Im nachfolgenden ein erster Entwurf einer Synopse zwischen den Paulusbriefen, wie sie sich aus den Bezeugungen für Markions Paulusbriefsammlung ergeben, und den kanonischen Paulusbrieftexten, beides in deutscher Übersetzung gemäß der Einheitsübersetzung.
Der Vergleich basiert auf Ulrich Schmid, Jason BeDuhn und eigenen Beobachtungen, die Erläuterungen für diesen Text werden folgen, einen guten Überblick geben aber die Arbeiten dieser beiden Kollegen.
1 (Gal.)
*Paul |
Paul |
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1 Paulus, zum Apostel berufen, nicht von Menschen oder
durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus 2 an die Gemeinden in Galatien: 3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus, 6 Ich bin erstaunt, dass ihr euch so schnell von dem,
der euch durch die Gnade berufen hat, hiwendet zu einem anderen Evangelium. 8 Jedoch, auch wenn wir selbst oder ein Engel vom
Himmel euch ein anderes Evangelium verkündeten als das, das wir verkündet
haben - er sei verflucht. 9
Wer
euch ein anderes Evangelium verkündet [im
Widerspruch zu dem, das ihr angenommen habt - er sei verflucht.]
[11 Ich erkläre euch, Brüder und Schwestern: Das Evangelium, das
ich verkündet habe, stammt nicht von Menschen; 12 ich habe es ja nicht
von einem Menschen übernommen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung
Jesu Christi empfangen. 13 Ihr habt doch von meinem früheren
Lebenswandel im Judentum gehört und wisst, wie maßlos ich die Kirche Gottes
verfolgte und zu vernichten suchte. 14 Im Judentum machte ich größere
Fortschritte als die meisten Altersgenossen in meinem Volk und mit dem
größten Eifer setzte ich mich für die Überlieferungen meiner Väter ein.
15 Als es aber Gott gefiel, der mich schon im Mutterleib auserwählt und
durch seine Gnade berufen hat, 16 in mir seinen Sohn zu offenbaren,
damit ich ihn unter den Völkern verkünde, da zog ich nicht Fleisch und Blut
zu Rate; 17 ich ging auch nicht sogleich nach Jerusalem hinauf zu denen,
die vor mir Apostel waren]
2,1 Vierzehn Jahre später ging ich wieder nach Jerusalem
hinauf,
2 Ich 4 Denn was die falschen Brüder betrifft, jene Eindringlinge, die sich eingeschlichen hatten, um die Freiheit, die wir in Christus Jesus haben, auszuspähen und uns zu versklaven, 5 so haben wir uns ihnen keinen Augenblick unterworfen.
9 [und sie erkannten die Gnade, die mir verliehen
ist.] Deshalb
gaben Petrus, Jakobus, und Johannes mir und Barnabas die rechte Hand [zum Zeichen
der Gemeinschaft:] Wir sollten zu den Heiden gehen, sie zu den Beschnittenen. 10 Nur sollten wir an die Armen denken.
11 Als Petrus [aber nach Antiochia gekommen
war,] habe
ich ihm ins Angesicht widerstanden, [weil] er sich ins Unrecht gesetzt
hatte. 12 [Bevor] nämlich einige eintrafen], hatte er mit den Heiden zusammen
gegessen. [Nach ihrer Ankunft] aber zog er sich zurück und sonderte sich ab, weil er
die aus der Beschneidung fürchtete. 13 [Und mit ihm heuchelten
die anderen. 14 Ich aber sah, dass] sie nicht geradlinig auf die
Wahrheit des Evangeliums zugingen.
16 Ein Mensch wird nicht aus Werken des
Gesetzes gerecht, sondern allein aus dem Glauben [und wir
glauben an Christus Jesus, damit wir gerecht werden durch den Glauben an
Christus und nicht durch Werke des Gesetzes].
18 [Denn] wenn ich das, was ich
niedergerissen habe, wieder aufbaue, [dann stelle
ich mich selbst als Übertreter hin.]
20 Was ich nun im Fleische lebe, lebe ich im Glauben
an den Sohn Gottes, der mich erkauft hat.
3,1 [Ihr unvernünftigen Galater, wer hat euch
verblendet? Ist euch Jesus Christus nicht deutlich als der Gekreuzigte vor
Augen gestellt worden? 2 Dies eine möchte ich von euch erfahren: Habt
ihr den Geist durch die Werke des Gesetzes oder durch das Hören der
Glaubensbotschaft empfangen?
5 Warum gibt euch denn Gott den Geist und bewirkt
Machttaten unter euch? Aus Werken des Gesetzes oder aus dem Hören der
Glaubensbotschaft?]
10 Diejenigen aber, die aus den Werken des Gesetzes
leben, stehen unter einem Fluch. Denn geschrieben steht: Verflucht ist jeder,
der sich nicht an alles hält, was das Buch des Gesetzes zu tun vorschreibt.
11 [Dass aber durch das Gesetz niemand vor Gott gerecht gemacht wird,
ist offenkundig;] denn: Der aus Glauben Gerechte wird leben. 12 [Für das Gesetz aber gilt nicht: aus Glauben,] sondern es gilt: Wer die Gebote
erfüllt, wird durch sie leben. 13 Christus hat uns vom Fluch des
Gesetzes freigekauft, indem er für uns zum Fluch geworden ist; [denn es
steht geschrieben:] Verflucht
ist jeder, der am Holz hängt. 14 damit
wir so
durch den Glauben den verheißenen Geist empfangen.
22 [aber] die Schrift hat alles unter der Sünde eingeschlossen, [damit die
Verheißung aus dem Glauben an Christus denen gegeben wird, die glauben.]
26 Denn alle seid ihr durch den Glauben Söhne.
4,1 Ich spreche aber noch nach Menschenart. 3 So waren auch wir, solange wir unmündig waren, Sklaven
der Elementarmächte dieser Welt. 4 Als aber die Zeit erfüllt war, sandte
Gott seinen Sohn, 5 damit er die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen,
und damit wir die Sohnschaft erlangen. 8 Doch einst, als ihr Gott noch nicht kanntet,] wart ihr Sklaven der Götter, die
in Wirklichkeit keine sind. 9 Wie aber könnt ihr [jetzt, da
ihr Gott erkannt habt, mehr noch von Gott erkannt worden seid,] wieder zu den schwachen und
armseligen Elementarmächten zurückkehren? Warum wollt ihr von Neuem ihre
Sklaven werden? 10 Warum achtet ihr so ängstlich auf Tage, Monate,
bestimmte Zeiten und Jahre?
21 Sagt mir, die ihr euch dem Gesetz unterstellen
wollt, habt ihr niemals das Gesetz gehört? 22 [Es steht doch geschrieben:] Abraham hatte zwei Söhne hatte,
einen von der Sklavin, den andern von der Freien. 23 Der von der Sklavin
wurde gemäß dem Fleisch gezeugt, der von der Freien aufgrund der Verheißung.
24 Das ist bildlich gesprochen: Diese (Frauen) bedeuten zwei Bundesschlüsse.
Der eine stammt vom Berg Sinai, der in die Synagoge der Juden
gebiert gemäß dem Gesetz, zur Sklaverei; 25 der andere gebiert hoch über jegliche Hoheit, Macht und Herrschaft und (über)
jeden Namen, der nicht nur in dieser Weltzeit, sondern auch in der künftigen
genannt wird.[1] 26 Denn diese ist unsre Mutter, der wir uns
selbst versprochen haben.
31 Daraus folgt also, meine Brüder und Schwestern,
dass wir nicht Kinder der Sklavin sind, sondern Kinder der Freien.
5,1 Zur Freiheit hat uns Christus befreit. Lasst
euch nicht wieder ein Joch der Knechtschaft auflegen, das das Gesetz ist!
3 Ich bezeuge wiederum jedem Menschen, der sich
beschneiden lässt: Er ist verpflichtet, das ganze Gesetz zu halten.
6 [Denn] in Christus vermag weder die Beschneidung noch die
Unbeschnittenheit etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirkt.
9 Ein wenig Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig. 10
Wer
euch verwirrt, wird das Urteil zu tragen haben.
14 Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort
erfüllt: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst!
16 [Ich sage aber: Wandelt im Geist, dann werdet ihr
das Begehren des Fleisches nicht erfüllen! 17 Denn das Fleisch begehrt
gegen den Geist, der Geist gegen das Fleisch, denn diese sind einander
entgegengesetzt, damit ihr nicht tut, was ihr wollt. 18 Wenn ihr euch
aber vom Geist führen lasst, dann steht ihr nicht unter dem Gesetz.] 19 Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar:
Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, 20 Götzendienst, Zauberei,
Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen,
Parteiungen, 21 Neid, maßloses Trinken und Essen [und
Ähnliches mehr.] Ich sage euch voraus, wie ich es früher vorausgesagt habe: Wer so
etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben. 22 [Die
Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit,
Güte, Treue, 23 Sanftmut und Enthaltsamkeit; gegen all das ist das
Gesetz nicht. 24 und] die zu Christus gehören, haben das Fleisch und damit
ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt.
6,2 Einer trage des anderen Last; so werdet ihr das
Gesetz Christi erfüllen.
6 Wer im Wort des Evangeliums unterwiesen wird, lasse
den, der ihn unterweist, an allen Gütern teilhaben. 7 Täuscht euch nicht: Gott lässt
seiner nicht spotten; denn was der Mensch sät, wird er auch ernten. 8 [Denn
wer auf sein eigenes Fleisch sät,] wird [vom Fleisch] Verderben ernten; [wer aber
auf den Geist sät,] wird vom Geist Leben ernten. 9 Lasst uns nicht müde werden, das
Gute zu tun; [denn wenn wir darin nicht nachlassen,] werden wir ernten, sobald die
Zeit dafür gekommen ist. 10 [Deshalb] lasst uns, solange wir Zeit haben, allen
Menschen Gutes
tun.
12 [Jene Leute, die im Fleisch nach Anerkennung
streben, nötigen euch nur deshalb zur Beschneidung,] damit sie wegen des Kreuzes
Christi nicht verfolgt werden. 13 Denn obwohl sie beschnitten sind, halten sie selbst
das Gesetz nicht.
14 Die Welt ist mir gekreuzigt und ich der Welt.
16 [Friede und Erbarmen komme über alle,] die diesem Grundsatz folgen.
17 Denn ich trage die Leidenszeichen Jesu an meinem
Leib.
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1 Paulus, zum Apostel berufen, nicht von Menschen oder
durch einen Menschen, sondern durch Jesus Christus und durch
Gott, den Vater, der ihn von den Toten auferweckt hat, 2 und alle
Brüder, die bei mir sind, an die Gemeinden in Galatien: 3 Gnade sei mit euch und Friede
von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus, 4 der
sich für unsere Sünden hingegeben hat, um uns aus der gegenwärtigen bösen
Welt zu befreien, nach dem Willen unseres Gottes und Vaters. 5 Ihm sei
Ehre in alle Ewigkeit. Amen. 6 Ich bin
erstaunt, dass ihr euch so schnell von dem abwendet, der euch durch die Gnade Christi berufen hat, und dass
ihr euch einem anderen Evangelium zuwendet. 7 Es gibt
kein anderes Evangelium, es gibt nur einige Leute, die euch verwirren und die
das Evangelium Christi verfälschen wollen.
8 Jedoch, auch wenn wir selbst oder ein Engel vom
Himmel euch ein anderes Evangelium verkündeten als das, das wir verkündet
haben - er sei verflucht. 9 Was ich gesagt habe, das
sage ich noch einmal: Wer euch ein anderes Evangelium verkündet im
Widerspruch zu dem, das ihr angenommen habt - er sei verflucht. 10 Geht es mir denn um die Zustimmung der Menschen
oder geht es mir um Gott? Suche ich etwa Menschen zu gefallen? Wollte ich
noch den Menschen gefallen, dann wäre ich kein Knecht Christi. 11 Ich erkläre euch, Brüder und Schwestern: Das Evangelium, das
ich verkündet habe, stammt nicht von Menschen; 12 ich habe es ja nicht
von einem Menschen übernommen oder gelernt, sondern durch eine Offenbarung
Jesu Christi empfangen. 13 Ihr habt doch von meinem früheren
Lebenswandel im Judentum gehört und wisst, wie maßlos ich die Kirche Gottes
verfolgte und zu vernichten suchte. 14 Im Judentum machte ich größere
Fortschritte als die meisten Altersgenossen in meinem Volk und mit dem
größten Eifer setzte ich mich für die Überlieferungen meiner Väter ein.
15 Als es aber Gott gefiel, der mich schon im Mutterleib auserwählt und
durch seine Gnade berufen hat, 16 in mir seinen Sohn zu offenbaren,
damit ich ihn unter den Völkern verkünde, da zog ich nicht Fleisch und Blut
zu Rate; 17 ich ging auch nicht sogleich nach Jerusalem hinauf zu denen,
die vor mir Apostel waren, sondern zog nach Arabien und kehrte dann wieder
nach Damaskus zurück. 18 Drei Jahre später ging ich nach Jerusalem hinauf,
um Kephas kennenzulernen, und blieb fünfzehn Tage bei ihm. 19 Von den
anderen Aposteln sah ich keinen, nur Jakobus, den Bruder des Herrn.
20 Was ich euch hier schreibe - siehe, bei Gott, ich lüge nicht.
21 Danach ging ich in das Gebiet von Syrien und Kilikien. 22 Den
Gemeinden Christi in Judäa aber blieb ich persönlich unbekannt, 23 sie
hörten nur: Er, der uns einst verfolgte, verkündet jetzt den Glauben, den er
früher vernichten wollte. 24 Und sie lobten Gott um meinetwillen. 2,1 Vierzehn Jahre später ging ich wieder nach Jerusalem
hinauf, zusammen mit Barnabas; ich nahm auch Titus mit. 2 Ich ging hinauf
aufgrund einer Offenbarung, legte der Gemeinde und im Besonderen den Angesehenen das Evangelium vor, das ich
unter den Völkern verkünde; ich wollte sicher sein, dass ich nicht ins Leere
laufe oder gelaufen bin. 3 Doch nicht einmal mein Begleiter Titus, der Grieche ist, wurde
gezwungen, sich beschneiden zu lassen. 10 Nur sollten wir an die Armen denken; und das zu
tun, habe ich mich eifrig bemüht. 11 Als Kephas aber nach Antiochia gekommen war, habe ich
ihm ins Angesicht widerstanden, weil er sich ins
Unrecht gesetzt hatte.
12 Bevor nämlich einige von
Jakobus eintrafen, hatte er mit den Heiden zusammen gegessen. Nach ihrer Ankunft aber zog er sich zurück und
sonderte sich ab, weil er die aus der Beschneidung fürchtete. 13 Und mit ihm heuchelten die anderen Juden, sodass auch
Barnabas durch ihre Heuchelei mitgerissen wurde. 14 Als ich aber sah,
dass sie nicht geradlinig auf die Wahrheit des Evangeliums zugingen, sagte ich zu Kephas in Gegenwart aller: Wenn du als Jude
nach Art der Heiden und nicht nach Art der Juden lebst, wie kannst du dann
die Heiden zwingen, wie Juden zu leben? 15 Wir, die wir von Geburt Juden
sind und nicht Sünder aus den Heiden, 16 wissen, dass der Mensch nicht aus Werken des
Gesetzes gerecht wird, sondern aus dem Glauben an Jesus Christus; so sind auch wir zum Glauben an Christus Jesus
gelangt, damit wir gerecht werden durch den Glauben an Christus und nicht
durch Werke des Gesetzes; denn durch Werke des Gesetzes wird kein Fleisch
gerecht. 17 Wenn nun auch wir, die wir in Christus gerecht zu werden
suchen, als Sünder erfunden werden, ist dann Christus etwa Diener der Sünde?
Keineswegs! 18 Denn wenn ich das, was ich
niedergerissen habe, wieder aufbaue, dann stelle
ich mich selbst als Übertreter hin. 19 Denn ich bin durch das Gesetz dem Gesetz gestorben, damit ich
für Gott lebe. Ich bin mit Christus gekreuzigt worden. 20 Nicht mehr ich lebe, sondern Christus lebt in mir. Was ich nun
im Fleische lebe, lebe ich im Glauben an den Sohn Gottes, der mich geliebt und
sich für mich hingegeben hat. 21 Ich missachte die Gnade Gottes in
keiner Weise; denn käme die Gerechtigkeit durch das Gesetz, so wäre Christus
vergeblich gestorben. 3,1 Ihr unvernünftigen Galater, wer hat euch
verblendet? Ist euch Jesus Christus nicht deutlich als der Gekreuzigte vor
Augen gestellt worden? 2 Dies eine möchte ich von euch erfahren: Habt
ihr den Geist durch die Werke des Gesetzes oder durch das Hören der
Glaubensbotschaft empfangen? 3 Seid ihr so unvernünftig? Im Geist habt
ihr angefangen und jetzt wollt ihr im Fleisch enden? 4 Habt ihr denn so
Großes vergeblich erfahren? Wenn es denn vergeblich war! 5 Warum gibt
euch denn Gott den Geist und bewirkt Machttaten unter euch? Aus Werken des
Gesetzes oder aus dem Hören der Glaubensbotschaft? 6 So auch bei Abraham: Er glaubte Gott und das wurde
ihm als Gerechtigkeit angerechnet. 7 Erkennt also: Die aus dem Glauben
leben, sind Söhne Abrahams. 8 Und da die Schrift vorhersah, dass Gott
die Völker aufgrund des Glaubens gerecht macht, hat sie dem Abraham im Voraus
verkündet: In dir sollen alle Völker gesegnet werden. 9 Also werden sie,
die glauben, gesegnet mit dem glaubenden Abraham. 10 Diejenigen aber, die aus den Werken des Gesetzes
leben, stehen unter einem Fluch. Denn geschrieben steht: Verflucht ist jeder,
der sich nicht an alles hält, was das Buch des Gesetzes zu tun vorschreibt. 11 Dass
aber durch das Gesetz niemand vor Gott gerecht gemacht wird, ist offenkundig;
denn: Der aus Glauben Gerechte wird leben. 12 Für das Gesetz aber gilt nicht: aus Glauben, sondern es gilt: Wer die Gebote
erfüllt, wird durch sie leben. 13 Christus hat uns vom Fluch des
Gesetzes freigekauft, indem er für uns zum Fluch geworden ist; denn es
steht geschrieben: Verflucht ist jeder, der am Holz hängt.
14 Jesus Christus hat uns freigekauft, damit den Völkern
durch ihn der Segen Abrahams zuteilwird und wir so durch den Glauben den
verheißenen Geist empfangen. 19 Warum gibt es dann das Gesetz? Wegen der
Übertretungen wurde es hinzugefügt, bis der Nachkomme käme, dem die
Verheißung gilt. Es wurde durch Engel erlassen und durch einen Mittler
bekannt gegeben. 20 Der Mittler jedoch ist nicht der Mittler eines
Einzigen; Gott aber ist der Eine. 21 Steht also das Gesetz gegen die
Verheißungen Gottes? Keineswegs! Wäre ein Gesetz gegeben worden, das die
Kraft hat, lebendig zu machen, dann käme in der Tat die Gerechtigkeit aus dem
Gesetz; 22 aber die Schrift hat alles unter der Sünde eingeschlossen, damit die
Verheißung aus dem Glauben an Jesus Christus denen gegeben wird, die glauben. 23 Ehe der Glaube kam, waren wir vom Gesetz behütet,
verwahrt, bis der Glaube offenbar werden sollte. 24 So ist das Gesetz
unser Erzieher auf Christus hin geworden, damit wir aus dem Glauben gerecht
gemacht werden. 25 Nachdem aber der Glaube gekommen ist, stehen wir
nicht mehr unter dem Erzieher. 26 Denn alle seid ihr durch den Glauben Söhne Gottes in
Christus Jesus. 27 Denn
ihr alle, die ihr auf Christus getauft seid, habt Christus angezogen.
28 Es gibt nicht mehr Juden und Griechen, nicht Sklaven und Freie, nicht
männlich und weiblich; denn ihr alle seid einer in Christus Jesus.
29 Wenn ihr aber Christus gehört, dann seid ihr Abrahams Nachkommen,
Erben gemäß der Verheißung.
4,1 Ich sage aber: Solange der Erbe unmündig ist, unterscheidet
er sich in keiner Hinsicht von einem Sklaven, obwohl er Herr ist über alles;
2 er steht unter Vormundschaft und sein Erbe wird verwaltet bis zu der
Zeit, die sein Vater festgesetzt hat.
3 So waren auch wir, solange wir unmündig waren,
Sklaven der Elementarmächte dieser Welt. 4 Als aber die Zeit erfüllt
war, sandte Gott seinen Sohn, geboren von
einer Frau und dem Gesetz unterstellt, 5 damit er
die freikaufe, die unter dem Gesetz stehen, und damit wir die Sohnschaft
erlangen. 6 Weil ihr aber Söhne seid, sandte Gott den Geist seines Sohnes in unsere Herzen, den Geist, der
ruft: Abba, Vater. 7 Daher bist du nicht
mehr Sklave, sondern Sohn; bist du aber Sohn, dann auch Erbe, Erbe durch
Gott. 8 Doch einst, als ihr Gott noch nicht kanntet, wart ihr Sklaven
der Götter, die in Wirklichkeit keine sind. 9 Wie aber könnt ihr jetzt, da ihr Gott erkannt habt, mehr noch von Gott erkannt worden
seid, wieder zu den schwachen und armseligen Elementarmächten
zurückkehren? Warum wollt ihr von Neuem ihre
Sklaven werden? 10 Warum
achtet ihr so ängstlich auf Tage, Monate, bestimmte Zeiten und Jahre?
11 Ich fürchte, ich habe mich vergeblich um euch bemüht.
12 Werdet wie ich, denn auch ich bin wie ihr geworden, ich bitte euch
darum, Brüder und Schwestern. Kein Unrecht habt ihr mir getan. 13 Ihr
wisst aber, dass ich euch in der Schwachheit des Fleisches das Evangelium
damals verkündet habe, 14 ihr aber habt auf meine Schwäche, die für euch
eine Versuchung war, nicht mit Verachtung und Abscheu geantwortet, sondern
mich wie einen Engel Gottes aufgenommen, wie Christus Jesus. 15 Wo also
ist eure Seligpreisung? Ich bezeuge euch: Wäre es möglich gewesen, ihr hättet
euch die Augen ausgerissen, um sie mir zu geben. 16 Bin ich also euer
Feind geworden, weil ich euch die Wahrheit sage? 17 Jene Leute eifern um
euch nicht in guter Absicht; sie wollen euch abtrünnig machen, damit ihr um
sie eifert. 18 Gut ist es, allezeit um das Gute zu eifern, und nicht
nur, wenn ich bei euch bin,
20 Ich wollte, ich könnte jetzt bei euch sein und in
anderem Ton mit euch reden; denn ihr macht mich ratlos. 21 Sagt mir, die ihr euch dem Gesetz unterstellen
wollt, habt ihr niemals das Gesetz gehört? 22 Es steht doch geschrieben, dass Abraham
zwei Söhne hatte, einen von der Sklavin, den andern von der Freien.
