si vrsprunchleicher sey des wesen oder das wesen ursprunckleicher der vatterchait nu verstand mit einem verlaGchtem g(ist daz daz wesen enpirt nicht noch nimet nicht w(r das wesen vrsprinchleich des vatters so war das wesen perund also ist es nicht
war aber die vaterleichait vrsprinckleicher des wesens so war das wesen nemend also ist es auch nicht.
da das wesen inn weslozzen hat sich selb vnd alles das da ist. da ist nicht dann plozz wesen Mer dew natur des wesens die selb doch das wesen ist dew naturet sich in ein naturleichait irs selber Hie ist g=tlich in aim glichait der creatur nature diu naturend ist "n aigenschaft ains ieglichen dings wann natur moch nichtz nicht gesein. Het si nicht ir aigen werkch. ir aigen werch ist. das das si naturet si engibt noch enbiert nicht. Mer si naturet den vater das ist das werch der natur in der selben stilhchait. da dew natur selb inn swebt doch mag diez aygenleich werich nicht gehaissen der naturen. Mer es haisset ein genaturhait der nature da von spricht sand dyonisius auf das wart in dem vater der liecht das liecht des vaters webegt von dem vater das sezet er das liecht der natur vor vnd dem vatter dar n?ch als in ainer haimlicher genaturetleichait der naturen Da ist diu naturhait in der selben stillichait da die natur selb inn swebet dew genaturt natur das ist der sprossen der vaterlichait an der fliessent alle ding aus in den sun als sy der vater selb ist an wesenne. Also offenbart dew genaturhait der natur dew verporgenhait ir selbes natur dew vrsprungenhait ist nicht von dem nicht. Ist si ain von dem ainen. Ist si all von dem allen. Ist si al in allen. Dar vmb das nicht nicht ist dar vmb ist ain ain vnd ist all in all diecz ist dew vrsprinchleichait des vater vnd der vater ist ursprincleich des sun vnd si paid sind vrsprinchleich ires gaistes. der ain natur mit in paiden ist. Sand dyonisius spricht das gut in im selber sey alle ding das ist das er aller ding pild treit da treit er sich in ainem nicht da sint allew ding got vnd nu das wir warn da wir nicht enwern da was got hell vnd himeln vnd allew ding. Sand dyonisius sprichet Got der ist ain das ist das er sich tregt in ain das ist ain unbechantinizz aller creaturen vnd das rich tregt dew sel durich allew ding in das erst nicht das si allen creaturen unpechant sey da enist si nicht da enhät si nicht da envil si nicht. Da enist si nicht da hat sey got gelazzen vnd allew ding. Solt du got von himelreich verchiesen so dein sel so gar ab geschaiden sey von allem dem das si enphahen mag götleiches fluzzes das dem gaist minn gebn mag als si dar zü chümbt so ist die sel dem leben der enrichait mit dem si sey der geschaffenhait vnd die unschaffen gaist die lebent mer da denn si lebt vnd das vngeschaffen leben das da ist ewichleich gewert das enist nicht minner denn got. Do dew sel hie mit durichgangen wirt das si sich selb ze mal verleuset. Dann aller erst so chumbt si wider an ir selbers uf zw der hochsten armüt vnd alles das an ir lasset das an ir ist das minner ist dann got.
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<:13>Eya nu möhte man vragen wie iz si umbe die veterlicheit weder sie ein vrsprunck sey des wesens oder das wesen der veterlikait diz verstet mit einem erliuhten geiste daz wesen git noh nimt niht an im selber wesenlich her umbe were daz wesen ursprunclich des vaters so were daz wesen bernde so mohte iz niht wesen sin sunder iz were ein persone also ist iz niht wan wesen ist niht persone nah siner einikeit were aber diu veterlicheit usprunclich des wesens so were das wesen gevrsprungt von der person des vaters also ist iz ouch niht
alleine der vater ursprunc si nach siner persone er ursprunget doch daz wesen niht wan veterlicheit unde weslicheit eine eigenschaft tragent dar umbe ist er algewaltic zuo ursprungen nah der veterlicheit
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<:13>Nun also könnte man fragen, was Väterlichkeit ist, ob sie das Wesens verursacht oder das Wesen die Väterlichkeit verursacht. Versteht dies mit einem erhobenen Verstand, dass das Wesen weder gebirt noch nimmt. Würde das Wesen den Vater verursachen, wäre das Wesen gebärend, doch so ist es nicht.
Würde aber die Väterlichkeit das Wesen verursachen, so wäre das Wesen empfangend, doch auch so ist es nicht.
