Markus Vinzent's Blog

Friday, 26 May 2023

when I am getting a bit quiet ...

 then I am working on something substantial. Hence, sorry about being slow in moderating the blog and posting here. However, I have worked my socks off to produce a reconstruction of pre-canonical Paul, the ten letters of the collection that Marcion of Sinope brought together sometime after the end of the so-called Bar Kokhba revolt, i.e. after the year 135 CE.

The first product of this endeavour is the publication of a comparative "Concordance to the precanonical and canonical New Testament" that is going to be published with NarrFranckeAttempto on

19 June 2023


Concordance



I hope to finish the reconstruction and the introduction to it sometime later this summer, so watch out for it.

5 comments:

  1. Guten Tag Herr Vinzent
    Ich habe mir grossem Interesse Ihr Buch «Christi Thora» gelesen.
    Was mich erstaunt ist, dass Markion Paulus als einzigen Apostel anerkannt hat, obwohl der mit Christus nie in Kontakt war und seine Schriften erst in der Mitte des 1. Jh erschienen. Wissen Sie eine Antwort auf die Frage?
    Und wenn Ihre These stimmt, das Markion das 1. Evangelium war, vor den Synoptikern, woher nahm Markion seine Ideen und Texte?

    Raymond Dumont, Dr. phil. nat. Chemiker in Ruhestand, Schweiz

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  2. Lieber Herr Dumont, ganz herzlichen Dank für Ihren Kommentar - ich habe etwas ausführlicher hier in meinem Blog darauf geantwortet und bin schon gespannt, ob Sie meine Antwort überzeugt hat.

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    1. Lieber Herr Vinzent
      Besten Dank für Ihre Ausführungen.
      Ihre Antwort zu meiner ersten Frage kann ich nachvollziehen. Erstaunlich ist für mich folgendes: Die Zeit, in der Jesus lebte, war anscheinend eine Zeit, in der viele Personen unterschiedlichste Offenbarungen hatten und diese auch beschrieben und weitererzählten. Es gab auch viele Scharlatane und es war eine Herausforderung herauszufinden, welche Offenbarungen nun «echt» waren und welche nicht. Wieso pickte dann Markion ausgerechnet Paulus, der die Begegnung mit dem auferstandenen Geistwesen Christus hatte, heraus und nicht eine andere einer anderen Person?
      Für die frühe Christenheit war das ja ein Problem. Welche Offenbarung(en) passt(e) und welche nicht? Das gleiche Problem hatte ja Irenäus auch, als er einen Vorschlag für das kanonische NT machte und Entscheidungen traf. Was passt ins Bild und was nicht. Die Offb zu kanonisieren, gehört ins gleiche Kapitel. Wieso gerade diese Offenbarung?

      Ihre Antwort zu meiner zweiten Frage kann ich teilweise nachvollziehen. Ich frage mich aber folgendes: Sie schreiben, dass sich «auffallenderweise die drei Pseudopaulinen 2Thess, Eph/Laod, Kol mit einem eigenen Wortschatz unterscheiden» und «Markion scheint demnach bei seiner Suche nach Materialien v.a. mündlich Kunde von Jesusmaterial und Paulusmaterial erhalten haben und dabei auch auf die wohl schriftliche Vorlage der drei Pseudopaulinen gestoßen zu sein, die er wie das Jesus- und Paulusmaterial gründlich bearbeitet hatte». – D.h. Markion hatte Kenntnis einer schriftlichen Vorlage der drei Pseudopaulinen, hat sie gründlich überarbeitet und dennoch bleibt ein eigener Wortschatz, im Vergleich zu anderen mündlichen Quellen, die Markion bearbeitet hat? Heisst das aber auch, dass die 10 Paulusbriefe, die Markion in seine Sammlung aufnahm und die kanonischen Paulusbriefe nicht übereinstimmen, resp. andere Aussagen beinhalten? Und wenn ja, wieder meine Frage: Wie sicher ist die Aussage, dass die markionitische Version die erste war?

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    2. Lieber Herr Vinzent
      Besten Dank für Ihre Ausführungen.

      Ihre Antwort zu meiner ersten Frage kann ich nachvollziehen. Erstaunlich ist für mich folgendes: Die Zeit, in der Jesus lebte, war anscheinend eine Zeit, in der viele Personen unterschiedlichste Offenbarungen hatten und diese auch beschrieben und weitererzählten. Es gab auch viele Scharlatane und es war eine Herausforderung herauszufinden, welche Offenbarungen nun «echt» waren und welche nicht. Wieso pickte dann Markion ausgerechnet Paulus, der die Begegnung mit dem auferstandenen Geistwesen Christus hatte, heraus und nicht eine andere einer anderen Person?
      Für die frühe Christenheit war das ja ein Problem. Welche Offenbarung(en) passt(e) und welche nicht? Das gleiche Problem hatte ja Irenäus auch, als er einen Vorschlag für das kanonische NT machte und Entscheidungen traf. Was passt ins Bild und was nicht. Die Offb zu kanonisieren gehört ins gleiche Kapitel. Wieso gerade diese Offenbarung?

      Ihre Antwort zu meiner zweiten Frage kann ich teilweise nachvollziehen. Ich frage mich aber folgendes: Sie schreiben, dass sich «auffallenderweise die drei Pseudopaulinen 2Thess, Eph/Laod, Kol mit einem eigenen Wortschatz unterscheiden» und «Markion scheint demnach bei seiner Suche nach Materialien v.a. mündlich Kunde von Jesusmaterial und Paulusmaterial erhalten haben und dabei auch auf die wohl schriftliche Vorlage der drei Pseudopaulinen gestoßen zu sein, die er wie das Jesus- und Paulusmaterial gründlich bearbeitet hatte». – D.h. Markion hatte Kenntnis einer schriftlichen Vorlage der drei Pseudopaulinen, hat sie gründlich überarbeitet und dennoch bleibt ein eigener Wortschatz, im Vergleich zu anderen mündlichen Quellen, die Markion bearbeitet hat? Heisst das aber auch, dass die 10 Paulusbriefe, die Markion in seine Sammlung aufnahm und die kanonischen Paulusbriefe nicht übereinstimmen, resp. andere Aussagen beinhalten? Und wenn ja, wieder meine Frage: Wie sicher ist die Aussage, dass die markionitische Version die erste war?

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  3. Genau so, wie ich in der inzwischen abgeschlossenen und bald bei Narr/Francke zu publizierenden Rekonstruktion der ältesten paulinischen Briefsammlung zeigen werde: Markion hat die drei Pseudopaulinen *Laod/ *Kol / *2Thess gründlich überarbeitet und dennoch bleibt ein eigener Wortschatz, im Vergleich zu anderen Quellen, die Markion bearbeitet hat, den man identifizieren kann.
    Und Sie werden bald sehen, wie deutlich sich die beiden Briefsammlungen unterscheiden. Nicht nur im Umfang (10 Briefe, während die kanonische Ausgabe 14 besitzt), sondern auch der Sprache und dem Inhalt nach, gerade auch, was die Person des Paulus selbst betrifft.

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