23 Der von der Sklavin wurde gemäß dem Fleisch gezeugt, der von der
Freien aufgrund der Verheißung. 24 Das ist bildlich gesprochen: Diese
Frauen bedeuten zwei Bundesschlüsse. Der eine stammt vom Berg Sinai und gebiert zur Sklaverei; das ist Hagar, 25 denn Hagar steht
für den Berg Sinai in Arabien. Ihr entspricht jedoch das jetzige Jerusalem,
denn es dient mit seinen Kindern als Sklaven. 26 Aber das Jerusalem oben ist frei; und dieses ist unsre Mutter.
27 Denn geschrieben steht: Freu dich, du Unfruchtbare, die nie
geboren hat, / brich in Jubel aus und jauchze, die du nie in Wehen lagst! /
Denn viele Kinder hat die Einsame, / mehr als die den Mann hat. 28 Ihr
aber, Brüder und Schwestern, seid Kinder der Verheißung wie Isaak! 29 Doch
wie damals der Sohn, der gemäß dem Fleisch gezeugt war, den verfolgte, der
gemäß dem Geist gezeugt war, so geschieht es auch jetzt. 30 In der
Schrift aber heißt es: Stoß die Sklavin und ihren Sohn hinaus! Denn der Sohn
der Sklavin soll nicht Erbe sein zusammen mit dem Sohn der Freien. 31 Daraus
folgt also, meine Brüder und Schwestern, dass wir nicht Kinder der Sklavin
sind, sondern Kinder der Freien.
4 Ihr, die ihr durch das Gesetz gerecht werden wollt, seid von
Christus getrennt; ihr seid aus der Gnade herausgefallen. 5 Denn wir
erwarten im Geist aus dem Glauben die Hoffnung der Gerechtigkeit. 6 [Denn] in Christus Jesus vermag weder
die Beschneidung noch die Unbeschnittenheit etwas, sondern der Glaube, der durch die Liebe wirkt. 7 Ihr liefet gut. Wer hat
euch gehindert, weiter der Wahrheit zu folgen? 8 Was man auch gesagt
hat, um euch zu überreden: Es kommt nicht von dem, der euch beruft. 9 Ein wenig
Sauerteig durchsäuert den ganzen Teig. 10 Ich
vertraue auf euch im Herrn, dass ihr nicht anders denken werdet. Wer euch
verwirrt, wird das Urteil zu tragen haben, wer es auch
sei. 11 Ich aber, Brüder und Schwestern, wenn ich noch die Beschneidung
verkündete - warum werde ich dann verfolgt? Damit wäre ja das Ärgernis des
Kreuzes beseitigt. 12 Diese Leute, die Unruhe bei euch stiften, sollen
sich doch gleich entmannen lassen. 13 Denn ihr seid zur Freiheit berufen, Brüder und Schwestern.
Nur nehmt die Freiheit nicht zum Vorwand für das Fleisch, sondern dient
einander in Liebe! 14 Denn das ganze Gesetz ist in dem einen Wort
erfüllt: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst! 15 Wenn ihr aber einander beißt und fresst, dann gebt Acht, dass
ihr nicht einer vom anderen verschlungen werdet! 16 Ich sage aber: Wandelt im Geist, dann werdet ihr das Begehren
des Fleisches nicht erfüllen! 17 Denn das Fleisch begehrt gegen den
Geist, der Geist gegen das Fleisch, denn diese sind einander entgegengesetzt,
damit ihr nicht tut, was ihr wollt. 18 Wenn ihr euch aber vom Geist
führen lasst, dann steht ihr nicht unter dem Gesetz. 19 Die Werke des Fleisches sind deutlich erkennbar:
Unzucht, Unreinheit, Ausschweifung, 20 Götzendienst, Zauberei,
Feindschaften, Streit, Eifersucht, Jähzorn, Eigennutz, Spaltungen,
Parteiungen, 21 Neid, maßloses Trinken und Essen [und
Ähnliches mehr.] Ich sage euch voraus, wie ich es früher vorausgesagt habe: Wer so
etwas tut, wird das Reich Gottes nicht erben. 22 [Die
Frucht des Geistes aber ist Liebe, Freude, Friede, Langmut, Freundlichkeit,
Güte, Treue, 23 Sanftmut und Enthaltsamkeit; gegen all das ist das
Gesetz nicht. 24 und] die zu Christus Jesus gehören, haben das Fleisch und
damit ihre Leidenschaften und Begierden gekreuzigt. 25 Wenn wir im Geist leben, lasst uns auch im Geist wandeln! 26 Lasst uns nicht prahlen, nicht einander herausfordern und
einander nicht beneiden!
6,1 Brüder und Schwestern, wenn ein Mensch sich zu einer
Verfehlung hinreißen lässt, so sollt ihr, die ihr vom Geist erfüllt seid, ihn
im Geist der Sanftmut zurechtweisen. Doch gib Acht, dass du nicht selbst in
Versuchung gerätst! 2 Einer trage des anderen Last; so
werdet ihr das Gesetz Christi erfüllen.
3 Denn wer sich einbildet, etwas zu sein, obwohl er
nichts ist, betrügt sich selbst. 4 Jeder prüfe sein eigenes Werk. Dann
wird er sich nur im Blick auf sich selbst rühmen können, nicht aber im
Vergleich mit anderen. 5 Denn jeder wird seine eigene Bürde zu tragen
haben. 6 Wer
im Wort des Evangeliums unterwiesen wird, lasse den, der ihn unterweist, an
allen Gütern teilhaben. 7 Täuscht euch nicht: Gott lässt
seiner nicht spotten; denn was der Mensch sät, wird er auch ernten. 8 Denn
wer auf sein eigenes Fleisch sät, wird vom Fleisch Verderben ernten; wer aber auf
den Geist sät, wird vom Geist ewiges Leben ernten. 9 Lasst uns nicht müde werden, das
Gute zu tun; denn wenn wir darin nicht nachlassen, werden wir ernten, sobald die
Zeit dafür gekommen ist. 10 Deshalb lasst uns, solange wir Zeit haben, allen
Menschen Gutes
tun, besonders aber den Glaubensgenossen! 11 Seht, mit
welch großen Buchstaben ich euch schreibe, mit eigener Hand. 12 Jene Leute, die im Fleisch nach
Anerkennung streben, nötigen euch nur deshalb zur Beschneidung, damit sie wegen des Kreuzes
Christi nicht verfolgt werden. 13 Denn obwohl sie beschnitten sind, halten sie selbst
das Gesetz nicht; dennoch dringen sie auf eure Beschneidung, damit
sie sich eures Fleisches rühmen können. 14 Ich aber will mich allein des Kreuzes Jesu
Christi, unseres Herrn, rühmen, durch das mir die Welt gekreuzigt ist und ich der
Welt. 15 Denn es gilt weder die Beschneidung etwas noch
das Unbeschnittensein, sondern: neue Schöpfung. 16 Friede und Erbarmen komme über alle, die diesem Grundsatz folgen, und über das
Israel Gottes. 17 In Zukunft soll mir niemand mehr solche
Schwierigkeiten bereiten. Denn ich trage die Leidenszeichen Jesu an meinem
Leib. 18 Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit
eurem Geist, meine Brüder und Schwestern! Amen.
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2 (1Kor.)
*Paul |
Paul |
1 Paulus, [durch
Gottes Willen] berufener Apostel Christi Jesu,
2 an die Kirche Gottes, die in Korinth ist.
3 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater,
und dem Herrn Jesus!
17 ... das Kreuz Christi ... 18 ist denen, die verloren gehen, Torheit; denen aber, die gerettet werden, ist es Gottes Kraft. 19 In der Schrift steht nämlich: Ich werde die
Weisheit der Weisen vernichten / und die Klugheit der Klugen verwerfen. 20 Hat
Gott nicht die Weisheit der Welt als Torheit entlarvt? 21 Denn da die Welt
angesichts der Weisheit Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott nicht
erkannte, beschloss Gott, alle, die glauben, durch die Torheit der
Verkündigung zu retten. 22 Die Juden fordern Zeichen, die Griechen
suchen Weisheit. 23 Wir [dagegen] verkünden Christus [als den
Gekreuzigten:] für Juden ein Ärgernis, [für Heiden eine Torheit.]
25 Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen
und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen. 26 [Seht doch auf eure Berufung, Brüder und
Schwestern! Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viele
Mächtige, nicht viele Vornehme, 27 sondern] das Törichte in der Welt hat
Gott erwählt, um die Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache in der
Welt hat Gott erwählt, um das Starke zuschanden zu machen. 28 Und das Niedrige in der Welt und
das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das, was etwas ist,
zu vernichten, 29 damit kein Mensch sich rühmen kann [vor Gott.
30 Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott für uns zur Weisheit
gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung.] 31 so heißt es schon in der
Schrift: Wer sich also rühmen will, der rühme sich des Herrn.
2, .
. .
6 Und wir verkünden Weisheit unter den Vollkommenen, [aber nicht
Weisheit dieser Welt oder] der Machthaber dieser Welt, die einst entmachtet
werden. 7 [Vielmehr] verkünden wir das Geheimnis der verborgenen Weisheit
Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer
Verherrlichung. 8 Keiner der Machthaber dieser Welt hat sie erkannt;
denn hätten sie sie erkannt, so hätten sie den Herrn der Herrlichkeit nicht
gekreuzigt.
16 Denn wer begreift den
Geist des Herrn? Wer kann ihn belehren? 3, .
. .
9 ihr seid Gottes Bau. 10 ich habe wie ein
weiser Baumeister den Grund gelegt.
11
der Christus ist. 12 Ob aber jemand auf dem Grund mit Gold, Silber, kostbaren Steinen, mit Holz, Heu oder Stroh weiterbaut: 12 Wenn nun
jemand auf dem Grund weiterbaut 13 wird das Werk eines jeden offenbar werden; [es wird offenbar werden,] mit Feuer. [Und ...
14
wenn es bleibt,] so empfängt er Lohon; 15 [Brennt es nieder, dann muss er den Verlust tragen. Er selbst aber
wird gerettet werden, doch wie] durch Feuer hindurch.
16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der
Geist Gottes in euch wohnt? 17 Wer den Tempel Gottes zerstört, der wird
zerstört.
18 [Wenn einer unter euch meint, (er sei) weise in dieser
Welt,] dann
werde er töricht, um weise zu werden. 19 Denn die Weisheit dieser Welt
ist Torheit vor Gott. In der Schrift steht nämlich: Er fängt die Weisen in
ihrer eigenen List. 20 Und an einer anderen Stelle: Der Herr kennt die
Gedanken der Weisen; er weiß, sie sind nichtig. 21 Daher soll sich
niemand eines Menschen rühmen. [Denn] alles gehört euch;
22 Paulus, Apollos, Kephas, Welt, Leben, Tod, Gegenwart und Zukunft:
Alles gehört euch; 23 ihr aber (gehört) Christus und Christus gehört
Gott.
4,
5 [Richtet also nicht vor der Zeit; wartet, bis der
Herr kommt, der] das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen [und die
Absichten der Herzen aufdecken] wird! Jeder wird sein Lob von Gott erhalten.
9. .
. wir sind zum Schauspiel geworden für die Welt, für Engel und Menschen . . .
.
15. .
. ich habe euch durch das Evangelium
gezeugt . . .
17[2]
5,
1[. . . man hört unter euch . . . dass] einer mit der Frau seines Vaters
lebt. 2[. .
. aus eurer Mitte zu stoßen, der so etwas getan hat.]
3 Was mich angeht, so habe ich - leiblich zwar
abwesend, geistig aber anwesend - mein Urteil über den, der sich so vergangen
hat, schon jetzt gefällt, als ob ich persönlich anwesend wäre: 4 Im
Namen Jesu Christi, unseres Herrn, wollen wir uns versammeln, ihr
und mein Geist, und zusammen mit der Kraft Jesu, unseres Herrn, 5 diesen
Menschen übergeben zum Verderben (seines) Fleisches, damit
(sein) Geist am Tag des Herrn gerettet wird. 6 [Wisst
ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert?] 7 Schafft den alten Sauerteig weg, damit ihr neuer
Teig seid! Ihr seid ja schon ungesäuertes Brot; denn als unser Paschalamm ist
Christus geopfert worden.
13 Schafft den
Übeltäter weg aus eurer Mitte! 6, .
. .
13. .
. Der Leib ist aber nicht für die Unzucht da, sondern für den Herrn und der
Herr für den Leib.
14 Gott hat den Herrn auferweckt; er wird auch uns
auferwecken. 15 Wisst ihr
nicht, dass eure Leiber Glieder Christi sind? Darf ich nun die Glieder
Christi nehmen und zu Gliedern einer Dirne machen? Auf keinen Fall!
16 Oder wisst ihr nicht: Wer sich an eine Dirne bindet, ist ein Leib mit
ihr? Denn es heißt: Die zwei werden ein Fleisch sein.
18 Meidet die Unzucht!
19 Ihr gehört
nicht euch selbst; 20 denn um
einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem
Leib!
7,1 Es ist gut für den Mann, keine Frau zu berühren.
2 [Wegen der Gefahr der Unzucht] soll aber jeder seine Frau haben und jede
soll ihren Mann haben. 3 [Der Mann soll seine
Pflicht gegenüber der Frau erfüllen und ebenso die Frau gegenüber dem Mann.
4 Die Frau verfügt nicht über ihren Leib, sondern der Mann. Ebenso
verfügt aber auch der Mann nicht über seinen Leib, sondern die Frau.
5 Entzieht euch einander nicht, außer im gegenseitigen Einverständnis
und nur eine Zeit lang, um für das Gebet frei zu sein! Dann kommt wieder
zusammen, damit euch der Satan nicht in Versuchung führt, weil ihr euch nicht
enthalten könnt.] 6 Das sage ich als Zugeständnis, nicht als Gebot. 7 Ich wünschte, alle Menschen
wären unverheiratet wie ich. Doch jeder hat seine eigene Gnadengabe von Gott,
der eine so, der andere so.
8 [Den Unverheirateten und den Witwen sage ich: Es
ist gut, wenn sie so bleiben wie ich. 9 Wenn sie aber nicht enthaltsam
leben können, sollen sie heiraten.]
10 Den Verheirateten gebiete nicht ich, sondern der
Herr: Die Frau soll sich vom Mann nicht trennen 11 - wenn sie sich aber
trennt, so bleibe sie unverheiratet oder versöhne sich wieder mit dem Mann -
und der Mann darf die Frau nicht verstoßen.
29 [Denn ich sage euch, Brüder:] Die Zeit
ist kurz. [Daher soll, wer eine Frau hat,
sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine,]
38 Wer
seine Verlobte heiratet, handelt also gut; doch wer sie nicht heiratet,
handelt besser. 39 Eine Frau ist
frei zu
heiraten, wen sie will; nur geschehe es im Herrn.
8,
8,4 Was nun das Essen von Götzenopferfleisch angeht, so
wissen wir, dass es keine Götzen gibt. 5 Und selbst wenn es im Himmel oder auf der Erde
sogenannte Götter gibt 6 so haben doch wir nur einen Gott, den Vater. Von ihm
stammt alles 7 [Aber nicht alle haben die Erkenntnis.
13 Wenn darum eine Speise meinem Bruder zum Anstoß wird,] will ich
bis in Ewigkeit kein Fleisch mehr essen, um meinem Bruder keinen Anstoß zu
geben.
9, .
. .
7 Wer leistet denn Kriegsdienst [und bezahlt
sich selber den Sold?] Wer pflanzt einen Weinberg [und isst
nicht von seinem Ertrag? Oder] wer weidet eine Herde und trinkt nicht von der Milch
der Herde? 8 [Sage ich das nur als Mensch?] Sagt das nicht auch das Gesetz? 9 Im Gesetz des Mose steht doch:
Du sollst dem Ochsen beim Dreschen keinen Maulkorb anlegen. Liegt denn Gott
etwas an den Ochsen? 10 Spricht er nicht allenthalben unseretwegen? Ja,
unseretwegen wurde geschrieben: Der Pflüger wie der Drescher sollen ihre
Arbeit in der Erwartung tun, [ihren Teil zu erhalten.]
14 [So hat auch der Herr denen, die das Evangelium
verkünden, geboten,] vom Evangelium zu leben. 15 Ich aber habe [all das] nicht in Anspruch genommen, dass mir
jemand diesen Ruhm entreißt.
18 [Dass ich] unentgeltlich [verkünde
und so das Evangelium bringe.]
10,1 Ihr sollt wissen, Brüder und Schwestern, dass
unsere Väter alle unter der Wolke waren, alle durch das Meer zogen 2 und
alle auf Mose getauft wurden in der Wolke und im Meer. 3 Alle aßen auch die gleiche geistgeschenkte
Speise 4 und alle tranken den gleichen geistgeschenkten Trank; denn sie
tranken aus dem geistgeschenkten Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels
war Christus. 5 Gott aber hatte an den meisten von ihnen kein Gefallen; in der
Wüste. 6 Das aber geschah als Beispiel für uns: damit wir
uns nicht von der Gier nach dem Bösen beherrschen lassen, wie jene sich von
der Gier beherrschen ließen. 7 Werdet nicht Götzendiener wie einige von
ihnen; denn es steht in der Schrift: Das Volk setzte sich zum Essen und
Trinken; dann standen sie auf, um sich zu vergnügen. 8 [Lasst uns nicht Unzucht treiben, wie einige von ihnen
Unzucht trieben! Damals kamen an einem einzigen Tag dreiundzwanzigtausend
Menschen um.] 9 Lasst uns auch nicht
Christus auf die Probe stellen, wie es einige von ihnen taten, die dann von
Schlangen getötet wurden! 10 Murrt auch nicht, wie einige von ihnen
murrten; sie wurden vom Verderber umgebracht! 11 Das aber geschah an
ihnen, damit es uns als Beispiel dient; uns zur Warnung wurde es
aufgeschrieben, uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat.
14 [Darum, meine Geliebten, meidet den Götzendienst! 15 Ich
rede doch zu verständigen Menschen; urteilt selbst über das, was ich sage!] 16 Ist der Kelch des Segens, [über den wir den Segen sprechen,] nicht
Teilhabe am Blut Christi? Ist das
Brot, das wir brechen, [nicht] Teilhabe am
Leib Christi?
19 Was meine ich damit? Dass Götzenopferfleisch
wirklich etwas ist? Oder dass
ein Götze wirklich etwas ist? 20 Nein, aber
was man dort opfert, opfert man den Dämonen und nicht Gott. [Ich will jedoch nicht, dass ihr Gemeinschaft mit Dämonen habt.
21 Ihr könnt nicht den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der
Dämonen. Ihr könnt nicht teilhaben am Tisch des Herrn und am Tisch der
Dämonen.]
25 Alles, was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, [das esst,
ohne aus Gewissensgründen nachzuforschen.]
11,
3 [Ihr sollt aber wissen, dass] Christus
das Haupt eines jeden Mannes ist, [der Mann aber
das Haupt der Frau und Gott das Haupt Christi. 4 Jeder Mann, der betet
oder prophetisch redet und dabei sein Haupt bedeckt hat, entehrt sein Haupt.]
5 Jede Frau [aber], die [betet oder] prophetisch redet und dabei ihr
Haupt nicht verhüllt, [entehrt ihr
Haupt.]
7 Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er
Bild und Abglanz Gottes ist; [die Frau
aber ist der Abglanz des Mannes. 8 Denn der Mann stammt nicht von der
Frau, sondern] die Frau vom Mann. 9 auch die Frau für den Mann. 10 [Deswegen] soll die Frau Acht haben auf ihr
Haupt um der Engel willen.
18 [.
. . höre ich, dass es Spaltungen unter
euch gibt. . . .
19 [Denn es muss] Parteiungen [geben unter
euch, damit die] Bewährten [unter euch offenkundig werden. 20 Wenn ihr
euch versammelt, ist das kein Essen des Herrenmahls; 21 denn jeder nimmt
beim Essen sein eigenes Mahl vorweg und dann hungert der eine, während der
andere betrunken ist. 22 Oder verachtet ihr die Kirche Gottes? Wollt ihr jene
demütigen, die nichts haben?
In diesem Fall kann ich euch nicht loben. 23 Denn ich habe vom
Herrn empfangen, was ich euch dann überliefert habe: Jesus,] der Herr, [nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde,] Brot, 24 [sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist] mein Leib [für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! 25 Ebenso nahm er
nach dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in] mein Blut. [Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis!]
29 [Denn wer davon isst und trinkt, ohne den Leib zu
unterscheiden, der zieht sich] das Gericht [zu, indem er isst und trinkt.] 31 [Gingen wir mit uns selbst ins Gericht, dann würden wir nicht
gerichtet. 32 Doch] wenn wir jetzt gerichtet
werden, [dann ist es eine Zurechtweisung,
damit wir nicht zusammen mit der Welt verdammt werden.]
12 1.
. . über die Gaben des Geistes . .
.
8 Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit
mitzuteilen, dem anderen [durch denselben Geist] die Gabe, Erkenntnis zu
vermitteln, 9 einem anderen in demselben Geist Glaubenskraft, einem
anderen - immer in dem einen Geist - die Gabe, Krankheiten zu heilen, 10 einem anderen Kräfte, Machttaten
zu wirken, einem anderen prophetisches Reden, einem anderen die Fähigkeit,
die Geister zu unterscheiden, wieder einem anderen verschiedene Arten von
Zungenrede, einem anderen schließlich die Gabe, sie zu übersetzen. 11 [Das
alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere
Gabe zu, wie er will. 12 [Denn] wie der Leib einer ist, doch
viele Glieder hat, alle Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind,
einen einzigen Leib bilden: [So ist es
auch mit Christus.]
14 [Auch] der Leib besteht nicht nur aus
einem Glied, sondern aus vielen Gliedern.
24 ...] Gott aber
hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem benachteiligten Glied umso mehr
Ehre zukommen ließ, 25 [damit im Leib kein
Zwiespalt entstehe, sondern alle Glieder einträchtig füreinander sorgen.
26 Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied
geehrt wird, freuen sich alle Glieder mit. 27 Ihr aber seid der Leib Christi
und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm. 28 So] hat der Herr in der
Kirche die einen erstens als Apostel eingesetzt, zweitens als Propheten ...
31 ... Dazu zeige ich euch einen überragenden Weg:
13,1 [Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, /
hätte aber die] Liebe [nicht, /
wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. 2 Und wenn ich
prophetisch reden könnte / und alle Geheimnisse wüsste / und alle Erkenntnis
hätte; / wenn ich alle Glaubenskraft besäße / und Berge damit versetzen
könnte, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich nichts ...
8 ... Prophetisches Reden hat ein Ende, / Zungenrede verstummt,
/ Erkenntnis vergeht.