Denn das Wesen hat sich selbst und alles das existiert in sich beschlossen. Folglich ist nichts als bloßes Wesen. Desweitern, die Natur des Wesens, die doch selbst das Wesen ist, die bringt sich in die Naturhaftigkeit ihres selbst. Dabei versteht man göttliche Natur genauso wie kreatürliche Natur, die etwas ohne Eigenschaft irgendeines Dinges hervorbringt, denn Natur kann nicht nichts sein, sie besäße nicht ihr eigenes Werk. Ihr eigenes Werk liegt darin, hervorbringend zu sein, nichts zu geben noch zu gebären. Vielmehr bringt sie den Vater hervor. Das ist das Werk der Natur in derselben Unbewegtheit, in welcher die Natur selbst schwebt. Doch kann dies nicht eigentlich ein Werk der Naturen heißen, vielmehr heißt es eine Hervorgebrachtes der Natur. Davon spricht der Heilige Dionysius: Darauf wurde in dem Vater des Lichts das Licht des Vaters bewegt von dem Vater. Dies, das Licht, setzt er der Natur voraus und dem Vater nach, wie in einer trauten Hervorbringenschaft der Naturen. Da ist die Naturhaftigkeit in derselben Unbewegtheit, in der die Natur selbst schwebt. Die hervorbringende Natur ist der Spross der Väterlichkeit aus dem alle Dinge fließen in den Sohn, die der Vater selbst dem Wesen nach ist. Auf diese Weise offenbart die Hervorbringenschaft der Natur die Verborgenheit ihrer eigenen Natur. Die Ursächlichkeit ist nicht aus dem Nichts. Ist sie eines aus dem Einen, ist sie alles aus allem, ist sie alles in allem. Weil nicht nichts ist, darumb ist das eine eines und ist (das eine) alles in allem. Dies ist die Ursächlichkeit des Vaters, und der Vater verursacht den Sohn, und sie beide verursachen ihren Geist, der eine einzige Natur mit diesen beiden ist. Der heilige Dionysius sagt: Das Gute in ihm selbst sei jegliches Ding, d.h. dass er das Bild aller Dinge trägt, da trägt er sich nicht nur in einem, da sind alle Dinge Gott. Und nun, indem wir waren und nicht waren, da war Gott Hölle und Himmel und alle Dinge. Der heilige Dionysius sagt: Gott, der ist einer, d.h. dass er in Eines trägt, d.h. eine Kenntnislosigkeit aller Kreaturen und den Reichtum trägt die Seele durch alle Dinge hindurch in das Erste. Nicht, dass sie allen Kreaturen unbekannt sei, doch dort ist sie nicht, da besitzt sie nichts, davon will sie nichts. Hat sie da nichts, dann hat sie Gott und alle Dinge gelassen. Sollst Du Gott vom Himmelreich vergießen, muss deine Seele abgeschieden sein von allem was sie aus dem göttlichen Fluss empfangen kann, das dem Geist Liebe verleihen kann. Wenn sie dazu gelangt, dann ist die Seele dem Leben des Bereicherns, mit dem sie in der Geschaffenheit ist, und der ungeschaffene Geist, die da mehr leben als sie lebt, und das ungeschaffene Leben das ist da ewiglich gewährt, denn das ist nicht weniger als Gott. Folglich wird die Seele hiermit durchgebracht, damit sie sich selbst vollends verliert. Erst dann kommt sie zu sich selber, zu der äußersten Armut, und lässt alles das an ihr, was an ihr weniger ist als Gott.
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<:13>Nun also könnte man fragen, was Väterlichkeit ist, ob sie ein Ursprung des Wesens ist oder das Wesen [ein Ursprung] der Väterlichkeit. Versteht dies mit einem erleuchteten Verstand. Wesen gibt noch nimmt wesentlich aus sich heraus, wenn folglich das Wesen der Ursprung des Vaters wäre, dann würde das Wesen gebären und es könnte nicht Wesen sein, sondern es wäre eine Person. Doch so ist es nicht, denn das Wesen ist aufgrund des Einsseins keine Person. Wenn jedoch die Väterlichkeit der Ursprung des Wesens wäre, dann wäre das Wesen von der Person des Vaters verursacht. Auch so verhält es sich nicht. Auch wenn der Vater seiner Person gemäß allein der Ursprung ist, verursacht er nicht das Wesen, denn Väterlichkeit und Wesen besitzen eine einzige Eigenschaft, darum ist er allmächtig gemäß seiner Väterlichkeit.