13 ... Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; / doch] am größten
unter ihnen ist die Liebe.
14,
14 Denn wenn ich in Zungen bete, betet zwar mein
Geist, mein Verstand aber bleibt unfruchtbar ...
18 [Ich danke] Gott, [dass ich mehr als ihr alle in Zungen rede. 19 Doch vor der
Gemeinde will ich lieber fünf Worte mit meinem Verstand reden, um auch andere
zu unterweisen, als zehntausend Worte in Zungen stammeln.]
21 Im Gesetz steht: Durch Leute, die anders und in
anderen Sprachen reden, werde ich zu diesem Volk sprechen; [aber auch so werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr...]
24 Wenn aber alle] prophetisch reden [und ein
Ungläubiger oder Unkundiger kommt herein, dann wird er von allen überführt,
von allen geprüft;] 25 was in seinem Herzen verborgen ist, wird aufgedeckt. [Und so wird
er niederfallen auf sein Angesicht, Gott anbeten und bekennen: Wahrhaftig,
Gott ist bei euch!] 26 [Was soll also geschehen, Brüder und Schwestern? Wenn ihr
zusammenkommt, trägt jeder etwas bei:] einer einen Psalm, [ein anderer eine Lehre,] der dritte eine Offenbarung;
einer redet in Zungen und ein anderer übersetzt es ...
34 sollen die Frauen in den Versammlungen schweigen;
es ist ihnen nicht gestattet zu reden: Sie sollen sich unterordnen, wie auch
das Gesetz sagt. 35 Wenn sie etwas lernen wollen ...
15,1 Ich erinnere euch, Brüder und Schwestern, an das
Evangelium, das ich euch verkündet habe ...
3. .
. Christus ist gestorben,. . . 4 und ist begraben worden. / [Er ist] am dritten Tag [ist er] auferweckt worden, . . .
11 ... Das ist
unsere Botschaft und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt. 12 [Wenn aber ...] wie können dann einige von euch
sagen: Eine Auferstehung der Toten gibt es nicht? 13 Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, ist
auch Christus nicht auferweckt worden. 14 Ist aber Christus nicht
auferweckt worden, dann ist
unsere Verkündigung leer ...
21 Da [nämlich] durch einen
Menschen der Tod gekommen ist, kommt durch einen Menschen auch die
Auferstehung [der Toten. 22 Denn] wie in Adam
alle sterben, so werden in Christus alle lebendig gemacht werden.
25 Denn er muss herrschen, bis Gott ihm alle Feinde
unter seine Füße gelegt hat. 26 [Der
letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod ...
29 Wie kämen sonst einige dazu,] sich für die Toten taufen zu
lassen? Wenn Tote gar nicht auferweckt werden, warum lässt man sich dann
taufen für sie? 30 Warum setzen dann auch wir uns stündlich der Gefahr
aus? 31 Täglich sehe ich dem Tod ins Auge, so wahr ihr,
Brüder und Schwestern, mein Ruhm seid, den ich in Christus Jesus, unserem
Herrn, habe. 32 Wenn ich in Ephesus nur nach Menschenart mit wilden
Tieren gekämpft hätte, was würde es mir nützen? Wenn Tote nicht auferweckt
werden, dann lasst uns essen und trinken; denn morgen sterben wir. 33 Lasst euch nicht irreführen!
Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten. 34 Werdet nüchtern, wie es sich
gehört, und sündigt nicht! Einige Leute wissen nichts von Gott; ich sage das,
damit ihr euch schämt.
35 Nun könnte einer fragen: Wie werden die Toten
auferweckt, was für einen Leib werden sie haben? 36 Du Tor! Auch das, was du säst, wird nicht
lebendig, wenn es nicht stirbt. 37 Und was du
säst, ist noch nicht der Leib, der entstehen wird; es ist nur ein nacktes
Samenkorn, zum Beispiel ein Weizenkorn oder ein anderes. 38 Gott gibt ihm den Leib, den er vorgesehen hat,
und zwar jedem Samen einen eigenen Leib. 39 Nicht alles
Fleisch ist dasselbe: Das Fleisch der Menschen ist anders als das des Viehs,
das Fleisch der Vögel ist anders als das der Fische. 40 Auch gibt es Himmelskörper und irdische Körper.
Die Schönheit der Himmelskörper ist anders als die der irdischen Körper. 41 Der Glanz der Sonne ist anders als der Glanz des
Mondes, anders als der Glanz der Sterne; denn auch die Gestirne unterscheiden
sich durch ihren Glanz. 42 So ist es
auch mit der Auferstehung der Toten. Was gesät wird, ist verweslich, was
auferweckt wird, unverweslich. 43 Was gesät
wird, ist armselig, was auferweckt wird, herrlich. Was gesät wird, ist
schwach, was auferweckt wird, ist stark.
44 Gesät wird ein irdischer Leib, auferweckt ein
überirdischer Leib ...
45 [So steht es auch in der Schrift:] Adam, der erste Mensch, wurde
ein irdisches Lebewesen. Der letzte Adam wurde lebendig machender Geist.
46 [Aber] zuerst kommt nicht das Überirdische; [zuerst
kommt das Irdische, dann das Überirdische.] 47 Der erste Mensch stammt von der
Erde und ist Erde; der zweite Mensch stammt vom Himmel. 48 Wie der von der Erde irdisch
war, so sind es auch seine Nachfahren. Und wie der vom Himmel himmlisch ist,
so sind es auch seine Nachfahren. 49 Wie wir nach dem Bild des
Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem Bild des Himmlischen
gestaltet werden. 50 [Damit] will ich sagen, Brüder und
Schwestern: Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben; das
Verwesliche erbt nicht das Unverwesliche. 51 Seht, ich
enthülle euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, aber wir
werden alle verwandelt werden - 52 plötzlich,
in einem Augenblick, beim letzten Posaunenschall. Die Posaune wird
erschallen, die Toten werden als Unverwesliche auferweckt, wir aber werden
verwandelt werden. 53 Denn dieses
Verwesliche muss sich mit Unverweslichkeit bekleiden und dieses Sterbliche
mit Unsterblichkeit. 54 Wenn sich
aber dieses Verwesliche mit Unverweslichkeit bekleidet und dieses Sterbliche
mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist
der Tod vom Sieg. 55 Tod, wo ist
dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel? 56 [Der
Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz.]
57 Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat ...
16
[1. . . was ich für die Gemeinden Galatiens
angeordnet habe. . . .
8 In Ephesus will ich bleiben. . . .]
|
1 Paulus, durch Gottes
Willen berufener Apostel Christi Jesu, und der Bruder Sosthenes 2 an die Kirche Gottes, die in Korinth ist - die Geheiligten in Christus Jesus, die berufenen Heiligen -, mit
allen, die den Namen unseres Herrn Jesus Christus überall anrufen, bei ihnen
und bei uns. Gnade sei
mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! 4 Ich danke meinem Gott jederzeit euretwegen für die
Gnade Gottes, die euch in Christus Jesus geschenkt wurde, 5 dass ihr an
allem reich geworden seid in ihm, an aller Rede und aller Erkenntnis.
6 Denn das Zeugnis über Christus wurde bei euch gefestigt, 7 sodass
euch keine Gnadengabe fehlt, während ihr auf die Offenbarung unseres Herrn
Jesus Christus wartet. 8 Er wird euch auch festigen bis ans Ende, sodass
ihr schuldlos dasteht am Tag unseres Herrn Jesus Christus. 9 Treu ist
Gott, durch den ihr berufen worden seid zur Gemeinschaft mit seinem Sohn
Jesus Christus, unserem Herrn. 10 Ich ermahne euch aber, Brüder und Schwestern, im
Namen unseres Herrn Jesus Christus: Seid alle einmütig und duldet keine Spaltungen
unter euch; seid vielmehr eines Sinnes und einer Meinung! 11 Es wurde
mir nämlich, meine Brüder und Schwestern, von den Leuten der Chloë berichtet,
dass es Streitigkeiten unter euch gibt. 12 Ich meine damit, dass jeder
von euch etwas anderes sagt: Ich halte zu Paulus - ich zu Apollos - ich zu
Kephas - ich zu Christus. 13 Ist denn Christus zerteilt? Wurde etwa
Paulus für euch gekreuzigt? Oder seid ihr auf den Namen des Paulus getauft
worden? 14 Ich danke Gott, dass ich niemanden von euch getauft habe,
außer Krispus und Gaius, 15 sodass keiner sagen kann, ihr seiet auf
meinen Namen getauft worden. 16 Ich habe allerdings auch das Haus des
Stephanas getauft. Ob ich sonst noch jemanden getauft habe, weiß ich nicht
mehr. 17 Denn Christus hat mich nicht gesandt zu taufen,
sondern das Evangelium zu verkünden, aber nicht mit gewandten und klugen
Worten, damit das Kreuz Christi nicht um seine Kraft gebracht
wird. 18 Denn das Wort vom Kreuz ist denen, die verloren gehen, Torheit; uns aber, die gerettet werden, ist
es Gottes Kraft. 19 In der Schrift steht nämlich: Ich werde die Weisheit
der Weisen vernichten / und die Klugheit der Klugen verwerfen. 20 Wo ist ein Weiser? Wo ein
Schriftgelehrter? Wo ein Wortführer in dieser Weltzeit? Hat Gott nicht die Weisheit der
Welt als Torheit entlarvt? 21 Denn da die Welt angesichts der Weisheit
Gottes auf dem Weg ihrer Weisheit Gott nicht erkannte, beschloss Gott, alle,
die glauben, durch die Torheit der Verkündigung zu retten. 22 Die Juden
fordern Zeichen, die Griechen suchen Weisheit. 23 Wir dagegen verkünden Christus als den
Gekreuzigten: für
Juden ein Ärgernis, für Heiden eine Torheit, 24 für die Berufenen aber, Juden wie Griechen,
Christus, Gottes Kraft und Gottes Weisheit. 25 Denn das Törichte an Gott ist weiser als die Menschen
und das Schwache an Gott ist stärker als die Menschen. 26 Seht doch auf eure Berufung, Brüder und Schwestern!
Da sind nicht viele Weise im irdischen Sinn, nicht viele Mächtige, nicht
viele Vornehme, 27 sondern das Törichte in der Welt hat Gott erwählt, um die
Weisen zuschanden zu machen, und das Schwache in der Welt hat Gott erwählt,
um das Starke zuschanden zu machen. 28 Und das Niedrige in der Welt und
das Verachtete hat Gott erwählt: das, was nichts ist, um das, was etwas ist,
zu vernichten, 29 damit kein Mensch sich rühmen kann vor
Gott. 30 Von ihm her seid ihr in Christus Jesus, den Gott für uns zur
Weisheit gemacht hat, zur Gerechtigkeit, Heiligung und Erlösung. 31 so heißt es schon in der
Schrift: Wer sich also rühmen will, der rühme sich des Herrn.
2,1 Auch ich kam nicht zu euch, Brüder und
Schwestern, um glänzende Reden oder gelehrte Weisheit vorzutragen, sondern um
euch das Geheimnis Gottes zu verkünden.[1] 2 Denn ich hatte mich
entschlossen, bei euch nichts zu wissen außer Jesus Christus, und zwar als
den Gekreuzigten. 3 Zudem kam ich in Schwäche und in Furcht, zitternd
und bebend zu euch. 4 Meine Botschaft und Verkündigung war nicht
Überredung durch gewandte und kluge Worte, sondern war mit dem Erweis von
Geist und Kraft verbunden, 5 damit sich euer Glaube nicht auf
Menschenweisheit stützte, sondern auf die Kraft Gottes. 6 Und doch verkünden
wir Weisheit unter den Vollkommenen, aber nicht
Weisheit dieser Welt oder der Machthaber dieser Welt, die
einst entmachtet werden.
7 Vielmehr verkünden wir das Geheimnis der verborgenen
Weisheit Gottes, die Gott vor allen Zeiten vorausbestimmt hat zu unserer
Verherrlichung. 8 Keiner der Machthaber dieser Welt hat sie erkannt;
denn hätten sie die Weisheit Gottes erkannt, so hätten sie den Herrn der
Herrlichkeit nicht gekreuzigt. 9 Nein, wir verkünden, wie es in der Schrift steht, was kein
Auge gesehen und kein Ohr gehört hat, was in keines Menschen Herz gedrungen
ist, was Gott denen bereitet hat, die ihn lieben. 10 Uns aber hat es
Gott enthüllt durch den Geist. Der Geist ergründet nämlich alles, auch die
Tiefen Gottes. 11 Wer von den Menschen kennt den Menschen, wenn nicht
der Geist des Menschen, der in ihm ist? So erkennt auch keiner Gott - nur der
Geist Gottes. 12 Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen,
sondern den Geist, der aus Gott stammt, damit wir das erkennen, was uns von
Gott geschenkt worden ist. 13 Davon reden wir auch, nicht mit Worten,
wie menschliche Weisheit sie lehrt, sondern wie der Geist sie lehrt, indem
wir den Geisterfüllten Geistgewirktes deuten. 14 Der irdisch gesinnte
Mensch aber erfasst nicht, was vom Geist Gottes kommt. Torheit ist es für ihn
und er kann es nicht verstehen, weil es nur mit Hilfe des Geistes beurteilt
werden kann.[2] 15 Der geisterfüllte Mensch aber urteilt über alles, ihn
selbst vermag niemand zu beurteilen. 16 Denn wer begreift den
Geist des Herrn? Wer kann ihn belehren? Wir aber
haben den Geist Christi. 3,1 Vor euch, Brüder und Schwestern, konnte ich aber
nicht wie vor Geisterfüllten reden; ihr wart noch irdisch eingestellt,
unmündige Kinder in Christus. 2 Milch gab ich euch zu trinken statt
fester Speise; denn diese konntet ihr noch nicht vertragen. Ihr könnt es aber
auch jetzt noch nicht; 3 denn ihr seid immer noch irdisch eingestellt.
Oder seid ihr nicht irdisch eingestellt, handelt ihr nicht sehr menschlich,
wenn Eifersucht und Streit unter euch herrschen? 4 Denn wenn einer sagt:
Ich halte zu Paulus!, ein anderer: Ich zu Apollos!, urteilt ihr da nicht zu
menschlich? 5 Was ist denn Apollos? Und was ist Paulus? Diener, durch die
ihr zum Glauben gekommen seid, und jeder, wie der Herr es ihm gegeben hat:
6 Ich habe gepflanzt, Apollos hat begossen, Gott aber ließ wachsen.
7 So ist weder der etwas, der pflanzt, noch der, der begießt, sondern
nur Gott, der wachsen lässt. 8 Wer pflanzt und wer begießt: Beide sind
eins, jeder aber erhält seinen eigenen Lohn entsprechend seiner Mühe. 9 Denn wir sind Gottes Mitarbeiter; ihr seid Gottes Ackerfeld, Gottes Bau. 10 Der Gnade Gottes entsprechend, die mir geschenkt wurde, habe ich wie ein weiser Baumeister den Grund gelegt; ein anderer baut darauf weiter. Aber jeder soll darauf achten, wie
er weiterbaut. 11 Denn einen anderen Grund kann niemand legen als den,
der gelegt ist: Jesus Christus. 12 Ob aber jemand auf dem Grund mit Gold, Silber,
kostbaren Steinen, mit Holz, Heu oder Stroh weiterbaut: 13 Das Werk eines jeden wird
offenbar werden; denn der Tag wird es sichtbar machen, weil er sich mit Feuer
offenbart. Und wie das Werk eines jeden beschaffen ist, wird das Feuer
prüfen. 14 Hält das Werk stand, das er aufgebaut hat, so empfängt er
Lohn. 15 Brennt es nieder, dann muss er den Verlust tragen. Er selbst
aber wird gerettet werden, doch so wie durch Feuer hindurch. 16 Wisst ihr nicht, dass ihr Gottes
Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt? 17 Wer den Tempel Gottes
zerstört, den wird Gott zerstören. Denn Gottes Tempel ist heilig und
der seid ihr. 18 Keiner täusche sich selbst. Wenn einer unter euch
meint, er sei weise in dieser Welt, dann werde er töricht, um weise zu werden. 19 Denn die Weisheit dieser Welt
ist Torheit vor Gott. In der Schrift steht nämlich: Er fängt die Weisen in
ihrer eigenen List. 20 Und an einer anderen Stelle: Der Herr kennt die
Gedanken der Weisen; er weiß, sie sind nichtig. 21 Daher soll sich
niemand eines Menschen rühmen. Denn alles gehört euch; 22 Paulus,
Apollos, Kephas, Welt, Leben, Tod, Gegenwart und Zukunft: Alles gehört euch;
23 ihr aber gehört Christus und Christus gehört Gott.
4,1 So soll man uns betrachten: als Diener Christi und als
Verwalter von Geheimnissen Gottes. 2 Von Verwaltern aber verlangt man,
dass sie sich als treu erweisen. 3 Mir macht es allerdings gar nichts
aus, wenn ihr oder ein menschliches Gericht über mich urteilt; ich urteile
auch nicht über mich selbst. 4 Ich bin mir zwar keiner Schuld bewusst,
doch bin ich dadurch noch nicht gerecht gesprochen; der Herr ist es, der über
mich urteilt. 5 Richtet also nicht vor der Zeit; wartet, bis der
Herr kommt, der das im Dunkeln Verborgene ans Licht bringen und die
Absichten der Herzen aufdecken wird! Dann wird jeder sein Lob von Gott erhalten. 6 Brüder und Schwestern, ich habe das auf mich und Apollos
bezogen, und zwar euretwegen, damit ihr an uns lernt: Nicht über das hinaus,
was in der Schrift steht, dass also keiner zugunsten des einen und zum
Nachteil des andern sich wichtig machen darf. 7 Denn wer räumt dir einen
Vorrang ein? Und was hast du, das du nicht empfangen hättest? Wenn du es aber
empfangen hast, warum rühmst du dich, als hättest du es nicht empfangen?
8 Ihr seid schon satt, ihr seid schon reich geworden, ohne uns seid ihr
zur Herrschaft gelangt. Wäret ihr doch nur zur Herrschaft gelangt! Dann
könnten auch wir mit euch zusammen herrschen. 9 Ich glaube nämlich, Gott hat uns Apostel auf den
letzten Platz gestellt, wie Todgeweihte; denn wir sind zum Schauspiel geworden
für die Welt, für Engel und Menschen. 10 Wir stehen als Toren da
um Christi willen, ihr dagegen seid kluge Leute in Christus. Wir sind
schwach, ihr seid stark; ihr seid angesehen, wir sind verachtet. 11 Bis
zur Stunde leiden wir Hunger und Durst und Blöße und werden mit Fäusten
geschlagen und sind heimatlos. 12 Wir mühen uns ab, indem wir mit
eigenen Händen arbeiten; wir werden beschimpft und segnen; wir werden
verfolgt und halten stand; 13 wir werden geschmäht und reden gut zu. Wir
sind sozusagen der Unrat der Welt geworden, der Abschaum von allen bis heute. 14 Nicht um euch zu beschämen, schreibe ich das,
sondern um euch als meine geliebten Kinder zu ermahnen. 15 Hättet ihr
nämlich auch unzählige Erzieher in Christus, so doch nicht viele Väter. Denn
in Christus Jesus habe ich euch durch das Evangelium gezeugt.
16 Darum ermahne ich euch: Haltet euch an mein Vorbild! 17 Deswegen
habe ich Timotheus zu euch geschickt, mein geliebtes und treues Kind im
Herrn. Er wird euch erinnern an meine Wege in Christus Jesus, wie ich sie
überall in jeder Gemeinde lehre. 18 In der Annahme, dass ich nicht
selber zu euch komme, haben sich einige wichtig gemacht. 19 Ich werde
aber bald zu euch kommen, wenn der Herr will. Dann werde ich diese
Wichtigtuer nicht auf ihre Worte prüfen, sondern auf ihre Kraft. 20 Denn
nicht in Worten erweist sich die Herrschaft Gottes, sondern in der Kraft.
21 Was zieht ihr vor: Soll ich mit dem Stock zu euch kommen oder mit
Liebe und im Geist der Sanftmut? 5,1 Allgemein hört man von Unzucht unter euch, und
zwar von Unzucht, wie sie nicht einmal unter den Heiden vorkommt, dass
nämlich einer
mit der Frau seines Vaters lebt. 2 Und da macht ihr euch noch
wichtig, statt traurig zu werden und den aus eurer Mitte zu stoßen, der so
etwas getan hat. 3 Was mich angeht, so habe ich - leiblich zwar
abwesend, geistig aber anwesend - mein Urteil über den, der sich so vergangen
hat, schon jetzt gefällt, als ob ich persönlich anwesend wäre: 4 Im
Namen Jesu, unseres Herrn, wollen wir uns versammeln, ihr und mein Geist, und
zusammen mit der Kraft Jesu, unseres Herrn, 5 diesen Menschen dem Satan
übergeben zum Verderben seines Fleisches, damit sein Geist am Tag des Herrn
gerettet wird. 6 Zu Unrecht rühmt ihr euch.
Wisst ihr nicht, dass ein wenig Sauerteig den ganzen Teig durchsäuert? 6,1 Wagt es einer von euch, der mit einem anderen
einen Rechtsstreit hat, vor das Gericht der Ungerechten zu gehen, statt zu
den Heiligen? 2 Wisst ihr denn nicht, dass die Heiligen die Welt richten
werden? Und wenn durch euch die Welt gerichtet wird, seid ihr dann nicht
zuständig, einen Rechtsstreit über Kleinigkeiten zu schlichten? 3 Wisst
ihr nicht, dass wir über Engel richten werden? Also erst recht über Alltägliches.
4 Wie könnt ihr dann jene, die im Urteil der Gemeinde nichts gelten, als
Richter einsetzen, wenn ihr einen Rechtsstreit über Alltägliches auszutragen
habt? 5 Ich sage das, damit ihr euch schämt. Gibt es denn unter euch
wirklich keinen, der über die Weisheit verfügt, zwischen Brüdern zu
entscheiden? 6 Stattdessen zieht ein Bruder den andern vor Gericht, und
zwar vor Ungläubige. 7 Ist es nicht überhaupt schon ein Versagen, dass
ihr miteinander Prozesse führt? Warum leidet ihr nicht lieber Unrecht? Warum
lasst ihr euch nicht lieber übervorteilen? 8 Nein, ihr selber begeht
Unrecht und übervorteilt, und zwar Brüder. 9 Wisst ihr denn nicht, dass
Ungerechte das Reich Gottes nicht erben werden? Täuscht euch nicht! Weder
Unzüchtige noch Götzendiener, weder Ehebrecher noch Lustknaben, noch
Knabenschänder, 10 noch Diebe, noch Habgierige, keine Trinker, keine
Lästerer, keine Räuber werden das Reich Gottes erben. 11 Und solche gab
es unter euch. Aber ihr seid reingewaschen, seid geheiligt, seid gerecht
geworden im Namen Jesu Christi, des Herrn, und im Geist unseres Gottes. 12 Alles ist mir erlaubt - aber nicht alles nützt
mir. Alles ist mir erlaubt - aber nichts soll Macht haben über mich. 13 Die Speisen sind für den Bauch da und der Bauch
für die Speisen; Gott wird beide vernichten. Der Leib ist aber nicht für die
Unzucht da, sondern für den Herrn und der Herr für den Leib. 14 Gott hat den Herrn auferweckt;
er wird durch seine Macht auch uns auferwecken. 15 Wisst ihr nicht, dass eure
Leiber Glieder Christi sind? Darf ich nun die Glieder Christi nehmen und zu
Gliedern einer Dirne machen? Auf keinen Fall! 16 Oder wisst ihr nicht:
Wer sich an eine Dirne bindet, ist ein Leib mit ihr? Denn es heißt: Die zwei
werden ein Fleisch sein. 17 Wer sich dagegen an den
Herrn bindet, ist ein Geist mit ihm. 18 Meidet die Unzucht! Jede Sünde,
die der Mensch tut, bleibt außerhalb des Leibes. Wer aber Unzucht treibt,
versündigt sich gegen den eigenen Leib. 19 Oder
wisst ihr nicht, dass euer Leib ein Tempel des Heiligen Geistes ist, der in
euch wohnt und den ihr von Gott habt? Ihr gehört nicht euch selbst; 20 denn um einen teuren Preis seid
ihr erkauft worden. Verherrlicht also Gott in eurem Leib! 8 Den Unverheirateten und den Witwen sage ich: Es
ist gut, wenn sie so bleiben wie ich. 9 Wenn sie aber nicht enthaltsam
leben können, sollen sie heiraten. Es ist nämlich besser zu heiraten, als
sich in Begierde zu verzehren. 10 Den Verheirateten gebiete nicht ich, sondern der
Herr: Die Frau soll sich vom Mann nicht trennen 11 - wenn sie sich aber
trennt, so bleibe sie unverheiratet oder versöhne sich wieder mit dem Mann -
und der Mann darf die Frau nicht verstoßen. 12 Den
Übrigen sage ich, nicht der Herr: Wenn ein Bruder eine ungläubige Frau hat
und sie willigt ein, weiter mit ihm zusammenzuleben, soll er sie nicht
verstoßen. 13 Auch wenn eine Frau einen ungläubigen Mann hat und er
willigt ein, mit ihr zusammenzuleben, soll sie den Mann nicht verstoßen.
14 Denn der ungläubige Mann ist durch die Frau geheiligt und die
ungläubige Frau ist durch den Bruder geheiligt. Sonst wären eure Kinder
unrein; sie sind aber heilig. 15 Wenn aber der Ungläubige sich trennen
will, soll er es tun. Der Bruder oder die Schwester ist in solchen Fällen
nicht wie ein Sklave gebunden; zu einem Leben in Frieden hat Gott euch
berufen. 16 Woher weißt du denn, Frau, ob du den Mann retten kannst?
Oder woher weißt du, Mann, ob du die Frau retten kannst? 17 Im Übrigen soll jeder so leben, wie der Herr es
ihm zugemessen, wie Gottes Ruf ihn getroffen hat. Das ist meine Weisung für
alle Gemeinden. 18 Wenn einer als Beschnittener berufen wurde, soll er
beschnitten bleiben. Wenn einer als Unbeschnittener berufen wurde, soll er
sich nicht beschneiden lassen. 19 Es kommt nicht darauf an, beschnitten
oder unbeschnitten zu sein, sondern darauf, die Gebote Gottes zu halten.
20 Jeder soll in dem Stand bleiben, in dem ihn der Ruf Gottes getroffen
hat. 21 Wenn du als Sklave berufen wurdest, soll dich das nicht
bedrücken; aber wenn du frei werden kannst, mach lieber Gebrauch davon!
22 Denn wer im Herrn als Sklave berufen wurde, ist Freigelassener des
Herrn. Ebenso ist einer, der als Freier berufen wurde, Sklave Christi.
23 Um einen teuren Preis seid ihr erkauft worden. Macht euch nicht zu
Sklaven von Menschen! 24 Brüder und Schwestern, jeder soll vor Gott in
dem Stand bleiben, in dem ihn der Ruf Gottes getroffen hat. 25 Was aber die Unverheirateten betrifft, so habe
ich kein Gebot vom Herrn. Ich gebe euch nur einen Rat als einer, den der Herr
durch sein Erbarmen vertrauenswürdig gemacht hat. 26 Ich meine, es ist
gut wegen der bevorstehenden Not, ja, es ist gut für den Menschen, so zu sein.
27 Bist du an eine Frau gebunden, suche dich nicht zu lösen; bist du
ohne Frau, dann suche keine! 28 Heiratest du aber, so sündigst du nicht;
und heiratet eine Jungfrau, sündigt auch sie nicht. Freilich werden solche
Leute Bedrängnis erfahren in ihrem irdischen Dasein; ich aber möchte sie euch
ersparen. 29 Denn ich sage euch, Brüder: Die Zeit ist kurz. Daher soll,
wer eine Frau hat, sich in Zukunft so verhalten, als habe er keine, 30 wer
weint, als weine er nicht, wer sich freut, als freue er sich nicht, wer
kauft, als würde er nicht Eigentümer, 31 wer sich die Welt zunutze
macht, als nutze er sie nicht; denn die Gestalt dieser Welt vergeht.
32 Ich wünschte aber, ihr wäret ohne Sorgen. Der Unverheiratete sorgt
sich um die Sache des Herrn; er will dem Herrn gefallen. 33 Der
Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; er will seiner Frau gefallen.
34 So ist er geteilt. Die unverheiratete Frau aber und die Jungfrau
sorgen sich um die Sache des Herrn, um heilig zu sein an Leib und Geist. Die
Verheiratete sorgt sich um die Dinge der Welt; sie will ihrem Mann gefallen.
35 Dies sage ich zu eurem Nutzen: nicht um euch eine Fessel anzulegen,
vielmehr, damit ihr euch in rechter Weise und ungestört immer an den Herrn
haltet. 36 Wer sich gegenüber seiner Verlobten ungehörig zu verhalten
glaubt, wenn sie herangereift ist und es so geschehen soll, der soll tun,
wozu es ihn drängt, nämlich heiraten, er sündigt nicht. 37 Wer aber in
seinem Herzen fest bleibt, weil er sich in der Gewalt hat und seinem Trieb
nicht ausgeliefert ist, wer also in seinem Herzen entschlossen ist, seine
Verlobte unberührt zu lassen, der handelt gut. 38 Wer seine Verlobte
heiratet, handelt also gut; doch wer sie nicht heiratet, handelt besser. 39 Eine Frau ist gebunden,
solange ihr Mann lebt; wenn aber der Mann gestorben ist, ist sie frei zu
heiraten, wen sie will; nur geschehe es im Herrn. 40 Glücklicher aber ist sie zu preisen, wenn sie nach meinem Rat
unverheiratet bleibt - und ich denke, dass auch ich Gottes Geist habe.
8,1 Nun zur Frage des Götzenopferfleisches. Gewiss, wir alle
haben Erkenntnis. Doch die Erkenntnis macht aufgeblasen, die Liebe dagegen
baut auf. 2 Wenn einer meint, er sei zur Erkenntnis gelangt, hat er noch
nicht so erkannt, wie man erkennen muss. 3 Wer aber Gott liebt, der ist
von ihm erkannt worden. 4 Was nun das Essen von Götzenopferfleisch angeht,
so wissen wir, dass es keine Götzen gibt in der Welt
und keinen Gott außer dem einen. 5 Und selbst wenn es im Himmel
oder auf der Erde sogenannte Götter gibt - und solche
Götter und Herren gibt es viele -, 6 so haben doch wir nur einen
Gott, den Vater. Von ihm stammt alles und wir
leben auf ihn hin. Und einer ist der Herr: Jesus Christus. Durch ihn ist alles
und wir sind durch ihn. 7 Aber nicht alle haben die Erkenntnis. Einige
essen, weil sie bisher an die Götzen gewöhnt waren, das Fleisch noch als
Götzenopferfleisch und so wird ihr schwaches Gewissen befleckt. 8 Speise aber wird uns Gott nicht näherbringen. Wenn wir nicht
essen, verlieren wir nichts, und wenn wir essen, gewinnen wir nichts.
9 Doch gebt Acht, dass diese eure Freiheit nicht den Schwachen zum
Anstoß wird! 10 Wenn nämlich einer dich, der du Erkenntnis hast, im
Götzentempel beim Mahl sieht, wird dann nicht sein Gewissen, da er schwach
ist, verleitet, auch Götzenopferfleisch zu essen? 11 Der Schwache geht
an deiner Erkenntnis zugrunde, er, dein Bruder, für den Christus gestorben
ist. 12 Wenn ihr euch auf diese Weise gegen eure Brüder versündigt und
ihr schwaches Gewissen verletzt, versündigt ihr euch gegen Christus. 13 Wenn darum eine Speise meinem Bruder zum Anstoß wird, will ich
bis in Ewigkeit kein Fleisch mehr essen, um meinem Bruder keinen Anstoß zu
geben.
9,1 Bin ich nicht frei? Bin ich nicht ein Apostel? Habe ich
nicht Jesus, unseren Herrn, gesehen? Seid ihr nicht mein Werk im Herrn?
2 Wenn ich für andere kein Apostel bin, bin ich es doch für euch. Ihr
seid ja im Herrn das Siegel meines Apostelamtes. 3 Das aber ist meine
Rechtfertigung vor denen, die abfällig über mich urteilen: 4 Haben wir
nicht das Recht, zu essen und zu trinken? 5 Haben wir nicht das Recht,
eine Schwester im Glauben als Frau mitzunehmen, wie die übrigen Apostel und
die Brüder des Herrn und wie Kephas? 6 Haben nur ich und Barnabas kein
Recht, nicht zu arbeiten? 7 Wer leistet denn Kriegsdienst und bezahlt sich selber den Sold? Wer pflanzt
einen Weinberg und isst nicht von seinem Ertrag?
Oder wer weidet eine Herde und trinkt nicht von der Milch
der Herde? 8 Sage ich das nur als Mensch?
Sagt das nicht auch das Gesetz? 9 Im Gesetz
des Mose steht doch: Du sollst dem Ochsen beim Dreschen keinen Maulkorb
anlegen. Liegt denn Gott etwas an den Ochsen? 10 Spricht er nicht
allenthalben unseretwegen? Ja, unseretwegen wurde geschrieben: Der Pflüger
wie der Drescher sollen ihre Arbeit in der Erwartung tun, ihren Teil zu erhalten. 11 Wenn wir für euch die Geistesgaben gesät haben, ist es dann
zu viel verlangt, wenn wir von euch die irdischen Gaben ernten? 12 Wenn
andere an dem, was euch gehört, teilhaben dürfen, dann nicht wir erst recht?
Aber wir haben von diesem Recht keinen Gebrauch gemacht. Vielmehr ertragen
wir alles, um dem Evangelium Christi kein Hindernis in den Weg zu legen.
13 Wisst ihr nicht, dass alle, die im Heiligtum Dienst tun, vom
Heiligtum leben und dass alle, die am Altar Dienst tun, vom Altar ihren
Anteil erhalten? 14 So hat auch der Herr denen, die das Evangelium verkünden,
geboten, vom Evangelium zu leben. 15 Ich aber habe [all das] nicht in Anspruch genommen. Ich schreibe dies auch nicht, damit es in meinem Fall so geschieht.
Lieber wollte ich sterben, als dass mir jemand diesen Ruhm
entreißt. 16 Wenn ich nämlich das Evangelium verkünde, gebührt mir
deswegen kein Ruhm; denn ein Zwang liegt auf mir. Weh mir, wenn ich das
Evangelium nicht verkünde! 17 Wäre es mein freier Entschluss, so
erhielte ich Lohn. Wenn es mir aber nicht freisteht, so ist es ein Dienst,
der mir anvertraut wurde. 18 Was ist nun mein Lohn? Dass ich unentgeltlich verkünde und so das Evangelium bringe und keinen Gebrauch von meinem
Anrecht aus dem Evangelium mache. 19 Obwohl ich also von niemandem abhängig bin, habe ich mich für
alle zum Sklaven gemacht, um möglichst viele zu gewinnen. 20 Den Juden
bin ich ein Jude geworden, um Juden zu gewinnen; denen, die unter dem Gesetz
stehen, bin ich, obgleich ich nicht unter dem Gesetz stehe, einer unter dem
Gesetz geworden, um die zu gewinnen, die unter dem Gesetz stehen. 21 Den
Gesetzlosen bin ich sozusagen ein Gesetzloser geworden - nicht als ein
Gesetzloser vor Gott, sondern gebunden an das Gesetz Christi -, um die
Gesetzlosen zu gewinnen. 22 Den Schwachen bin ich ein Schwacher
geworden, um die Schwachen zu gewinnen. Allen bin ich alles geworden, um auf
jeden Fall einige zu retten. 23 Alles aber tue ich um des Evangeliums
willen, um an seiner Verheißung teilzuhaben. 24 Wisst ihr nicht, dass
die Läufer im Stadion zwar alle laufen, aber dass nur einer den Siegespreis
gewinnt? Lauft so, dass ihr ihn gewinnt! 25 Jeder Wettkämpfer lebt aber
völlig enthaltsam; jene tun dies, um einen vergänglichen, wir aber, um einen
unvergänglichen Siegeskranz zu gewinnen. 26 Darum laufe ich wie einer,
der nicht ziellos läuft, und kämpfe mit der Faust wie einer, der nicht in die
Luft schlägt; 27 vielmehr züchtige und unterwerfe ich meinen Leib, damit
ich nicht anderen verkünde und selbst verworfen werde.
10,1 Ihr sollt wissen, Brüder und Schwestern, dass
unsere Väter alle unter der Wolke waren, alle durch das Meer zogen 2 und
alle auf Mose getauft wurden in der Wolke und im Meer. 3 Alle aßen auch die gleiche geistgeschenkte
Speise 4 und alle tranken den gleichen geistgeschenkten Trank; denn sie
tranken aus dem geistgeschenkten Felsen, der mit ihnen zog. Und dieser Fels
war Christus. 5 Gott aber hatte an den meisten von ihnen kein Gefallen; denn er ließ sie in der Wüste umkommen. 6 Das aber geschah als Beispiel
für uns: damit wir uns nicht von der Gier nach dem Bösen beherrschen lassen,
wie jene sich von der Gier beherrschen ließen. 7 Werdet nicht
Götzendiener wie einige von ihnen; denn es steht in der Schrift: Das Volk
setzte sich zum Essen und Trinken; dann standen sie auf, um sich zu
vergnügen. 8 Lasst uns nicht Unzucht
treiben, wie einige von ihnen Unzucht trieben! Damals kamen an einem einzigen
Tag dreiundzwanzigtausend Menschen um. 9 Lasst
uns auch nicht Christus auf die Probe stellen, wie es einige von ihnen taten,
die dann von Schlangen getötet wurden! 10 Murrt auch nicht, wie einige
von ihnen murrten; sie wurden vom Verderber umgebracht! 11 Das aber
geschah an ihnen, damit es uns als Beispiel dient; uns zur Warnung wurde es
aufgeschrieben, uns, die das Ende der Zeiten erreicht hat. 12 Wer also zu stehen meint, der gebe Acht, dass er nicht fällt.
13 Noch ist keine Versuchung über euch gekommen, die den Menschen überfordert.
Gott ist treu; er wird nicht zulassen, dass ihr über eure Kraft hinaus
versucht werdet. Er wird euch mit der Versuchung auch einen Ausweg schaffen,
sodass ihr sie bestehen könnt. 14 Darum, meine Geliebten,
meidet den Götzendienst! 15 Ich rede doch zu verständigen Menschen;
urteilt selbst über das, was ich sage! 16 Ist der
Kelch des Segens, über den wir den Segen
sprechen, nicht Teilhabe am Blut Christi? Ist das Brot, das wir brechen, nicht Teilhabe am Leib Christi? 17 Ein Brot ist es. Darum sind wir viele ein Leib; denn wir
alle haben teil an dem einen Brot. 18 Schaut auf das irdische Israel:
Haben die, welche von den Opfern essen, nicht teil am Altar? 19 Was meine
ich damit? Dass Götzenopferfleisch wirklich etwas ist? Oder dass ein Götze wirklich etwas ist? 20 Nein, aber was man dort opfert, opfert man den
Dämonen und nicht Gott. Ich will
jedoch nicht, dass ihr Gemeinschaft mit Dämonen habt. 21 Ihr könnt nicht
den Kelch des Herrn trinken und den Kelch der Dämonen. Ihr könnt nicht
teilhaben am Tisch des Herrn und am Tisch der Dämonen. 22 Oder wollen
wir die Eifersucht des Herrn wecken? Sind wir stärker als er? 23 Alles ist erlaubt - aber nicht alles nützt. Alles ist erlaubt
- aber nicht alles baut auf.[1] 24 Denkt dabei nicht an euch selbst, sondern
an die anderen! 25 Alles, was auf dem Fleischmarkt
verkauft wird, das esst, ohne aus Gewissensgründen
nachzuforschen. 26 Denn dem Herrn gehört die Erde und was sie erfüllt. 27 Wenn
ein Ungläubiger euch einlädt und ihr hingehen möchtet, dann esst, was euch
vorgesetzt wird, ohne aus Gewissensgründen nachzuforschen! 28 Wenn euch
aber jemand darauf hinweist: Das ist Opferfleisch!, dann esst nicht davon mit
Rücksicht auf den, der euch aufmerksam gemacht hat, und auf das Gewissen;
29 ich meine aber nicht das eigene Gewissen, sondern das des anderen;
denn warum soll meine Freiheit vom Gewissen eines anderen abhängig sein?
30 Wenn ich in Dankbarkeit mitesse, soll ich dann getadelt werden, dass
ich etwas esse, wofür ich Dank sage? 31 Ob ihr also esst oder trinkt
oder etwas anderes tut: Tut alles zur Verherrlichung Gottes! 32 Gebt
weder Juden noch Griechen, noch der Kirche Gottes Anlass zu einem Vorwurf!
33 Auch ich suche allen in allem entgegenzukommen; ich suche nicht
meinen Nutzen, sondern den Nutzen aller, damit sie gerettet werden.
11,1 Nehmt mich zum Vorbild, wie ich Christus zum
Vorbild nehme! 2 Ich lobe euch, dass ihr in allem an mich denkt und an den
Überlieferungen festhaltet, wie ich sie euch übergeben habe. 3 Ihr sollt aber wissen, dass Christus
das Haupt eines jeden Mannes ist, der Mann
aber das Haupt der Frau und Gott das Haupt Christi. 4 Jeder Mann, der
betet oder prophetisch redet und dabei sein Haupt bedeckt hat, entehrt sein
Haupt. 5 Jede Frau aber, die betet oder prophetisch redet und dabei ihr
Haupt nicht verhüllt, entehrt ihr
Haupt. Sie unterscheidet sich dann in keiner Weise von einer Geschorenen.
6 Denn wenn eine Frau sich nicht verhüllt, soll sie sich doch
gleich scheren lassen. Ist es aber für eine Frau eine Schande, sich die Haare
abschneiden oder sich kahl scheren zu lassen, dann soll sie sich auch
verhüllen. 7 Der Mann darf sein Haupt nicht verhüllen, weil er
Bild und Abglanz Gottes ist; die Frau
aber ist der Abglanz des Mannes. 8 Denn der Mann stammt nicht von der
Frau, sondern die Frau vom Mann. 9 Der
Mann wurde auch nicht für die Frau erschaffen, sondern die Frau
für den Mann. 10 Deswegen soll die
Frau Acht haben auf ihr Haupt um der Engel willen. 11 Doch im Herrn gibt es weder die Frau ohne den Mann noch den
Mann ohne die Frau. 12 Denn wie die Frau vom Mann stammt, so kommt der
Mann durch die Frau zur Welt; alles aber stammt von Gott. 13 Urteilt
selber! Gehört es sich, dass eine Frau unverhüllt zu Gott betet?
14 Lehrt euch nicht schon die Natur, dass es für den Mann eine Schande,
15 für die Frau aber eine Ehre ist, lange Haare zu tragen? Denn der Frau
ist das Haar als Hülle gegeben. 16 Wenn aber einer meint, er müsse
darüber streiten: Wir und auch die Gemeinden Gottes kennen einen solchen
Brauch nicht. 17 Wenn ich schon Anweisungen
gebe: Das kann ich nicht loben, dass ihr nicht zu eurem Nutzen, sondern zu
eurem Schaden zusammenkommt. 18 Zunächst höre ich, dass es Spaltungen
unter euch gibt, wenn ihr als Gemeinde zusammenkommt; zum Teil glaube ich das
auch. 19 Denn es muss Parteiungen geben unter euch, damit die Bewährten unter euch offenkundig werden. 20 Wenn ihr euch versammelt, ist
das kein Essen des Herrenmahls; 21 denn jeder nimmt beim Essen sein
eigenes Mahl vorweg und dann hungert der eine, während der andere betrunken
ist. 22 Könnt ihr denn nicht zu Hause essen und trinken? Oder verachtet
ihr die Kirche Gottes? Wollt ihr jene demütigen, die nichts haben? Was soll
ich dazu sagen? Soll ich euch etwa loben? In diesem Fall kann ich euch nicht
loben. 23 Denn ich habe vom Herrn empfangen, was ich euch dann
überliefert habe: Jesus, der Herr, nahm in der Nacht, in der er ausgeliefert wurde, Brot, 24 sprach das Dankgebet, brach das Brot und sagte: Das ist mein Leib für euch. Tut dies zu meinem Gedächtnis! 25 Ebenso nahm er nach
dem Mahl den Kelch und sagte: Dieser Kelch ist der neue Bund in meinem Blut. Tut dies, sooft ihr daraus trinkt, zu meinem Gedächtnis! 26 Denn sooft ihr von diesem Brot esst und aus dem Kelch trinkt,
verkündet ihr den Tod des Herrn, bis er kommt. 27 Wer also unwürdig von
dem Brot isst und aus dem Kelch des Herrn trinkt, macht sich schuldig am Leib
und am Blut des Herrn. 28 Jeder soll sich selbst prüfen; erst dann soll
er von dem Brot essen und aus dem Kelch trinken. 29 Denn wer davon isst und trinkt, ohne den Leib zu
unterscheiden, der zieht sich das Gericht zu, indem er isst und trinkt. 30 Deswegen sind unter euch viele
schwach und krank und nicht wenige sind schon entschlafen. 31 Gingen
wir mit uns selbst ins Gericht, dann würden wir nicht gerichtet. 32 Doch
wenn wir jetzt vom Herrn gerichtet
werden, dann ist es eine Zurechtweisung,
damit wir nicht zusammen mit der Welt verdammt werden. 33 Wenn ihr also zum Mahl zusammenkommt, meine Brüder und
Schwestern, wartet aufeinander![3] 34 Wer Hunger hat, soll zu Hause
essen; sonst wird euch die Zusammenkunft zum Gericht. Weitere Anordnungen
werde ich treffen, wenn ich komme.