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<:14>daz wesen mac niht gesin ane persone unde person mac niht gesin ane nature als ir prueven muget ein ieclich dinc daz da ist daz mac niht gesin ane sine nature wan iz mac sin selbes niht gel?gen iz muoz ie sin daz iz ist seht also verstet wan dan der vater ein person ist so mac er niht persone gesin ane nature unde nature mac ouch niht sin ane persone wan ist si nature so muoz iz sin des nature si si seht also merket daz daz wesen keine wis sin mac ane underscheit und understoz vnn vnderstoz ist persone. vnn persone mac keine wis sin ane nature daz daz wesen ist seht also ist bewiset daz daz wesen niht ursprunget die veterlicheit noch die veterlicheit ouch niht ursprunget daz wesen wan ir kein ane daz ander sin mac der sun mac niht sin ane den vater noch der vater ane den sun noch si beide ane den heiligen geist noch danne behaldent si drie eigenschaft die si sunderent in ir underscheit seht also ist iz niht umbe die veterlicheit und umbe daz wesen ir kein mac gesin ane daz ander alleine wesen niht persone si unde persone niht wesen noch danne behaldet veterlicheit unde weslicheit ein eigenschaft also daz man niht sprechen mac daz ir eyns des andern urpsrunc si wan iz ein eigenschaft ist als der vater ursprunget den sun unde si beide ursprungent ir geist der nah der nature ein mit in beiden ist
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<:14>Das Wesen kann nicht ohne Personen sein, und eine Person kann nicht ohne Natur sein, wie Ihr sehen könnt: Alles, was da ist, kann nicht sein ohne seine Natur, denn es kann sich nicht selbst verneinen, es muss sein, was es ist. Seht, versteht es auf diese Weise: Wenn folglich der Vater eine Person ist, kann er nicht Person ohne Natur sein, noch kann eine Natur ohne Personen sein. Denn wenn die Natur existiert, muss etwas sein, dessen Natur sie ist. Folglich bemerket, dass das Wesen auf keine Weise ohne Verschiedenheit und Subjekt sein kann, und das Subjekt die Person ist, und eine Person auf keine Weise ohne Natur sein kann, welches das Wesen ist. Seht, auf diese Weise wurde gezeigt, dass weder das Wesen die Väterlichkeit verursacht noch die Väterlichkeit das Wesen verursacht, da das eine nicht ohne das andere sein kann. Der Sohn kann nicht ohne den Vater sein, noch kann der Vater ohne den Sohn, noch beide ohne den Heiligen Geist sein, dennoch behalten sie drei Eigenschaften, die sie in ihren Verschiedenheiten unterscheiden. Seht aber, so verhält es sich nicht mit der Väterlichkeit und mit dem Wesen. Keines der beiden kann ohne das andere sein, selbst wenn das Wesen keine Person ist und eine Person nicht Wesen, jedoch besitzen Väterlichkeit und Wesen eine einzige Eigenschaft, so dass man nicht sagen kann, dass das eine der Ursprung des anderen sei, denn es gibt nur eine einzige Eigenschaft. Folglich verursacht der Vater den Sohn und die beide verursachen ihren Geist, der der Natur nach eins mit den beiden ist.
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<:15>Eya wol dem geiste her auff genomen ist von ym selber in diz riche bloz bekennen daz allen den unbekant ist die niht bloz sint ir selbes vnd aller ding sol diu sele bloz sin so muoz si haben ein abkeren von allen bilden und formen die ir offenbar sint daz si uf der keiner blibe wan gotlich natur ist niht bilde noch forme also daz si iz verstan muge wan swanne diu sele sich keret von allem deme das ir geoffenbaret wurdt zu eyme das dar uber ist daz heizet gescheiden von bilden unde von formen so enpfehet si glichnisse der formelosen nature gotes des eigenlichiu forme nie creature offenbar wart in disem leben diz ist der heimliche inganc den diu sele hat in gotliche nature an eim glichnisse wan swenne diu sele niht enhat uf dem si ste so ist si bereit zuo gan in ein glichnisse gotes da nieman zuo komen mac er si gebloezet von allen geistlichen materien
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<:15>Nun ja ist der Geist gesegnet, der weg von ihm selbst hinaufgenommen wurde in die reiche, bloße Erkenntnis, die all denen unbekannt ist, die sich nicht ihrer selbst und aller Dinge entledigt haben. Wenn die Seele bloß sein soll, muss sie sich abkehren von allen Bildern und Formen, die ihr offen stehen, so dass sie nicht an ihnen hängen bleibt, denn göttliche Natur ist weder Bild noch Form, so dass man sie würde verstehen können. Denn wenn sich die Seele von all dem abwendet, das ihr geoffenbart wurde, hin zu Einem, das darüber ist, d.h. abgeschieden von allen Bildern und Formen, so erhält sie ihre Gleichgestalt mit der formlosen Natur Gottes, dessen eigentliche Form den Geschöpfen in diesem Leben nie geoffenbart wurde. Dies ist der verborgene Eingang, den die Seele in die göttliche Natur in einer Gleichgestalt hat. Denn wenn die Seele nichts hat, auf dem sie ruht, ist sie bereit, in die Gleichgestalt Gottes zu gehen, zu der niemand kommen kann, es sei denn man ist ledig von allen spirituellen Dingen.