12,1 Auch über die Gaben des Geistes möchte ich
euch nicht in Unkenntnis lassen, meine Brüder und Schwestern. 2 Als ihr
noch Heiden wart, zog es euch, wie ihr wisst, mit unwiderstehlicher Gewalt zu
den stummen Götzen. 3 Darum erkläre ich euch: Keiner, der aus dem Geist
Gottes redet, sagt: Jesus sei verflucht! Und keiner kann sagen: Jesus ist der
Herr!, wenn er nicht aus dem Heiligen Geist redet. 4 Es gibt
verschiedene Gnadengaben, aber nur den einen Geist. 5 Es gibt
verschiedene Dienste, aber nur den einen Herrn. 6 Es gibt verschiedene
Kräfte, die wirken, aber nur den einen Gott: Er bewirkt alles in allen.
7 Jedem aber wird die Offenbarung des Geistes geschenkt, damit sie
anderen nützt. 8 Dem einen wird vom Geist die Gabe geschenkt, Weisheit
mitzuteilen, dem anderen durch denselben Geist die Gabe, Erkenntnis zu
vermitteln, 9 einem anderen in demselben Geist Glaubenskraft, einem
anderen - immer in dem einen Geist - die Gabe, Krankheiten zu heilen, 10 einem anderen Kräfte, Machttaten
zu wirken, einem anderen prophetisches Reden, einem anderen die Fähigkeit,
die Geister zu unterscheiden, wieder einem anderen verschiedene Arten von
Zungenrede, einem anderen schließlich die Gabe, sie zu übersetzen. 11 Das
alles bewirkt ein und derselbe Geist; einem jeden teilt er seine besondere
Gabe zu, wie er will. 12 Denn wie der Leib einer ist, doch viele Glieder hat, alle
Glieder des Leibes aber, obgleich es viele sind, einen einzigen Leib bilden: So ist es
auch mit Christus. 13 Durch den einen Geist wurden wir in der Taufe alle
in einen einzigen Leib aufgenommen, Juden und Griechen, Sklaven und Freie;
und alle wurden wir mit dem einen Geist getränkt. 14 Auch der Leib besteht nicht nur aus
einem Glied, sondern aus vielen Gliedern. 15 Wenn der Fuß sagt: Ich bin
keine Hand, ich gehöre nicht zum Leib!, so gehört er doch zum Leib.
16 Und wenn das Ohr sagt: Ich bin kein Auge, ich gehöre nicht zum Leib!,
so gehört es doch zum Leib. 17 Wenn der ganze Leib nur Auge wäre, wo
bliebe dann das Gehör? Wenn er nur Gehör wäre, wo bliebe dann der
Geruchssinn? 18 Nun aber hat Gott jedes einzelne Glied so in den Leib
eingefügt, wie es seiner Absicht entsprach. 19 Wären alle zusammen nur
ein Glied, wo bliebe dann der Leib? 20 So aber gibt es viele Glieder und
doch nur einen Leib. 21 Das Auge kann nicht zur Hand sagen: Ich brauche
dich nicht. Der Kopf wiederum kann nicht zu den Füßen sagen: Ich brauche euch
nicht. 22 Im Gegenteil, gerade die schwächer scheinenden Glieder des
Leibes sind unentbehrlich. 23 Denen, die wir für weniger edel ansehen,
erweisen wir umso mehr Ehre und unseren weniger anständigen Gliedern begegnen
wir mit umso mehr Anstand, 24 während die anständigen das nicht nötig haben. Gott aber
hat den Leib so zusammengefügt, dass er dem benachteiligten Glied umso mehr
Ehre zukommen ließ, 25 damit im Leib kein
Zwiespalt entstehe, sondern alle Glieder einträchtig füreinander sorgen.
26 Wenn darum ein Glied leidet, leiden alle Glieder mit; wenn ein Glied
geehrt wird, freuen sich alle Glieder mit. 27 Ihr aber seid der Leib Christi
und jeder Einzelne ist ein Glied an ihm. 28 So hat Gott in der Kirche
die einen erstens als Apostel eingesetzt, zweitens als Propheten, drittens
als Lehrer; ferner verlieh er die Kraft, Machttaten zu wirken, sodann die
Gaben, Krankheiten zu heilen, zu helfen, zu leiten, endlich die verschiedenen
Arten von Zungenrede. 29 Sind etwa alle Apostel, alle Propheten, alle Lehrer? Haben
alle die Kraft, Machttaten zu wirken? 30 Besitzen alle die Gabe,
Krankheiten zu heilen? Reden alle in Zungen? Können alle übersetzen? 31 Strebt
aber nach den höheren Gnadengaben! Dazu zeige ich euch einen
überragenden Weg:
13,1 Wenn ich in den Sprachen der Menschen und Engel redete, /
hätte aber die Liebe nicht, /
wäre ich dröhnendes Erz oder eine lärmende Pauke. 2 Und wenn ich
prophetisch reden könnte / und alle Geheimnisse wüsste / und alle Erkenntnis
hätte; / wenn ich alle Glaubenskraft besäße / und Berge damit versetzen
könnte, / hätte aber die Liebe nicht, / wäre ich nichts. 3 Und wenn ich
meine ganze Habe verschenkte / und wenn ich meinen Leib opferte, um mich zu
rühmen, / hätte aber die Liebe nicht, / nützte es mir nichts. 4 Die
Liebe ist langmütig, / die Liebe ist gütig. / Sie ereifert sich nicht, / sie
prahlt nicht, / sie bläht sich nicht auf. 5 Sie handelt nicht ungehörig,
/ sucht nicht ihren Vorteil, / lässt sich nicht zum Zorn reizen, / trägt das
Böse nicht nach. 6 Sie freut sich nicht über das Unrecht, / sondern
freut sich an der Wahrheit. 7 Sie erträgt alles, / glaubt alles, / hofft
alles, / hält allem stand. 8 Die Liebe hört niemals auf. / Prophetisches
Reden hat ein Ende, / Zungenrede verstummt, / Erkenntnis vergeht. 9 Denn
Stückwerk ist unser Erkennen, / Stückwerk unser prophetisches Reden; 10 wenn
aber das Vollendete kommt, / vergeht alles Stückwerk. 11 Als ich ein
Kind war, / redete ich wie ein Kind, / dachte wie ein Kind / und urteilte wie
ein Kind. Als ich ein Mann wurde, / legte ich ab, was Kind an mir war.
12 Jetzt schauen wir in einen Spiegel / und sehen nur rätselhafte
Umrisse, / dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht. Jetzt ist mein
Erkennen Stückwerk, / dann aber werde ich durch und durch erkennen, / so wie
ich auch durch und durch erkannt worden bin. 13 Für jetzt bleiben Glaube,
Hoffnung, Liebe, diese drei; / doch am größten unter ihnen ist die
Liebe.
14,1 Jagt der Liebe nach! Strebt aber auch nach den
Geistesgaben, vor allem nach der prophetischen Rede! 2 Denn wer in
Zungen redet, redet nicht zu Menschen, sondern zu Gott; keiner versteht ihn:
Im Geist redet er geheimnisvolle Dinge. 3 Wer aber prophetisch redet,
redet zu Menschen: Er baut auf, ermutigt, spendet Trost. 4 Wer in Zungen
redet, erbaut sich selbst; wer aber prophetisch redet, baut die Gemeinde auf.
5 Ich wünschte, ihr alle würdet in Zungen reden, weit mehr aber, ihr
würdet prophetisch reden. Der Prophet steht höher als der, der in Zungen
redet, es sei denn, er übersetzt sein Reden, damit die Gemeinde aufgebaut
wird. 6 Was nützt es euch, Brüder und Schwestern, wenn ich zu euch komme
und in Zungen rede, euch aber keine Offenbarung, keine Erkenntnis, keine
Prophetie, keine Lehre bringe? 7 Wenn leblose Musikinstrumente, eine
Flöte oder eine Harfe, nicht deutlich unterschiedene Töne hervorbringen, wie
soll man dann erkennen, was auf der Flöte oder was auf der Harfe gespielt
wird? 8 Und wenn die Trompete unklare Töne hervorbringt, wer wird dann
zu den Waffen greifen? 9 So ist es auch mit euch, wenn ihr in Zungen
redet, aber kein verständliches Wort hervorbringt. Wer soll dann das
Gesprochene verstehen? Ihr redet nur in den Wind. 10 Es gibt wer weiß
wie viele Sprachen in der Welt und nichts ist ohne Sprache. 11 Wenn ich
nun den Sinn der Sprache nicht kenne, bin ich für den Sprecher ein Fremder,
wie der Sprecher für mich. 12 So ist es auch mit euch. Da ihr nach
Geistesgaben strebt, gebt euch Mühe, dass ihr damit vor allem zum Aufbau der
Gemeinde beitragt! 13 Deswegen soll einer, der in Zungen redet, beten,
dass er es auch übersetzen kann. 14 Denn wenn ich in Zungen bete,
betet zwar mein Geist, mein Verstand aber bleibt unfruchtbar. 15 Was folgt daraus? Ich will im Geist beten, ich will aber auch
mit dem Verstand beten. Ich will im Geist lobsingen, ich will aber auch mit
dem Verstand lobsingen. 16 Wenn du nur im Geist den Lobpreis sprichst
und ein Unkundiger anwesend ist, wie kann er zu deinem Dankgebet das Amen
sprechen; er versteht ja nicht, was du sagst. 17 Dein Dankgebet mag noch
so gut sein, aber der andere wird nicht auferbaut. 18 Ich danke Gott, dass ich mehr als ihr alle in Zungen rede. 19 Doch vor der
Gemeinde will ich lieber fünf Worte mit meinem Verstand reden, um auch andere
zu unterweisen, als zehntausend Worte in Zungen stammeln. 20 Seid doch
nicht Kinder an Einsicht, Brüder und Schwestern! Seid unmündig an Bosheit, an
Einsicht aber seid vollkommen! 21 Im Gesetz steht: Durch Leute,
die anders und in anderen Sprachen reden, werde ich zu diesem Volk sprechen; aber auch so werden sie nicht auf mich hören, spricht der Herr.
22 So ist Zungenreden ein Zeichen nicht für die Glaubenden, sondern für
die Ungläubigen, prophetisches Reden aber ein Zeichen nicht für die
Ungläubigen, sondern für die Glaubenden. 23 Wenn also die ganze Gemeinde
sich versammelt und alle in Zungen reden und es kommen Unkundige oder Ungläubige
herein, werden sie dann nicht sagen: Ihr seid verrückt? 24 Wenn aber alle prophetisch
reden und ein Ungläubiger oder Unkundiger
kommt herein, dann wird er von allen überführt, von allen geprüft; 25 was in
seinem Herzen verborgen ist, wird aufgedeckt. Und so wird er niederfallen auf sein Angesicht, Gott anbeten und
bekennen: Wahrhaftig, Gott ist bei euch! 26 Was soll also geschehen,
Brüder und Schwestern? Wenn ihr zusammenkommt, trägt jeder etwas bei: einer einen
Psalm, ein anderer eine Lehre, der dritte
eine Offenbarung; einer redet in Zungen und ein anderer übersetzt es. Alles geschehe so, dass es aufbaut. 27 Wenn man in Zungen reden
will, so sollen es nur zwei tun, höchstens drei, und zwar einer nach dem
anderen; dann soll einer übersetzen. 28 Wenn aber niemand übersetzen
kann, soll der Zungenredner in der Gemeinde schweigen. Er soll es bei sich
selber tun und vor Gott. 29 Auch zwei oder drei Propheten sollen zu Wort
kommen; die anderen sollen urteilen. 30 Wenn aber noch einem andern
Anwesenden eine Offenbarung zuteilwird, soll der erste schweigen;
31 einer nach dem andern könnt ihr alle prophetisch reden. So lernen
alle etwas und alle werden ermutigt. 32 Die Äußerung prophetischer
Eingebungen ist nämlich dem Willen der Propheten unterworfen. 33 Denn
Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern ein Gott des Friedens. Wie es
in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, 34 sollen die
Frauen in den Versammlungen schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden:
Sie sollen sich unterordnen, wie auch das Gesetz sagt. 35 Wenn sie etwas
lernen wollen, dann sollen sie zu Hause ihre
Männer fragen; denn es gehört sich nicht für eine Frau, in der Versammlung zu
reden. 36 Ist etwa das Gotteswort von euch ausgegangen? Ist es etwa nur
zu euch gekommen? 37 Wenn einer meint, Prophet zu sein oder
geisterfüllt, soll er in dem, was ich euch schreibe, ein Gebot des Herrn
erkennen. 38 Wer das nicht anerkennt, wird nicht anerkannt.
39 Strebt also nach dem prophetischen Reden, meine Brüder und
Schwestern, und verhindert nicht das Reden in Zungen! 40 Doch alles soll
in Anstand und Ordnung geschehen.
15,1 Ich erinnere euch, Brüder und Schwestern, an das
Evangelium, das ich euch verkündet habe. Ihr habt es
angenommen; es ist der Grund, auf dem ihr steht. 2 Durch dieses
Evangelium werdet ihr gerettet werden, wenn ihr festhaltet an dem Wort, das
ich euch verkündet habe, es sei denn, ihr hättet den Glauben unüberlegt
angenommen. 3 Denn vor allem habe
ich euch überliefert, was auch ich empfangen habe: Christus
ist für unsere Sünden gestorben, / gemäß der Schrift, 4 und ist begraben worden. / Er ist am dritten Tag auferweckt worden, / gemäß der Schrift, 5 und erschien dem Kephas, dann den
Zwölf. 6 Danach erschien er mehr als fünfhundert Brüdern zugleich; die
meisten von ihnen sind noch am Leben, einige sind entschlafen. 7 Danach
erschien er dem Jakobus, dann allen Aposteln. 8 Zuletzt erschien er auch
mir, gleichsam der Missgeburt. 9 Denn ich bin der Geringste von den
Aposteln; ich bin nicht wert, Apostel genannt zu werden, weil ich die Kirche
Gottes verfolgt habe. 10 Doch durch Gottes Gnade bin ich, was ich bin,
und sein gnädiges Handeln an mir ist nicht ohne Wirkung geblieben. Mehr als
sie alle habe ich mich abgemüht - nicht ich, sondern die Gnade Gottes
zusammen mit mir. 11 Ob nun ich verkünde oder die anderen: Das ist
unsere Botschaft und das ist der Glaube, den ihr angenommen habt. 12 Wenn aber verkündet wird, dass Christus von den Toten
auferweckt worden ist, wie können dann einige von euch sagen: Eine
Auferstehung der Toten gibt es nicht? 13 Wenn es
keine Auferstehung der Toten gibt, ist auch Christus nicht auferweckt worden.
14 Ist aber Christus nicht auferweckt worden, dann ist unsere Verkündigung leer, leer auch euer Glaube. 15 Wir werden dann auch
als falsche Zeugen Gottes entlarvt, weil wir im Widerspruch zu Gott das
Zeugnis abgelegt haben: Er hat Christus auferweckt. Er hat ihn eben nicht auferweckt,
wenn Tote nicht auferweckt werden. 16 Denn wenn Tote nicht auferweckt
werden, ist auch Christus nicht auferweckt worden. 17 Wenn aber Christus
nicht auferweckt worden ist, dann ist euer Glaube nutzlos und ihr seid immer
noch in euren Sünden; 18 und auch die in Christus Entschlafenen sind
dann verloren. 19 Wenn wir allein für dieses Leben unsere Hoffnung auf
Christus gesetzt haben, sind wir erbärmlicher daran als alle anderen
Menschen. 20 Nun aber ist Christus von den Toten auferweckt worden als der
Erste der Entschlafenen. 21 Da nämlich durch einen Menschen der Tod gekommen ist, kommt
durch einen Menschen auch die Auferstehung der Toten.
22 Denn wie in Adam alle sterben, so werden in Christus alle
lebendig gemacht werden. 23 Es
gibt aber eine bestimmte Reihenfolge: Erster ist Christus; dann folgen, wenn
Christus kommt, alle, die zu ihm gehören. 24 Danach kommt das Ende, wenn
er jede Macht, Gewalt und Kraft entmachtet hat und seine Herrschaft Gott, dem
Vater, übergibt. 25 Denn er muss herrschen, bis Gott
ihm alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. 26 Der letzte Feind, der entmachtet wird, ist der Tod.
27 Denn: Alles hat er seinen Füßen unterworfen. Wenn es aber heißt,
alles sei unterworfen, ist offenbar der ausgenommen, der ihm alles
unterwirft. 28 Wenn ihm dann alles unterworfen ist, wird auch er, der
Sohn, sich dem unterwerfen, der ihm alles unterworfen hat, damit Gott alles
in allem sei. 29 Wie kämen sonst einige dazu, sich für
die Toten taufen zu lassen? Wenn Tote gar nicht auferweckt werden, warum
lässt man sich dann taufen für sie? 30 Warum
setzen dann auch wir uns stündlich der Gefahr aus? 31 Täglich sehe ich dem Tod ins Auge, so wahr ihr,
Brüder und Schwestern, mein Ruhm seid, den ich in Christus Jesus, unserem
Herrn, habe. 32 Wenn ich in
Ephesus nur nach Menschenart mit wilden Tieren gekämpft hätte, was würde es
mir nützen? Wenn Tote nicht auferweckt werden, dann lasst uns essen und
trinken; denn morgen sterben wir. 33 Lasst euch
nicht irreführen! Schlechter Umgang verdirbt gute Sitten. 34 Werdet nüchtern, wie es sich gehört, und sündigt
nicht! Einige Leute wissen nichts von Gott; ich sage das, damit ihr euch
schämt. 35 Nun könnte einer fragen: Wie werden die Toten
auferweckt, was für einen Leib werden sie haben? 36 Du Tor! Auch das, was du säst, wird nicht
lebendig, wenn es nicht stirbt. 37 Und was du
säst, ist noch nicht der Leib, der entstehen wird; es ist nur ein nacktes
Samenkorn, zum Beispiel ein Weizenkorn oder ein anderes. 38 Gott gibt ihm den Leib, den er vorgesehen hat,
und zwar jedem Samen einen eigenen Leib. 39 Nicht alles
Fleisch ist dasselbe: Das Fleisch der Menschen ist anders als das des Viehs,
das Fleisch der Vögel ist anders als das der Fische. 40 Auch gibt es Himmelskörper und irdische Körper.
Die Schönheit der Himmelskörper ist anders als die der irdischen Körper. 41 Der Glanz der Sonne ist anders als der Glanz des
Mondes, anders als der Glanz der Sterne; denn auch die Gestirne unterscheiden
sich durch ihren Glanz. 42 So ist es
auch mit der Auferstehung der Toten. Was gesät wird, ist verweslich, was
auferweckt wird, unverweslich. 43 Was gesät
wird, ist armselig, was auferweckt wird, herrlich. Was gesät wird, ist
schwach, was auferweckt wird, ist stark. 44 Gesät wird
ein irdischer Leib, auferweckt ein überirdischer Leib. Wenn es einen irdischen Leib gibt, gibt es auch einen überirdischen. 45 So steht es auch in
der Schrift: Adam, der erste Mensch, wurde ein irdisches Lebewesen. Der
letzte Adam wurde lebendig machender Geist. 46 Aber zuerst kommt nicht das Überirdische; zuerst kommt das Irdische, dann das Überirdische. 47 Der erste
Mensch stammt von der Erde und ist Erde; der zweite Mensch stammt vom Himmel. 48 Wie der von der Erde irdisch war, so sind es auch
seine Nachfahren. Und wie der vom Himmel himmlisch ist, so sind es auch seine
Nachfahren. 49 Wie wir
nach dem Bild des Irdischen gestaltet wurden, so werden wir auch nach dem
Bild des Himmlischen gestaltet werden. 50 Damit will ich sagen, Brüder und
Schwestern: Fleisch und Blut können das Reich Gottes nicht erben; das
Verwesliche erbt nicht das Unverwesliche. 51 Seht, ich
enthülle euch ein Geheimnis: Wir werden nicht alle entschlafen, aber wir
werden alle verwandelt werden - 52 plötzlich,
in einem Augenblick, beim letzten Posaunenschall. Die Posaune wird
erschallen, die Toten werden als Unverwesliche auferweckt, wir aber werden
verwandelt werden. 53 Denn dieses
Verwesliche muss sich mit Unverweslichkeit bekleiden und dieses Sterbliche
mit Unsterblichkeit. 54 Wenn sich
aber dieses Verwesliche mit Unverweslichkeit bekleidet und dieses Sterbliche
mit Unsterblichkeit, dann erfüllt sich das Wort der Schrift: Verschlungen ist
der Tod vom Sieg. 55 Tod, wo ist
dein Sieg? / Tod, wo ist dein Stachel? 56 Der
Stachel des Todes aber ist die Sünde, die Kraft der Sünde ist das Gesetz.
57 Gott aber sei Dank, der uns den Sieg geschenkt hat durch unseren Herrn Jesus Christus. 58 Daher, meine geliebten
Brüder und Schwestern, seid standhaft und unerschütterlich, seid stets voll
Eifer im Werk des Herrn und denkt daran, dass im Herrn eure Mühe nicht
vergeblich ist!
16,1 Was die Geldsammlung für die Heiligen angeht,
sollt auch ihr euch an das halten, was ich für die Gemeinden Galatiens
angeordnet habe. 2 Jeder soll immer am ersten Tag der Woche etwas
zurücklegen und so zusammensparen, was er kann. Dann sind keine Sammlungen
mehr nötig, wenn ich komme. 3 Nach meiner Ankunft werde ich eure
Vertrauensleute mit Briefen nach Jerusalem schicken, damit sie eure
Liebesgabe überbringen. 4 Ist es der Mühe wert, dass ich selbst hinreise,
dann sollen sie mit mir reisen. 5 Ich werde zu euch kommen, wenn ich durch
Mazedonien gereist bin. In Mazedonien will ich nämlich nicht bleiben,
6 aber, wenn es möglich ist, bei euch, vielleicht sogar den ganzen
Winter. Wenn ich dann weiterreise, könnt ihr mich für die Weiterreise
ausrüsten. 7 Ich möchte euch diesmal nicht nur auf der Durchreise sehen;
ich hoffe, einige Zeit bei euch bleiben zu können, wenn der Herr es zulässt.
8 In Ephesus will ich bis Pfingsten bleiben. 9 Denn weit und wirksam
ist mir hier eine Tür geöffnet worden; doch auch an Gegnern fehlt es nicht.
10 Wenn Timotheus kommt, achtet darauf, dass ihr ihn nicht entmutigt;
denn er arbeitet im Dienst des Herrn wie ich. 11 Keiner soll ihn gering
schätzen. Verabschiedet ihn dann in Frieden, damit er zu mir zurückkehrt; ich
warte auf ihn mit den Brüdern. 12 Was den Bruder Apollos angeht, so habe
ich ihn dringend gebeten, er möge mit den Brüdern zu euch reisen, aber er
wollte auf keinen Fall jetzt kommen. Er wird aber kommen, wenn er eine günstige
Gelegenheit findet. 13 Seid wachsam, steht fest im Glauben, seid mutig, seid stark!