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<:16>Eya wie sere si sich hinderent dis heimlichen inganges die so lihte blibent uf liplichen dingen hie an bekenne ich selber min armuot hie zuo mante sant Dyonisius einen siner junger unde sprach wilt du komen in die kuntschaft der verborgenen heimlicheit gotes so muost du ubergan allez daz dich hindert an eime lutern verstentnisse wan swenne diu bloze sele mit ir blozem verstentnisse daz da erliuhtet ist von einem gotlichen liehte icht goddes entpfindet so bekennet si sich selben swenne si danne bekennet wie si zuo im gevueget ist unde wie si zuo im gehoeret unde wie si beide ein sint vnd mocht si dann von der swer irs lichamen si blibe steteclich da Eya diz hohe bekennen daz diu sele hat von der verborgener heimlicheit gotes daz ist das da von Job sprichet in der griulicheit des nehtlichen gesihtes kumt er unde runte zuo den oren des mannes waz meinet er mit der griulicheit das ist die sorgsamikeit in disem bekentnisse von dem hie geschrieben ist daz nehtlich gesihte daz ist diu offenbarungen der heimlicher warheit daz runen ist diu vervlozzen einunge da daz bekante und der bekenner ein sint
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<:16>Nun, wie sehr hindern sie sich selbst, durch diesen verborgenen Eingang zu gehen, die so leicht bei den körperlichen Dingen bleiben! Hierbei erkenne ich meine eigene Armut, an die der heilige Dionysius einen seiner Schüler erinnert und sagt: ‘Wenn Du zur Kunde der verborgenen Vertrautheit Gottes gelangen willst, musst Du über alles hinweggehen, das dich von einer reinen Erkenntnis abhält’. Denn wenn die bloße Seele mit ihrem bloßen Erkennen, das da von einem göttlichen Licht Gottes erleuchtet ist, etwas von Gott erspürt, erkennt sie sich selbst. Wenn sie dann erkennt, wie sie zu ihm gefügt ist und wie sie zu ihm gehört und wie die beiden eins sind, könnte sie von dem Gewicht ihres Körpers [gehindert werden], sie würde beständig hier bleiben. Ah, dieses erhabene Wissen, das die Seele von dem verborgenen Innersten Gottes besitzt, das ist das, wovon Hiob spricht: ‘Im Grauen des Nachtgesichts kam er und raunte in des Menschen Ohr’. Was meint er mit dem ‘Grauen’? Das ist die Furcht in dieser Erkenntnis, von der hier geschrieben wird. Das Nachtgesicht ist die Offenbarung der verborgenen Wahrheit. Das Raunen ist das Fließen des Einsseins, in welchem das Erkannte und der Erkennende eins sind.
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<:17>Diz buoch ist swere und unbekant mangegen liuten da von sol man ez niht gemeine machen des pit ich iuch dur got wand ez wart ouch mir verboten wer aber ieman der ez strafen wolte daz were gewerlich schult siner blintheit wan ez ist luter warheit wer aber iht hier inne dem nit mit worten genuoc enwere dar umbe sol man ez niht verkeren want uns gebristet worten swa wir von gotlicher nature reden son doch treit ez sine meinunge luterlich in der warheit mit Kristo und in Kristo
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<:17>Dieses Buch ist für einige Menschen schwer und nicht zu verstehen, und es gibt keinen Grund, es allgemein zugänglich zu machen, dies bitte ich euch durch Gott, denn es war auch mir verschlossen. Wenn aber jemand es tadeln wollte, geschähe dies aus eigener Kurzsichtigkeit, denn es stellt die reine Wahrheit dar. Wenn jedoch etwas in ihm vorhanden wäre, was nicht ausreichend mit Worten ausgedrückt ist, sollte man es nicht als falsch einschätzen, denn unsere Worte sind blass, wenn wir von göttlichen Dingen sprechen sollen. Gleichwohl drückt es seine Vorstellung reinlich aus, in Wahrheit mit Christus und in Christus,
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<:18>des si er gebedicht unde gelobet immer me eweclich amen
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<:18>hierfür sei ihm gedankt und er sei gelobt, immer mehr, ewig. Amen.
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