14 Alles, was ihr tut, geschehe in Liebe. 15 Ich habe noch eine
Bitte, Brüder und Schwestern. Ihr kennt das Haus des Stephanas: Sie sind die
erste Frucht Achaias und haben sich in den Dienst für die Heiligen gestellt.
16 Solchen ordnet euch unter, ebenso jedem, der mitarbeitet und sich
abmüht! 17 Es freut mich, dass Stephanas, Fortunatus und Achaikus zu mir
gekommen sind; sie sind mir ein Ersatz für euch, da ihr nicht hier sein
könnt. 18 Sie haben meinen und euren Geist erquickt. Erweist ihnen
Anerkennung! 19 Es grüßen euch die Gemeinden in der Provinz Asien.
Aquila und Prisca und ihre Hausgemeinde senden euch viele Grüße im Herrn.
20 Es grüßen euch alle Brüder. Grüßt einander mit dem heiligen Kuss!
21 Den Gruß schreibe ich, Paulus, eigenhändig. 22 Wer den Herrn
nicht liebt, sei verflucht! Marána thá - Unser Herr, komm! 23 Die Gnade
Jesu, des Herrn, sei mit euch! 24 Meine Liebe ist mit euch allen in
Christus Jesus. |
3 (2Kor.)
*Paul |
Paul |
1,1 Paulus, Apostel
Christi Jesu, [an die Kirche Gottes, die in Korinth ist ...] 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem
Vater, und dem Herrn Jesus! 3 Gepriesen sei der Gott [und Vater] unseres Herrn Jesus Christus,
der Vater des Erbarmens ...
18 [Gott ist treu, (er bürgt dafür), dass unser Wort euch
gegenüber nicht Ja und Nein zugleich ist. 19 Denn Gottes Sohn Jesus
Christus, der euch durch uns verkündet wurde ... ist nicht als Ja und Nein
zugleich gekommen ...] 20 Denn er ist das Ja zu allem, was Gott verheißen
hat. Darum ergeht auch durch ihn
das Amen zu Gott ...
2,
... 14 Dank [sei] Gott, der uns stets im Triumphzug Christi
mitführt und durch uns den Geruch seiner Erkenntnis an allen Orten
verbreitet! 15 Denn wir
sind Christi Wohlgeruch für Gott unter denen, die gerettet werden, wie unter
denen, die verloren gehen. 16 Den einen
sind wir Todesgeruch, der Tod bringt; den anderen Lebensgeruch ...
17 Denn wir sind nicht wie die vielen
anderen, [die mit dem Wort Gottes Geschäfte
machen.] Wir verkünden es aufrichtig, von Gott her und vor Gott
in Christus.
3, .
. .
3 ... ihr seid ein Brief Christi,
ausgefertigt durch unseren Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit
dem Geist des lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln aus Stein, sondern - wie
auf Tafeln - in Herzen von Fleisch. 4 [Wir haben durch Christus so großes Vertrauen zu Gott.
5 Doch sind wir dazu nicht von uns aus fähig, als ob wir uns selbst
etwas zuschreiben könnten; unsere Befähigung stammt vielmehr von] Gott. 6 Er hat uns fähig gemacht, Diener des neuen Bundes
zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn der Buchstabe
tötet, der Geist aber macht lebendig. 7 Wenn aber
schon der Dienst des Todes, dessen Buchstaben in Stein gemeißelt waren, so
herrlich war, dass die Israeliten das Gesicht des Mose nicht anschauen
konnten, weil es eine Herrlichkeit ausstrahlte, die doch vergänglich war, 8 wie sollte da der Dienst des Geistes nicht viel
herrlicher sein? 9 Denn wenn
schon der Dienst der Verurteilung herrlich war, so ist der Dienst der
Gerechtigkeit noch viel herrlicher. 10 Eigentlich
ist das Verherrlichte nämlich in diesem Fall gar nicht verherrlicht
angesichts der überragenden Herrlichkeit. 11 Wenn
nämlich schon das Vergängliche in Herrlichkeit erschien: Die Herrlichkeit des
Bleibenden wird es überstrahlen.
12 [Weil wir also eine solche Hoffnung haben, treten wir mit großem
Freimut auf, 13 nicht wie] Mose, der über sein Gesicht eine
Hülle legte, damit die Israeliten das Ende des Vergänglichen nicht sahen. 14 Doch ihr Denken wurde verhärtet. [Denn] bis zum heutigen Tag liegt die gleiche Hülle [auf dem alten Bund, wenn daraus vorgelesen wird; sie wird nicht
aufgedeckt, weil sie in Christus beseitigt wird. 15 Bis heute liegt die
Hülle] auf ihrem Herzen, [wenn Mose
vorgelesen wird.] 16 Sobald er aber zum Herrn
zurückkehrt, wird die Hülle entfernt. 17 [Der
Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.]
18 Wir alle [aber] schauen mit
enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel und
werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von Herrlichkeit zu Herrlichkeit,
durch den Geist des Herrn.
4, .
. .
[3 Wenn unser Evangelium dennoch verhüllt ist, ist es nur denen
verhüllt, die verloren gehen;] 4 [denn] der Gott dieser Weltzeit hat das
Denken der Ungläubigen verblendet. So strahlt ihnen der Glanz des Evangeliums
von der Herrlichkeit Christi, der Gottes Bild ist, nicht auf. 5 Wir verkünden nämlich nicht uns selbst, sondern
Jesus Christus als den Herrn, uns aber als eure Knechte um Jesu willen. 6 Denn Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht
aufleuchten!, er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet, damit aufstrahlt die Erkenntnis
des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi. 7 D[ies]en Schatz tragen wir in
zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott
und nicht von uns kommt.
8 [Von allen Seiten werden wir in die Enge getrieben ...; wir
wissen weder aus noch ein ...; 9 wir werden gehetzt ...; wir werden niedergestreckt ...]
10 Immer tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem
Leib, damit auch das Leben Jesu an unserem Leib sichtbar wird. 11 Denn immer werden wir, obgleich wir leben, ... dem Tod ausgeliefert, damit auch das Leben Christi an unserem sterblichen
Fleisch offenbar wird ...
13 Doch haben wir den gleichen Geist des Glaubens, ... darum reden wir.
16 [Darum] werden wir nicht müde; [wenn auch] unser äußerer Mensch aufgerieben
wird, der innere wird Tag für Tag erneuert.
18 uns, die wir nicht auf das Sichtbare, sondern auf
das Unsichtbare blicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare
ist ewig.
5,1 [Wir wissen:] Wenn unser irdisches Zelt
abgebrochen wird, dann haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von
Menschenhand errichtetes ewiges Haus im Himmel. 2 Im gegenwärtigen Zustand seufzen wir und sehnen
uns danach, mit dem himmlischen Haus überkleidet zu werden. 3 So bekleidet, werden wir nicht nackt erscheinen. 4 Solange wir nämlich in diesem Zelt leben, seufzen
wir unter schwerem Druck, weil wir nicht entkleidet, sondern überkleidet
werden möchten, damit so das Sterbliche vom Leben verschlungen werde. 5 Gott aber, [der uns gerade
dazu fähig gemacht hat,] er hat uns auch als ersten
Anteil den Geist gegeben. 6 [Wir
sind also immer zuversichtlich, auch wenn wir wissen,] dass wir
fern vom Herrn in der Fremde leben, solange wir in diesem Leib zu Hause sind; 7 [denn als Glaubende gehen wir unseren Weg, nicht als
Schauende.] 8 Weil wir aber zuversichtlich sind, ziehen wir es
vor, aus dem Leib auszuwandern und daheim beim Herrn zu sein. 9 [Deswegen suchen wir unsere Ehre darin, ihm zu gefallen, ob
wir daheim oder in der Fremde sind.] 10 Denn wir
alle müssen vor dem Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder seinen
Lohn empfängt für das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat ...
14 [Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben:
Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. 15 Er ist aber
für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für
den, der für sie starb und auferweckt wurde. 16 Also kennen wir von
jetzt an niemanden mehr dem Fleische nach; auch wenn wir früher Christus dem
Fleische nach gekannt haben, jetzt kennen wir ihn nicht mehr so.
17 Wenn] also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue
Schöpfung: Das Alte ist vergangen, siehe, Neues ist geworden.
6,1 ... Reinigen
wir uns also von aller Unreinheit des Leibes und des Blutes, denn diese
werden das Reich Gottes nicht erlangen ...
10,2 [Denn ich werbe eifrig um euch mit dem Eifer Gottes; ich
habe euch einem einzigen Mann verlobt,] um euch als reine Jungfrau zu
Christus zu führen. 3 [Ich fürchte aber, ... könntet auch ihr in euren Gedanken von der aufrichtigen und reinen
Hingabe an Christus abkommen. 4 Ihr nehmt es ja offenbar hin, wenn
irgendeiner daherkommt und einen anderen Jesus verkündet, als wir verkündet
haben, wenn ihr einen anderen Geist empfangt, als ihr empfangen habt, oder
ein anderes Evangelium, als ihr angenommen habt ...
13 [Denn diese Leute sind] Lügenapostel, unehrliche
Arbeiter; sie tarnen sich freilich [als Apostel
Christi. 14 Kein Wunder, denn auch der] Satan tarnt
sich als Engel des Lichts.
12,
2 [Ich kenne] einen Menschen [... der vor vierzehn Jahren] bis in den dritten Himmel
entrückt wurde; 3 [ich weiß allerdings
nicht, ob es mit dem Leib oder ohne den Leib geschah, nur Gott weiß es.
4 Und ich weiß, dass dieser Mensch in das Paradies entrückt wurde; ob es mit dem Leib oder ohne den Leib geschah, weiß
ich nicht, nur Gott weiß es. Er hörte unsagbare Worte, die ein Mensch nicht aussprechen darf. 5 Diesen Menschen will
ich rühmen; meiner selbst will ich mich nicht rühmen, höchstens meiner
Schwachheit. 6 Wenn ich mich dennoch rühmen wollte, wäre ich zwar kein
Narr, sondern würde die Wahrheit sagen. Aber ich verzichte darauf; denn jeder
soll mich nur nach dem beurteilen, was er an mir sieht oder aus meinem Mund
hört. 7 Damit ich mich wegen der einzigartigen Offenbarungen nicht
überhebe, wurde mir ein Stachel
ins Fleisch gestoßen: ein Bote Satans, der mich mit Fäusten schlagen soll, damit ich mich nicht überhebe. 8 Dreimal
habe ich den Herrn angefleht, dass dieser Bote Satans von mir ablasse. 9 Er aber antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn die Kraft wird in der
Schwachheit vollendet ...
13,1 Das ist das dritte [Mal,] dass ich zu euch komme. Durch die Aussage von
zwei oder drei Zeugen wird jede Sache entschieden. 2 Denen, die
sich früher verfehlt haben, und allen
Übrigen sage ich jetzt ...
10 [Deswegen schreibe ich das alles aus der Ferne, um nicht,] wenn ich zu
euch komme, Strenge gebrauchen zu müssen kraft der Vollmacht, die der Herr
mir [zum Aufbauen, nicht zum
Niederreißen gegeben hat.] |
1,1 Paulus, durch Gottes Willen Apostel Christi Jesu, und der
Bruder Timotheus an die Kirche Gottes, die in Korinth ist, und an alle
Heiligen in ganz Achaia. 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem
Vater, und dem Herrn Jesus Christus! 3 Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus,
der Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes. 4 Er tröstet uns in all
unserer Not, damit auch wir die Kraft haben, alle zu trösten, die in Not
sind, durch den Trost, mit dem auch wir von Gott getröstet werden. 5 Wie
uns nämlich die Leiden Christi überreich zuteilgeworden sind, so wird uns
durch Christus auch überreicher Trost zuteil. 6 Sind wir aber in Not, so
ist es zu eurem Trost und Heil. Werden wir getröstet, so ist es zu eurem
Trost; er wird wirksam durch Geduld in den gleichen Leiden, die auch wir
erleiden. 7 Unsere Hoffnung für euch ist unerschütterlich, denn wir
wissen, dass ihr nicht nur an den Leiden teilhabt, sondern auch am Trost.
8 Denn wir wollen euch über die Not nicht in Unkenntnis lassen, Brüder
und Schwestern, die in der Provinz Asien über uns kam und uns über alles Maß
bedrückte; unsere Kraft war so sehr erschöpft, dass wir am Leben
verzweifelten. 9 Aber was uns betrifft, hatten wir schon das Todesurteil
gesprochen, damit wir unser Vertrauen nicht auf uns selbst setzen, sondern
auf Gott, der die Toten auferweckt. 10 Er hat uns aus dieser großen
Todesnot errettet und wird uns retten; auf ihm ruht unsere Hoffnung, dass er
uns auch in Zukunft retten wird. 11 Helft aber auch ihr, indem ihr für
uns betet, damit viele Menschen in unserem Namen Dank sagen für die Gnade,
die uns geschenkt wurde! 12 Denn das ist unser Ruhm - und dafür zeugt auch
unser Gewissen -, dass wir in der Welt, vor allem euch gegenüber, in der
Aufrichtigkeit und Lauterkeit, wie Gott sie schenkt, unser Leben führten,
nicht aufgrund menschlicher Weisheit, sondern aufgrund göttlicher Gnade. 13 Denn
wir schreiben euch nichts anderes, als was ihr lest und kennt; ich hoffe, ihr
werdet noch ganz erkennen, 14 wie ihr uns zum Teil schon erkannt habt,
nämlich dass wir euer Ruhm sind, so wie ihr unser Ruhm seid, am Tag unseres
Herrn Jesus. 15 In dieser Zuversicht wollte ich zunächst zu euch kommen,
damit ihr ein zweites Mal Gnade erfahren hättet. 16 Von euch wollte ich
dann nach Mazedonien weiterreisen und von Mazedonien zu euch zurückkommen, um
von euch für die Reise nach Judäa ausgestattet zu werden. 17 Dies also
wollte ich. War ich dabei etwa leichtsinnig? Oder will ich das, was ich will,
dem Fleische nach, sodass bei mir zugleich Ja, ja und Nein, nein gilt?
18 Gott ist treu, er bürgt dafür, dass unser Wort euch gegenüber nicht
Ja und Nein zugleich ist. 19 Denn Gottes Sohn Jesus Christus, der euch
durch uns verkündet wurde - durch mich, Silvanus und Timotheus -, ist nicht
als Ja und Nein zugleich gekommen; in ihm ist das Ja verwirklicht. 20 Denn er ist
das Ja zu allem, was Gott verheißen hat. Darum ergeht auch durch ihn das Amen zu Gottes Lobpreis, vermittelt durch uns. 21 Gott aber ist es, der uns
mit euch auf Christus hin stärkt und der uns gesalbt hat. 22 Er hat uns
auch sein Siegel aufgedrückt und als ersten Anteil den Geist in unsere Herzen
gegeben. 23 Ich rufe aber Gott zum Zeugen an bei meinem Leben, dass ich
nur, um euch zu schonen, nicht mehr nach Korinth gekommen bin. 24 Wir
sind nicht Herren über euren Glauben, sondern wir sind Mitarbeiter eurer
Freude; denn im Glauben steht ihr fest.
2,1 Denn ich entschloss mich, nicht noch einmal zu
euch zu kommen und euch zu betrüben. 2 Wenn ich euch nämlich betrübe,
wer wird mich dann erfreuen? Etwa der, den ich selbst betrübt habe? 3 Und eben dies habe ich geschrieben, um nicht bei
meinem Kommen von denen betrübt zu werden, die mich erfreuen sollten; ich bin
sicher, dass meine Freude auch die Freude von euch allen ist. 4 Denn ich
schrieb euch aus großer Bedrängnis und Herzensnot, unter vielen Tränen, nicht
um euch zu betrüben, nein, um euch meine übergroße Liebe spüren zu lassen.
5 Wenn aber einer Betrübnis verursacht hat, hat er nicht mich betrübt,
sondern mehr oder weniger - um nicht zu übertreiben - euch alle. 6 Die
Strafe, die dem Schuldigen von der Mehrheit auferlegt wurde, soll genügen. 7 Deshalb
sollt ihr jetzt lieber verzeihen und trösten, damit ein solcher nicht von
allzu großer Traurigkeit überwältigt wird. 8 Darum bitte ich euch, ihm
gegenüber Liebe walten zu lassen. 9 Gerade deswegen habe ich euch ja
auch geschrieben, weil ich wissen wollte, ob ihr wirklich in allen Stücken
gehorsam seid. 10 Wem ihr aber verzeiht, dem verzeihe auch ich. Denn
auch ich habe, wenn hier etwas zu verzeihen war, im Angesicht Christi um
euretwillen verziehen, 11 damit wir nicht vom Satan überlistet werden; wir
kennen seine Absichten nur zu gut. 12 Als ich dann nach Troas kam, um das Evangelium
Christi zu verkünden, und mir der Herr eine Tür öffnete, 13 hatte mein
Geist dennoch keine Ruhe, weil ich meinen Bruder Titus nicht fand. So nahm
ich Abschied von ihnen und reiste nach Mazedonien. 14 Dank sei Gott, der
uns stets im Triumphzug Christi mitführt und durch uns den Geruch seiner
Erkenntnis an allen Orten verbreitet! 15 Denn wir
sind Christi Wohlgeruch für Gott unter denen, die gerettet werden, wie unter
denen, die verloren gehen. 16 Den einen
sind wir Todesgeruch, der Tod bringt; den anderen Lebensgeruch, der Leben bringt. Wer aber ist dazu fähig?
17 Denn wir sind nicht wie die vielen anderen, die mit dem Wort Gottes Geschäfte machen. Wir
verkünden es aufrichtig, von Gott her und vor Gott in Christus.
3,1 Fangen wir schon wieder an, uns selbst zu empfehlen? Oder
brauchen wir - wie gewisse Leute - Empfehlungsschreiben an euch oder von
euch? 2 Unser Brief seid ihr; eingeschrieben in unsere Herzen und von
allen Menschen erkannt und gelesen. 3 Unverkennbar seid ihr ein Brief Christi, ausgefertigt durch
unseren Dienst, geschrieben nicht mit Tinte, sondern mit dem Geist des
lebendigen Gottes, nicht auf Tafeln aus Stein, sondern - wie auf Tafeln - in
Herzen von Fleisch. 4 Wir haben durch Christus so
großes Vertrauen zu Gott. 5 Doch sind wir dazu nicht von uns aus fähig,
als ob wir uns selbst etwas zuschreiben könnten; unsere Befähigung stammt
vielmehr von Gott. 6 Er hat uns fähig gemacht, Diener
des neuen Bundes zu sein, nicht des Buchstabens, sondern des Geistes. Denn
der Buchstabe tötet, der Geist aber macht lebendig. 7 Wenn aber schon der Dienst des
Todes, dessen Buchstaben in Stein gemeißelt waren, so herrlich war, dass die
Israeliten das Gesicht des Mose nicht anschauen konnten, weil es eine
Herrlichkeit ausstrahlte, die doch vergänglich war, 8 wie sollte da der Dienst des
Geistes nicht viel herrlicher sein? 9 Denn wenn schon der Dienst der
Verurteilung herrlich war, so ist der Dienst der Gerechtigkeit noch viel
herrlicher. 10 Eigentlich ist das Verherrlichte nämlich in diesem
Fall gar nicht verherrlicht angesichts der überragenden Herrlichkeit. 11 Wenn nämlich schon das
Vergängliche in Herrlichkeit erschien: Die Herrlichkeit des Bleibenden wird
es überstrahlen. 12 Weil wir also eine solche Hoffnung haben,
treten wir mit großem Freimut auf, 13 nicht wie Mose, der über sein Gesicht eine
Hülle legte, damit die Israeliten das Ende des Vergänglichen nicht sahen. 14 Doch ihr Denken wurde verhärtet. Denn bis zum heutigen Tag liegt die
gleiche Hülle auf dem alten Bund, wenn daraus vorgelesen wird; sie
wird nicht aufgedeckt, weil sie in Christus beseitigt wird. 15 Bis heute
liegt die Hülle auf ihrem Herzen, wenn Mose vorgelesen wird.
16 Sobald
er aber zum Herrn zurückkehrt, wird die Hülle entfernt. 17 Der
Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, da ist Freiheit.
18 Wir
alle aber schauen mit enthülltem Angesicht die Herrlichkeit des
Herrn wie in einem Spiegel und werden so in sein eigenes Bild verwandelt, von
Herrlichkeit zu Herrlichkeit, durch den Geist des Herrn.
4,1 Daher erlahmt unser Eifer nicht in dem Dienst, der uns durch
Gottes Erbarmen übertragen wurde. 2 Wir haben uns von aller
schimpflichen Arglist losgesagt; wir verhalten uns nicht hinterhältig und
verfälschen das Wort Gottes nicht, sondern machen die Wahrheit offenbar. So
empfehlen wir uns vor dem Angesicht Gottes jedem menschlichen Gewissen.
3 Wenn unser Evangelium dennoch verhüllt ist, ist es nur denen verhüllt,
die verloren gehen; 4 denn der Gott dieser Weltzeit hat das
Denken der Ungläubigen verblendet. So strahlt ihnen der Glanz des Evangeliums
von der Herrlichkeit Christi, der Gottes Bild ist, nicht auf. 5 Wir verkünden nämlich nicht uns selbst, sondern
Jesus Christus als den Herrn, uns aber als eure Knechte um Jesu willen. 6 Denn Gott, der sprach: Aus Finsternis soll Licht
aufleuchten!, er ist in unseren Herzen aufgeleuchtet, damit aufstrahlt die
Erkenntnis des göttlichen Glanzes auf dem Antlitz Christi. 7 Diesen Schatz tragen wir in
zerbrechlichen Gefäßen; so wird deutlich, dass das Übermaß der Kraft von Gott
und nicht von uns kommt. 8 Von
allen Seiten werden wir in die Enge getrieben und finden doch noch Raum; wir
wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht; 9 wir werden
gehetzt und sind doch nicht verlassen; wir werden niedergestreckt und doch
nicht vernichtet. 10 Immer
tragen wir das Todesleiden Jesu an unserem Leib, damit auch das Leben Jesu an
unserem Leib sichtbar wird. 11 Denn immer
werden wir, obgleich wir leben, um Jesu
willen dem Tod ausgeliefert, damit auch das Leben Jesu an unserem sterblichen
Fleisch offenbar wird. 12 So
erweist an uns der Tod, an euch aber das Leben seine Macht. 13 Doch haben
wir den gleichen Geist des Glaubens, von dem es
in der Schrift heißt: Ich habe geglaubt, darum habe ich geredet. Auch wir
glauben und darum reden wir.
14 Denn wir wissen, dass der, welcher Jesus, den Herrn, auferweckt hat,
auch uns mit Jesus auferwecken und uns zusammen mit euch vor sich stellen
wird. 15 Alles tun wir euretwegen, damit immer mehr Menschen aufgrund
der überreich gewordenen Gnade den Dank vervielfachen zur Verherrlichung
Gottes. 16 Darum werden wir nicht müde; wenn auch unser äußerer Mensch aufgerieben
wird, der innere wird Tag für Tag erneuert. 17 Denn
die kleine Last unserer gegenwärtigen Not schafft uns in maßlosem Übermaß ein
ewiges Gewicht an Herrlichkeit, 18 uns, die wir nicht auf das Sichtbare, sondern auf das
Unsichtbare blicken; denn das Sichtbare ist vergänglich, das Unsichtbare ist
ewig.
5,1 Wir wissen: Wenn unser irdisches Zelt abgebrochen wird, dann
haben wir eine Wohnung von Gott, ein nicht von Menschenhand errichtetes
ewiges Haus im Himmel. 2 Im gegenwärtigen Zustand seufzen
wir und sehnen uns danach, mit dem himmlischen Haus überkleidet zu werden. 3 So bekleidet, werden wir nicht
nackt erscheinen. 4 Solange wir nämlich in diesem Zelt leben, seufzen wir
unter schwerem Druck, weil wir nicht entkleidet, sondern überkleidet werden
möchten, damit so das Sterbliche vom Leben verschlungen werde. 5 Gott aber, der uns
gerade dazu fähig gemacht hat, er hat uns auch als ersten Anteil den Geist gegeben. 6 Wir
sind also immer zuversichtlich, auch wenn wir wissen, dass wir fern vom Herrn in der
Fremde leben, solange wir in diesem Leib zu Hause sind; 7 denn
als Glaubende gehen wir unseren Weg, nicht als Schauende. 8 Weil wir aber zuversichtlich
sind, ziehen wir es vor, aus dem Leib auszuwandern und daheim beim Herrn zu
sein. 9 Deswegen suchen wir unsere Ehre darin, ihm zu
gefallen, ob wir daheim oder in der Fremde sind. 10 Denn wir alle müssen vor dem
Richterstuhl Christi offenbar werden, damit jeder seinen Lohn empfängt für
das Gute oder Böse, das er im irdischen Leben getan hat. 11 So
versuchen wir, erfüllt von der Furcht des Herrn, Menschen zu gewinnen; vor
Gott stehen wir offen da. Ich hoffe, dass wir auch vor eurem Gewissen offen
dastehen. 12 Damit wollen wir uns euch nicht wieder empfehlen, sondern
wir geben euch Gelegenheit, rühmend auf uns hinzuweisen, damit ihr denen entgegentreten
könnt, die sich äußerlich, nicht im Herzen rühmen. 13 Wenn wir nämlich
von Sinnen waren, so geschah es für Gott; wenn wir besonnen sind, geschieht
es für euch. 14 Denn die Liebe Christi drängt uns, da wir erkannt haben:
Einer ist für alle gestorben, also sind alle gestorben. 15 Er ist aber
für alle gestorben, damit die Lebenden nicht mehr für sich leben, sondern für
den, der für sie starb und auferweckt wurde. 16 Also kennen wir von
jetzt an niemanden mehr dem Fleische nach; auch wenn wir früher Christus dem
Fleische nach gekannt haben, jetzt kennen wir ihn nicht mehr so. 17 Wenn
also jemand in Christus ist, dann ist er eine neue Schöpfung: Das Alte
ist vergangen, siehe, Neues ist geworden. 18 Aber
das alles kommt von Gott, der uns durch Christus mit sich versöhnt und uns
den Dienst der Versöhnung aufgetragen hat. 19 Ja, Gott war es, der in
Christus die Welt mit sich versöhnt hat, indem er ihnen ihre Verfehlungen nicht
anrechnete und unter uns das Wort von der Versöhnung aufgerichtet hat.
20 Wir sind also Gesandte an Christi statt und Gott ist es, der durch
uns mahnt. Wir bitten an Christi statt: Lasst euch mit Gott versöhnen!
21 Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht, damit
wir in ihm Gerechtigkeit Gottes würden. 1 Als Mitarbeiter Gottes ermahnen wir euch, dass ihr
seine Gnade nicht vergebens empfangt. 2 Denn es heißt: Zur Zeit der
Gnade habe ich dich erhört, / am Tag der Rettung habe ich dir geholfen.
Siehe, jetzt ist sie da, die Zeit der Gnade; siehe, jetzt ist er da, der Tag
der Rettung. 3 Niemandem geben wir auch nur den geringsten Anstoß, damit
unser Dienst nicht verhöhnt werden kann. 4 In allem empfehlen wir uns
als Gottes Diener: durch große Standhaftigkeit, in Bedrängnis, in Not, in
Angst, 5 unter Schlägen, in Gefängnissen, in Zeiten der Unruhe, unter
der Last der Arbeit, in durchwachten Nächten, durch Fasten, 6 durch
lautere Gesinnung, durch Erkenntnis, durch Langmut, durch Güte, durch den
Heiligen Geist, durch ungeheuchelte Liebe, 7 durch das Wort der
Wahrheit, in der Kraft Gottes, mit den Waffen der Gerechtigkeit in der
Rechten und in der Linken, 8 bei Ehrung und Schmähung, bei übler
Nachrede und bei Lob. Wir gelten als Betrüger und sind doch wahrhaftig;
9 wir werden verkannt und doch anerkannt; wir sind wie Sterbende und
siehe, wir leben; wir werden gezüchtigt und doch nicht getötet; 10 uns
wird Leid zugefügt und doch sind wir jederzeit fröhlich; wir sind arm und
machen doch viele reich; wir haben nichts und haben doch alles. 11 Unser Mund hat sich für euch aufgetan, Korinther, unser Herz
ist weit geworden. 12 In uns ist es nicht zu eng für euch; eng ist es in
eurem Herzen. 13 Macht doch als Antwort darauf - ich rede wie zu meinen
Kindern - auch euer Herz weit! 14 Beugt euch nicht unter ein fremdes
Joch mit Ungläubigen! Was haben denn Gerechtigkeit und Gesetzwidrigkeit
miteinander zu tun? Was haben Licht und Finsternis gemeinsam? 15 Was für
ein Einklang herrscht zwischen Christus und Beliar? Was hat ein Gläubiger mit
einem Ungläubigen gemeinsam? 16 Wie verträgt sich der Tempel Gottes mit
Götzenbildern? Wir sind doch der Tempel des lebendigen Gottes; denn Gott hat
gesprochen: Ich will unter ihnen wohnen und mit ihnen gehen. / Ich werde ihr
Gott sein / und sie werden mein Volk sein. 17 Zieht darum weg aus ihrer
Mitte / und sondert euch ab, spricht der Herr, / und fasst nichts Unreines
an! / Dann will ich euch aufnehmen 18 und euer Vater sein und ihr sollt
meine Söhne und Töchter sein, spricht der Herr, der Herrscher über das All.
6,1 Das sind die Verheißungen, Geliebte, die wir
haben. Reinigen
wir uns also von aller Unreinheit des Leibes und des Geistes und
streben wir in Gottesfurcht nach vollkommener Heiligung. 2 Gebt uns doch
Raum! Niemanden haben wir geschädigt, niemanden zugrunde gerichtet, niemanden
übervorteilt. 3 Ich sage das nicht, um euch zu verurteilen; denn eben
habe ich gesagt, dass ihr in unserem Herzen wohnt, verbunden mit uns zum
Sterben und zum Leben. 4 Ich bin ganz offen zu euch; ich bin sehr stolz
auf euch. Trotz all unserer Not bin ich von Trost erfüllt und ströme über von
Freude. 5 Als wir nach Mazedonien gekommen waren, fanden wir in unserer
Schwachheit keine Ruhe. Überall bedrängten uns Schwierigkeiten: von außen
Kämpfe, von innen Ängste. 6 Aber Gott, der die Niedergeschlagenen
tröstet, hat auch uns getröstet, und zwar durch die Ankunft des Titus -
7 nicht nur durch seine Ankunft, sondern auch durch den Trost, den er
bei euch erfahren hatte. Er erzählte uns von eurer Sehnsucht, eurer Klage,
eurem Eifer für mich, sodass ich mich noch mehr freute. 8 Dass ich euch
aber mit meinem Brief traurig gemacht habe, tut mir nicht leid. Wenn es mir
auch eine Weile leid tat - ich sehe ja, dass dieser Brief euch, wenn auch nur
für kurze Zeit, traurig gemacht hat -: 9 jetzt freue ich mich, nicht
weil ihr traurig geworden seid, sondern weil die Traurigkeit euch zur
Sinnesänderung geführt hat. Denn es war eine gottgewollte Traurigkeit; so ist
euch durch uns kein Nachteil erwachsen. 10 Die gottgewollte Traurigkeit
verursacht nämlich Sinnesänderung zum Heil, die nicht bereut zu werden
braucht; die weltliche Traurigkeit aber führt zum Tod. 11 Siehe, wie
groß war doch der Eifer, zu dem euch diese gottgewollte Traurigkeit geführt
hat, wie aufrichtig eure Entschuldigung, euer Bedauern, eure Furcht, eure
Sehnsucht, wie wirksam eure Anstrengung und am Ende die Bestrafung! In jeder
Hinsicht habt ihr gezeigt, dass ihr in dieser Sache unschuldig seid.
12 Wenn ich euch also geschrieben habe, so tat ich es nicht, um den zu
treffen, der Unrecht getan hatte, auch nicht, um dem Recht zu verschaffen,
der Unrecht erlitten hatte, sondern ich tat es, damit euer Eifer für uns
sichtbar werde vor euch und vor Gott. 13 Deswegen sind wir jetzt
getröstet. Wir wurden aber nicht nur getröstet, sondern darüber hinaus
erfreut durch die Freude des Titus, dessen Geist neue Kraft gefunden hat
durch euch alle. 14 Wenn ich euch vor ihm gerühmt hatte, so brauchte ich
mich jetzt nicht zu schämen. Im Gegenteil, wie alles Wahrheit ist, was wir
euch verkündet haben, so erwies sich unser Lob vor Titus als volle Wahrheit.
15 Er ist euch von Herzen zugetan, wenn er daran denkt, wie ihr euch alle
gehorsam gezeigt und ihn mit Furcht und Zittern aufgenommen habt. 16 Ich
freue mich, dass ich in jeder Hinsicht auf euch vertrauen kann.
7,1 Wir berichten euch jetzt, Brüder und Schwestern,
von der Gnade, die Gott den Gemeinden Mazedoniens erwiesen hat.
2 Während sie durch große Not geprüft wurden, verwandelten sich ihre
übergroße Freude und ihre tiefe Armut in den Reichtum ihrer selbstlosen Güte.
3 Ich bezeuge, dass sie nach Kräften und sogar über ihre Kräfte
spendeten, ganz von sich aus. 4 Sie haben uns eindringlich um die
Teilnahme an diesem Liebeswerk und die Gemeinschaft des Dienstes für die
Heiligen gebeten. 5 Und über unsere Erwartung hinaus haben sie sich
eingesetzt, zunächst für den Herrn, aber auch für uns, wie es Gottes Wille
war. 6 Daraufhin ermutigten wir Titus, dieses Liebeswerk, das er früher
bei euch begonnen hatte, nun auch zu vollenden. 7 Wie ihr aber an allem
reich seid, an Glauben, Rede und Erkenntnis, an jedem Eifer und an der Liebe,
die wir in euch begründet haben, so sollt ihr euch auch an diesem Liebeswerk
mit reichlichen Spenden beteiligen. 8 Ich meine das nicht als strenge
Weisung, aber ich gebe euch Gelegenheit, angesichts des Eifers anderer auch
eure Liebe als echt zu erweisen. 9 Denn ihr kennt die Gnade unseres Herrn
Jesus Christus: Er, der reich war, wurde euretwegen arm, um euch durch seine
Armut reich zu machen. 10 Ich gebe euch nur einen Rat, der euch helfen
soll; ihr habt ja schon voriges Jahr angefangen, etwas zu unternehmen, und
zwar aus eigenem Wollen. 11 Jetzt sollt ihr das Begonnene zu Ende
führen, damit das Ergebnis dem guten Willen entspricht - je nach eurem
Besitz. 12 Wenn nämlich der gute Wille da ist, dann ist jeder willkommen
mit dem, was er hat, und man fragt nicht nach dem, was er nicht hat.
13 Denn es geht nicht darum, dass ihr in Not geratet, indem ihr anderen
helft; es geht um einen Ausgleich. 14 Im Augenblick soll euer Überfluss
ihrem Mangel abhelfen, damit auch ihr Überfluss einmal eurem Mangel abhilft.
So soll ein Ausgleich entstehen, 15 wie es in der Schrift heißt: Wer
viel gesammelt hatte, hatte nicht zu viel, und wer wenig, hatte nicht zu
wenig. 16 Dank sei Gott, der den gleichen Eifer für euch auch Titus ins
Herz gelegt hat! 17 Denn Titus war mit meinem Vorschlag einverstanden
und sein Eifer war so groß, dass er aus eigenem Entschluss gleich zu euch
abreiste. 18 Zusammen mit ihm haben wir den Bruder geschickt, der wegen
seiner Verkündigung des Evangeliums in allen Gemeinden Anerkennung findet
19 und außerdem von den Gemeinden dazu bestimmt wurde, unser Reisegefährte
zu sein, wenn wir diese Gnadengabe zur Ehre des Herrn und als Zeichen unseres
guten Willens überbringen. 20 Denn angesichts der großen Spende, die von
uns überbracht werden soll, möchten wir vermeiden, dass man uns verdächtigt.
21 Denn wir sind auf das Gute bedacht, nicht nur vor dem Herrn, sondern
auch vor den Menschen. 22 Wir haben aber mit den beiden noch einen
weiteren Bruder geschickt, dessen Eifer wir vielfach und bei vielen
Gelegenheiten feststellen konnten und der sich in diesem Fall noch eifriger
zeigt, weil er großes Vertrauen zu euch hat. 23 Was nun Titus angeht: Er
ist mein Gefährte und mein Mitarbeiter, der für euch tätig ist; unsere
anderen Brüder aber sind Abgesandte der Gemeinden und ein Abglanz Christi.
24 Legt also ihnen gegenüber und damit vor den Gemeinden das Zeugnis
eurer Liebe ab und zeigt, dass wir euch zu Recht gerühmt haben!
8,1 Eigentlich ist es unnötig, euch über das
Hilfswerk für die Heiligen zu schreiben. 2 Denn ich kenne euren guten
Willen und rühme euch vor den Mazedoniern, indem ich ihnen sage: Achaia ist
seit einem Jahr gerüstet. Und euer Eifer hat viele andere angespornt.
3 Trotzdem habe ich die Brüder zu euch geschickt; denn unser Lob für
euch könnte in dieser Hinsicht verfrüht gewesen sein. Ihr solltet also jetzt
wirklich, wie ich sagte, gerüstet sein. 4 Wenn nämlich Mazedonier mit
mir kämen und euch noch nicht gerüstet fänden, dann könnte es geschehen, dass
wir uns zu schämen hätten - um nicht zu sagen, ihr hättet euch in dieser Lage
zu schämen. 5 Ich hielt es also für notwendig, die Brüder zu bitten, sie
möchten zu euch vorausreisen und eure in Aussicht gestellte Segensgabe schon
jetzt einsammeln, damit sie dann verfügbar ist, und zwar als Segensgabe,
nicht als Gabe des Geizes. 6 Denkt daran: Wer kärglich sät, wird auch kärglich ernten; wer
mit Segen sät, wird mit Segen ernten. 7 Jeder gebe, wie er es sich in
seinem Herzen vorgenommen hat, nicht verdrossen und nicht unter Zwang; denn
Gott liebt einen fröhlichen Geber. 8 In seiner Macht kann Gott alle
Gaben über euch ausschütten, sodass euch allezeit in allem alles Nötige
ausreichend zur Verfügung steht und ihr noch genug habt, um allen Gutes zu
tun, 9 wie es in der Schrift heißt: Er teilte aus, er gab den Armen; /
seine Gerechtigkeit hat Bestand für immer. 10 Gott, der Samen gibt für
die Aussaat und Brot zur Nahrung, wird auch euch das Saatgut geben und die
Saat aufgehen lassen; er wird die Früchte eurer Gerechtigkeit wachsen lassen.
11 In allem werdet ihr reich genug sein zu jeder selbstlosen Güte; sie
wird durch uns Dank an Gott hervorrufen. 12 Denn dieser heilige Dienst
füllt nicht nur die leeren Hände der Heiligen, sondern wird weiterwirken als
vielfältiger Dank an Gott. 13 Vom Zeugnis eines solchen Dienstes bewegt,
werden sie Gott dafür preisen, dass ihr euch gehorsam zum Evangelium Christi
bekannt und dass ihr ihnen und allen selbstlos geholfen habt. 14 In
ihrem Gebet für euch werden sie sich angesichts der übergroßen Gnade, die
Gott euch geschenkt hat, eng mit euch verbunden fühlen. 15 Dank sei Gott
für sein unfassbares Geschenk!
9,1 Ich, Paulus, der ja im persönlichen Umgang mit
euch so unterwürfig, aus der Ferne aber so unerschrocken sein soll, ich
ermahne euch angesichts der Freundlichkeit und Güte Christi 2 und bitte
euch: Zwingt mich nicht, bei meinem Kommen so unerschrocken und fest
aufzutreten, wie ich es gegen gewisse Leute zu tun gedenke, die meinen, wir
verhalten uns wie Menschen dieser Welt! 3 Wir leben zwar in dieser Welt,
kämpfen aber nicht mit den Waffen dieser Welt. 4 Die Waffen, die wir bei
unserem Feldzug einsetzen, sind nicht irdisch, aber sie haben durch Gott die
Macht, Festungen zu schleifen; mit ihnen reißen wir 5 alle hohen
Gedankengebäude nieder, die sich gegen die Erkenntnis Gottes auftürmen. Wir
nehmen alles Denken gefangen, sodass es Christus gehorcht; 6 wir sind
entschlossen, alle Ungehorsamen zu strafen, sobald ihr wirklich gehorsam
geworden seid. 7 Schaut auf das, was vor Augen liegt! Wenn jemand
überzeugt ist, Christus zu gehören, dann soll er doch auch bedenken, dass nicht
nur er, sondern auch wir Christus gehören. 8 Und wenn ich etwas mehr auf
unsere Vollmacht poche, werde ich mich nicht zu scheuen brauchen. Der Herr
hat sie mir allerdings verliehen, damit ich bei euch aufbaue, nicht damit ich
niederreiße; 9 ich möchte nicht den Anschein erwecken, als wollte ich
euch durch meine Briefe einschüchtern. 10 Ja, die Briefe, wird gesagt,
die sind wuchtig und voll Kraft, aber sein persönliches Auftreten ist matt
und seine Worte sind armselig. 11 Wer so redet, der soll sich merken:
Wie wir durch das geschriebene Wort aus der Ferne wirken, so können wir auch
in eurer Gegenwart tatkräftig auftreten. 12 Wir sind allerdings nicht so vermessen, uns gleichzustellen
oder zu vergleichen mit gewissen Leuten, die sich selbst empfehlen. In ihrem
Unverstand messen sie sich an sich selbst und vergleichen sich mit sich
selbst. 13 Wir dagegen wollen uns nicht maßlos rühmen, sondern jenen
Maßstab anlegen, den uns Gott zugeteilt hat, dass wir nämlich bis zu euch
gelangt sind. 14 Wir überschreiten also nicht unser Maß, wie wir es tun
würden, wenn wir nicht bis zu euch gelangt wären; denn wir sind wirklich als
Erste mit dem Evangelium Christi bis zu euch gekommen. 15 Wir rühmen uns
also nicht maßlos und mit fremden Leistungen; aber wir haben die Hoffnung,
wenn euer Glaube stärker wird, vor euren Augen über das uns gesetzte Maß weit
hinauszuwachsen 16 und das Evangelium über eure Grenzen hinauszutragen.
Nach einem fremden Maßstab und auf einem Feld, das schon bestellt ist, wollen
wir keinen Ruhm ernten. 17 Wer sich also rühmt, der rühme sich im Herrn.
18 Denn nicht, wer sich selbst empfiehlt, ist anerkannt, sondern der,
den der Herr empfiehlt.
10,1 Lasst euch doch ein wenig Unverstand von mir gefallen! Aber
das tut ihr ja. 2 Denn ich werbe eifrig um euch mit dem Eifer Gottes;
ich habe euch einem einzigen Mann verlobt, um euch als
reine Jungfrau zu Christus zu führen. 3 Ich fürchte aber, wie die Schlange einst durch ihre Falschheit
Eva täuschte, könntet auch ihr in euren Gedanken von der aufrichtigen und
reinen Hingabe an Christus abkommen. 4 Ihr nehmt es ja offenbar hin,
wenn irgendeiner daherkommt und einen anderen Jesus verkündet, als wir verkündet
haben, wenn ihr einen anderen Geist empfangt, als ihr empfangen habt, oder
ein anderes Evangelium, als ihr angenommen habt. 5 Ich
denke doch, ich stehe den Überaposteln keineswegs nach. 6 Im Reden mag
ich ein Stümper sein, aber nicht in der Erkenntnis; wir haben es euch in
jeder Weise gezeigt. 7 Oder habe ich einen Fehler gemacht, als ich, um
euch zu erhöhen, mich selbst erniedrigte und euch das Evangelium Gottes
verkündete, ohne etwas dafür zu nehmen? 8 Andere Gemeinden habe ich
ausgeplündert und Geld von ihnen genommen, um euch dienen zu können.
9 Aber als ich zu euch kam und in Schwierigkeiten geriet, bin ich
niemandem zur Last gefallen; was ich zu wenig hatte, ergänzten die Brüder,
die aus Mazedonien kamen. Ich habe also darauf Wert gelegt, euch in keiner
Weise zur Last zu fallen, und werde auch weiterhin darauf Wert legen.
10 So gewiss die Wahrheit Christi in mir ist: Diesen Ruhm wird mir im
Gebiet von Achaia niemand nehmen. 11 Warum? Liebe ich euch etwa nicht?
Gott weiß es. 12 Was ich aber tue, werde ich auch in Zukunft tun: Ich
werde denen die Gelegenheit nehmen, die nur die Gelegenheit suchen, sich
Achtung zu verschaffen, um so dazustehen wie wir. 13 Denn diese Leute sind Lügenapostel, unehrliche
Arbeiter; sie tarnen sich freilich als Apostel
Christi. 14 Kein Wunder, denn auch der Satan tarnt
sich als Engel des Lichts. 15 Es
ist also nicht erstaunlich, wenn sich auch seine Diener als Diener der
Gerechtigkeit tarnen. Ihr Ende wird ihren Taten entsprechen. 16 Noch einmal sage ich: Keiner soll mich für einen
Narren halten. Tut ihr es aber doch, dann lasst mich auch als Narren
gewähren, damit auch ich ein wenig prahlen kann! 17 Was ich hier sage,
sage ich nicht im Sinn des Herrn, sondern, wenn es schon um das Prahlen geht,
wie ein Narr. 18 Da viele Menschen im Sinn dieser Welt prahlen, will
auch ich einmal prahlen. 19 Ihr lasst euch die Narren ja gern gefallen,
ihr klugen Leute. 20 Denn ihr nehmt es hin, wenn euch jemand versklavt,
wenn euch jemand ausbeutet, wenn euch jemand in seine Gewalt bringt, wenn jemand
anmaßend auftritt, wenn euch jemand ins Gesicht schlägt. 21 Zu meiner Schande muss ich gestehen: Dazu bin ich allerdings
zu schwach gewesen. Wozu aber jemand den Mut aufbringt - ich rede jetzt als
Narr -, dazu bringe auch ich ihn auf. 22 Sie sind Hebräer - ich auch.
Sie sind Israeliten - ich auch. Sie sind Nachkommen Abrahams - ich auch.
23 Sie sind Diener Christi - jetzt rede ich ganz unvernünftig -, ich
noch mehr: Ich ertrug mehr Mühsal, war häufiger im Gefängnis, wurde mehr
geschlagen, war oft in Todesgefahr. 24 Fünfmal erhielt ich von Juden die
vierzig Hiebe weniger einen; 25 dreimal wurde ich ausgepeitscht, einmal
gesteinigt, dreimal erlitt ich Schiffbruch, eine Nacht und einen Tag trieb
ich auf hoher See. 26 Ich war oft auf Reisen, gefährdet durch Flüsse,
gefährdet durch Räuber, gefährdet durch das eigene Volk, gefährdet durch
Heiden, gefährdet in der Stadt, gefährdet in der Wüste, gefährdet auf dem
Meer, gefährdet durch falsche Brüder. 27 Ich erduldete Mühsal und Plage,
viele durchwachte Nächte, Hunger und Durst, häufiges Fasten, Kälte und
Nacktheit. 28 Um von allem andern zu schweigen, dem täglichen Andrang zu
mir und der Sorge für alle Gemeinden: 29 Wer ist schwach und ich bin
nicht schwach? Wer kommt zu Fall und ich werde nicht von brennender Sorge
verzehrt? 30 Wenn schon geprahlt sein muss, will ich mit meiner
Schwachheit prahlen. 31 Gott, der Vater Jesu, des Herrn, er, der
gepriesen ist in Ewigkeit, weiß, dass ich nicht lüge. 32 In Damaskus
ließ der Statthalter des Königs Aretas die Stadt der Damaszener bewachen, um
mich festzunehmen. 33 Aber durch ein Fenster wurde ich in einem Korb die
Stadtmauer hinuntergelassen und so entkam ich ihm.
12,1 Ich muss mich ja rühmen; zwar nützt es nichts, trotzdem
will ich jetzt von Erscheinungen und Offenbarungen des Herrn sprechen. 2 Ich kenne einen Menschen in Christus, der vor vierzehn Jahren bis in den
dritten Himmel entrückt wurde; 3 ich
weiß allerdings nicht, ob es mit dem Leib oder ohne den Leib geschah, nur
Gott weiß es. 4 Und ich weiß, dass dieser Mensch in das
Paradies entrückt wurde; ob es mit dem Leib
oder ohne den Leib geschah, weiß ich nicht, nur Gott weiß es. Er hörte
unsagbare Worte, die ein Mensch nicht
aussprechen darf. 5 Diesen Menschen will ich rühmen; meiner selbst will
ich mich nicht rühmen, höchstens meiner Schwachheit. 6 Wenn ich mich
dennoch rühmen wollte, wäre ich zwar kein Narr, sondern würde die Wahrheit
sagen. Aber ich verzichte darauf; denn jeder soll mich nur nach dem
beurteilen, was er an mir sieht oder aus meinem Mund hört. 7 Damit ich
mich wegen der einzigartigen Offenbarungen nicht überhebe, wurde mir ein Stachel ins Fleisch gestoßen: ein Bote
Satans, der mich mit Fäusten schlagen
soll, damit ich mich nicht überhebe.
8 Dreimal habe ich den Herrn angefleht, dass dieser Bote
Satans von mir ablasse. 9 Er aber
antwortete mir: Meine Gnade genügt dir; denn die Kraft
wird in der Schwachheit vollendet. Viel lieber
also will ich mich meiner Schwachheit rühmen, damit die Kraft Christi auf
mich herabkommt. 10 Deswegen bejahe ich meine Ohnmacht, alle
Misshandlungen und Nöte, Verfolgungen und Ängste, die ich für Christus
ertrage; denn wenn ich schwach bin, dann bin ich stark. 11 Jetzt bin ich wirklich ein Narr geworden; ihr
habt mich dazu gezwungen. Eigentlich sollte ich von euch empfohlen werden;
denn in nichts bin ich hinter den Überaposteln zurückgeblieben, obgleich ich
nichts bin. 12 Das, woran man den Apostel erkennt, wurde mit großer
Ausdauer unter euch vollbracht: Zeichen, Wunder und Machttaten. 13 Worin
seid ihr denn im Vergleich mit den übrigen Gemeinden zu kurz gekommen?
Höchstens darin, dass gerade ich euch nicht zur Last gefallen bin. Dann
verzeiht mir bitte dieses Unrecht! 14 Siehe, schon zum dritten Mal will ich jetzt zu
euch kommen und ich werde euch nicht zur Last fallen; ich suche ja nicht euer
Geld, sondern euch. Denn nicht die Kinder sollen für die Eltern sparen,
sondern die Eltern für die Kinder. 15 Ich aber will sehr gern alles
aufwenden und mich für euch aufreiben. Wenn ich euch so sehr liebe, soll ich
deswegen weniger Liebe empfangen? 16 Nun gut! Eine schwere Last habe ich
euch zwar nicht zugemutet; aber habe ich euch, verschlagen wie ich bin, mit
List in mein Netz gelockt? 17 Habe ich euch vielleicht durch einen, den
ich zu euch sandte, übervorteilt? 18 Ja, ich habe Titus gebeten, euch zu
besuchen, und den Bruder mit ihm gesandt. Hat Titus euch etwa übervorteilt?
Sind wir nicht beide im gleichen Geist aufgetreten? Nicht in den gleichen
Spuren? 19 Ihr denkt schon lange, dass wir uns vor euch nur herausreden
wollen. Aber wir reden in Christus, vor dem Angesicht Gottes. Und alles,
Geliebte, geschieht zu eurer Erbauung. 20 Denn ich fürchte, dass ich
euch bei meinem Kommen nicht so finde, wie ich euch zu finden wünsche, und
dass ihr mich so findet, wie ihr mich nicht zu finden wünscht. Ich fürchte,
dass es zu Streit, Eifersucht, Zornesausbrüchen, Ehrgeiz, Verleumdungen,
übler Nachrede, Überheblichkeit, allgemeiner Verwirrung kommt; 21 dass
mein Gott, wenn ich wiederkomme, mich noch einmal vor euch demütigt; dass ich
Grund haben werde, traurig zu sein über viele, die schon früher Sünder waren
und sich trotz ihrer Unreinheit, Unzucht und Ausschweifung noch nicht zur
Umkehr entschlossen haben.
13,1 Das ist das dritte Mal, dass ich zu euch komme. Durch die Aussage von zwei oder
drei Zeugen wird jede Sache entschieden. 2 Denen, die
sich früher verfehlt haben, und allen
Übrigen sage ich jetzt aus der
Ferne dasselbe, was ich schon bei meinem zweiten Aufenthalt angekündigt habe:
Wenn ich komme, werde ich keine Nachsicht mehr üben. 3 Denn ihr verlangt
einen Beweis dafür, dass durch mich Christus spricht, der nicht in seiner
Schwachheit, sondern in seiner Kraft unter euch wirkt. 4 Zwar wurde er
in seiner Schwachheit gekreuzigt, aber er lebt aus Gottes Kraft. Auch wir
sind schwach in ihm, aber wir werden zusammen mit ihm vor euren Augen aus
Gottes Kraft leben. 5 Fragt euch selbst, ob ihr im
Glauben seid, prüft euch selbst! Erfahrt ihr nicht an euch selbst, dass Jesus
Christus in euch ist? Sonst hättet ihr ja schon versagt. 6 Ich hoffe
aber, ihr werdet erkennen, dass wir nicht versagt haben. 7 Doch flehen
wir zu Gott, dass ihr nichts Böses tut, nicht, damit wir bewährt erscheinen,
sondern nur, damit ihr das Gute tut, wir aber wie Versager dastehen.
8 Denn wir vermögen nichts gegen die Wahrheit, nur für die Wahrheit.
9 So ist es uns eine Freude, wenn wir schwach dastehen, ihr aber euch
als stark erweist. Das ist es, was wir erflehen: eure vollständige
Erneuerung. 10 Deswegen schreibe ich das alles aus der Ferne, um nicht, wenn ich zu
euch komme, Strenge gebrauchen zu müssen kraft der Vollmacht, die der Herr
mir zum Aufbauen, nicht zum
Niederreißen gegeben hat. 11 Im Übrigen, Brüder und Schwestern, freut euch,
kehrt zur Ordnung zurück, lasst euch ermahnen, seid eines Sinnes, haltet
Frieden! Dann wird der Gott der Liebe und des Friedens mit euch sein.
12 Grüßt einander mit dem heiligen Kuss! Es grüßen euch alle Heiligen.
13 Die Gnade des Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die
Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen! |
4
(Rom.)
*Paul |
Paul |
1,1 [Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel,
ausgesondert ...
5 unter allen
Heiden um seines
Namens willen ... 7 An alle in Rom . . .—] Gnade sei
mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus . .
.
16 Denn ich schäme mich des Evangeliums nicht: Es
ist eine Kraft Gottes zur Rettung für jeden, der glaubt, zuerst für den
Juden, aber ebenso für den Griechen. 17 Denn in ihm
wird die Gerechtigkeit Gottes offenbart aus Glauben zum Glauben, [wie . . .] 18 Denn der Zorn Gottes wird vom Himmel herab offenbart wider alle
Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch
Ungerechtigkeit niederhalten ...
2,
2 Wir wissen aber, dass Gottes Gericht über alle,
die solche Dinge tun, der Wahrheit entspricht ...
12 [Denn] die ohne das Gesetz sündigten, werden auch ohne das
Gesetz zugrunde gehen, und die unter dem Gesetz sündigten, werden durch das Gesetz
gerichtet werden. 13 Denn nicht die sind vor Gott gerecht, die das Gesetz
hören, sondern die das Gesetz tun; die werden für gerecht erklärt werden. 14 [Denn] wenn [Heiden,] die
das Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist,
[so sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. 15 Sie
zeigen damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist;
ihr Gewissen legt Zeugnis davon ab, ihre Gedanken klagen sich gegenseitig an
und verteidigen sich - 16 an jenem Tag, an dem Gott, wie ich es in meinem
Evangelium verkünde, das, was im Menschen verborgen ist, durch Jesus Christus
richten wird. 17 [Wenn du dich aber Jude nennst, dich auf das
Gesetz verlässt und dich Gottes rühmst, 18 seinen Willen kennst und, belehrt
aus dem Gesetz ... ; 19 wenn du dir zutraust, Führer zu sein für Blinde,
Licht für die in der Finsternis, 20 Erzieher der Unverständigen, Lehrer
der Unmündigen,] da du im Gesetz die Verkörperung von Erkenntnis und Wahrheit besitzt. -
21 [Du belehrst also andere Menschen, aber dich selbst belehrst du
nicht?] Du
predigst: Du sollst nicht stehlen! und du stiehlst? ...
23 [Du rühmst dich des Gesetzes, entehrst aber Gott
durch Übertreten des Gesetzes.] 24 Denn euretwegen wird unter den Heiden der Name Gottes
gelästert ... 25 Die Beschneidung ist nämlich nützlich, wenn du das
Gesetz befolgst; übertrittst du jedoch das Gesetz, so bist du trotz deiner
Beschneidung zum Unbeschnittenen geworden.
28 [Denn] Jude ist nicht, wer es nach
außen hin ist, und Beschneidung ist nicht, was sichtbar am Fleisch geschieht, 29 sondern Jude ist, wer es im Verborgenen ist, und
Beschneidung ist, was am Herzen durch den Geist, nicht durch den Buchstaben
geschieht ...
3, .
. .
19 [Wir wissen aber: Was das Gesetz sagt, sagt es
denen, die unter dem Gesetz leben,] damit jeder Mund gestopft und die ganze Welt [vor Gott] schuldig wird.
20 [Denn aus Werken des Gesetzes wird niemand vor ihm gerecht werden;
denn] durch
das Gesetz kommt es nur zur Erkenntnis der Sünde. 21 Jetzt [aber ist
unabhängig vom Gesetz] die Gerechtigkeit Gottes
offenbart worden ... 22 ... durch Glauben an Jesus
Christus, [offenbart für alle, die glauben. Denn es
gibt keinen Unterschied:
23 [Alle haben ja gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren.
24 Umsonst werden sie gerecht, dank seiner Gnade, durch die Erlösung in
Christus Jesus.
27 Wo bleibt da noch das Rühmen? Es ist ausgeschlossen.] . .
.
4,
2 Wenn Abraham aufgrund von Werken Gerechtigkeit
erlangt hat, dann hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott.
5,1 Gerecht gemacht also aus Glauben an Christus, nicht auf der Grundlage des
Gesetzes, haben wir Frieden mit Gott [durch
Christus, unseren Herrn. 2 Durch ihn haben wir auch im Glauben den
Zugang zu der Gnade erhalten, in der wir stehen,] ...
6 Denn Christus ist, als wir noch schwach waren,
für die zu dieser Zeit noch Gottlosen gestorben ...
20 Das Gesetz aber ist dazwischen hineingekommen,
damit die Übertretung mächtiger werde; wo jedoch die Sünde mächtig wurde, da
ist die Gnade übergroß geworden, 21 damit, wie die Sünde durch den Tod herrschte, so
auch die Gnade herrsche durch Gerechtigkeit zum ewigen Leben, durch Jesus
Christus, unseren Herrn.
6,1 .
. .
14 Denn die Sünde wird nicht mehr über uns herrschen; [denn ihr
steht nicht unter dem Gesetz, sondern unter der Gnade.] 15 Was heißt das nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz stehen, sondern unter der Gnade? Keineswegs!
19. .
.] Wie ihr eure Glieder in den
Dienst der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit gestellt habt, sodass ihr
gesetzlos wurdet, so stellt jetzt eure Glieder in den Dienst der
Gerechtigkeit, ... 20 [Denn] als ihr
Sklaven der Sünde wart, da wart ihr der Gerechtigkeit gegenüber frei.
7,1 [Wisst ihr denn nicht, Brüder und Schwestern - ich rede doch
zu Leuten, die das Gesetz kennen -, dass das Gesetz für einen Menschen nur
Geltung hat, solange er lebt?]
4 ... durch das Sterben Christi tot für das Gesetz, [sodass ihr einem anderen gehört, dem, der] von den
Toten auferweckt wurde, [damit wir Gott Frucht bringen. 5 Denn als wir noch] dem Fleisch [verfallen waren, wirkten sich die Leidenschaften der Sünden, die
durch] das Gesetz [hervorgerufen
wurden, so in unseren Gliedern aus, dass wir dem] Tod [Frucht brachten. 6 [Jetzt aber sind wir frei geworden vom Gesetz, dem gestorben, woran
wir gebunden waren, sodass wir in der neuen Wirklichkeit des Geistes dienen,
nicht mehr in der alten Wirklichkeit des Buchstabens.] 7 Was sollen wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde?
Keineswegs! Jedoch habe ich die Sünde nur durch das Gesetz erkannt. Ich hätte
ja von der Begierde nichts gewusst, wenn nicht das Gesetz ... 8 Die Sünde aber ergriff die Gelegenheit, die ihr
durch das Gebot gegeben war ...
11 [Denn nachdem die Sünde die Gelegenheit ergriffen hatte, die
ihr durch das Gebot gegeben war,] täuschte [und tötete sie] mich [durch das Gebot.] 12 Deshalb ist das Gesetz heilig und das Gebot ist heilig, gerecht und gut. 13 ...
[Sondern] die Sünde verursachte, damit sie als Sünde offenbar
werde, mir durch das Gute den Tod ...
14 [Wir wissen nämlich, dass] das Gesetz
selbst vom Geist bestimmt ist; [ich aber
bin fleischlich...].
18 [Ich weiß nämlich, dass in mir, das heißt] in meinem
Fleisch, nichts Gutes wohnt: ...
23 [ich sehe aber] ein anderes Gesetz in meinen
Gliedern, das mit dem Gesetz meiner Vernunft im Streit liegt [und mich gefangen hält im] Gesetz der Sünde, das in meinen
Gliedern herrscht ...
25 [... dass] ich mit meiner Vernunft dem
Gesetz Gottes diene, mit dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde.
8,1 Jetzt also gibt es keine Verurteilung mehr für
die, welche in Christus Jesus sind. 2 Denn das
Gesetz des Geistes und des Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht vom
Gesetz der Sünde und des Todes. 3 ... Gott sandte
seinen Sohn in der Gestalt des Fleisches ...
9 Ihr aber seid nicht vom Fleisch, [sondern vom Geist] ...
10. .
. der Leib tot aufgrund der Sünde, der Geist aber ist Leben aufgrund der
Gerechtigkeit. 11 Wenn aber der Geist
dessen in euch wohnt, der Christus [Jesus] von den
Toten auferweckt hat, wird
auch sterbliche Leiber lebendig machen, [durch seinen Geist, der in euch
wohnt.] ...
14 Denn die sich vom Geist Gottes leiten lassen,
sind Kinder Gottes. 15 Denn wir haben nicht einen Geist der Knechtschaft
empfangen, sodass wir immer noch Furcht haben müssten, sondern] wir haben [den Geist] der Kindschaft empfangen, [in dem wir
rufen: Abba, Vater! 16 Der Geist selber bezeugt unserem Geist, dass wir
Kinder Gottes sind. 17 Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; Erben
Gottes und Miterben Christi,] ...
19 Denn die Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das
Offenbarwerden der Söhne Gottes.
20 [Gewiss, die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen, nicht aus
eigenem Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung hin:
21 Denn auch sie, die Schöpfung, soll von der Knechtschaft der
Vergänglichkeit befreit werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder
Gottes. 22 Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen
Tag seufzt und in Geburtswehen liegt. 23 Aber nicht nur das, sondern
auch wir, obwohl wir als Erstlingsgabe den Geist haben, auch wir seufzen in
unserem Herzen und warten auf unsere Erlösung.]
9,1 [Ich sage in Christus die Wahrheit und lüge nicht und mein Gewissen
bezeugt es mir im Heiligen Geist: 2 Ich bin voll Trauer, unablässig
leidet mein Herz. 3 Ja, ich wünschte selbst verflucht zu sein, von
Christus getrennt, um meiner Brüder willen, die der Abstammung nach mit mir
verbunden sind.] ...
10,2 Denn ich bezeuge Israel, dass es Eifer hat für Gott,
aber ohne Erkenntnis. 3 Denn indem sie die Gerechtigkeit
Gottes verkannten und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten suchten, haben
sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen. 4 Denn das Ende des Gesetzes ist
Christus zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt ...
11 .
. .
33 O Tiefe des
Reichtums, der Weisheit [und der
Erkenntnis]! Wie
unergründlich [sind seine Entscheidungen, wie unerforschlich] seine Wege! 34 Denn wer hat die Gedanken des Herrn erkannt? Oder wer
ist sein Ratgeber gewesen? 35 Oder wer
hat ihm etwas gegeben, sodass Gott ihm etwas zurückgeben müsste?
12,
9. .
. Verabscheut das Böse, haltet fest am Guten! 10 Seid
einander in brüderlicher Liebe zugetan ...
12 Freut euch
in der Hoffnung, seid geduldig in der Bedrängnis ...
14 .
. . segnet, verflucht nicht! 16 .
. . strebt
nicht hoch hinaus, sondern bleibt demütig! Haltet euch nicht selbst für klug! 17 Vergeltet
niemandem Böses mit Bösem! Seid allen Menschen gegenüber auf Gutes bedacht! . . .
18. . . Haltet mit
allen Menschen Frieden! 19 Übt nicht selbst Vergeltung,
denn es
steht geschrieben: Mein ist die Vergeltung, ich werde vergelten, spricht der
Herr ...
13, .
. .
8 . .
. Wer den
andern liebt, hat das Gesetz erfüllt. 9 Du sollst
nicht die Ehe brechen, du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du
sollst nicht begehren! und alle anderen Gebote sind in dem einen Satz
zusammengefasst: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst. 10 Die Liebe
tut dem Nächsten nichts Böses. Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes.
14, .
. .
5 Der eine nämlich bevorzugt bestimmte Tage, der
andere aber macht keinen Unterschied zwischen den Tagen ...
10 [... Und du, was verachtest du deinen Bruder?] Wir werden
doch alle vor dem Richterstuhl Christi stehen.
19 [Lasst uns also dem nachjagen, was dem Frieden
dient und der gegenseitigen Auferbauung! 20 Reiß nicht wegen einer
Speise das Werk Gottes nieder! ...]
21 Es ist gut, kein Fleisch zu essen oder Wein zu
trinken oder sonst etwas zu tun, wenn dein Bruder daran Anstoß nimmt ...
23 [Wer aber Zweifel hat, wenn er etwas isst, der ist gerichtet,
weil er nicht aus der Überzeugung des Glaubens handelt.] Alles, was
nicht aus Glauben geschieht, ist Sünde.
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1,1 Paulus, Knecht Christi Jesu, berufen zum Apostel, ausgesondert,
das Evangelium Gottes zu verkünden, 2 das er durch seine Propheten im
Voraus verheißen hat in heiligen Schriften: 3 das Evangelium von seinem
Sohn, der dem Fleisch nach geboren ist als Nachkomme Davids, 4 der dem
Geist der Heiligkeit nach eingesetzt ist als Sohn Gottes in Macht seit der
Auferstehung von den Toten, das Evangelium von Jesus Christus, unserem Herrn.
5 Durch ihn haben wir Gnade und Apostelamt empfangen, um unter allen
Heiden Glaubensgehorsam aufzurichten um seines
Namens willen; 6 unter ihnen lebt auch ihr, die ihr von Jesus Christus berufen
seid. 7 An alle in Rom, die von Gott geliebt sind, die berufenen
Heiligen: Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater,
und dem Herrn Jesus Christus. 8 Zunächst danke ich meinem Gott durch Jesus Christus für euch
alle, weil euer Glaube in der ganzen Welt bekannt gemacht wird. 9 Denn
Gott, dem ich mit der Verkündigung des Evangeliums von seinem Sohn mit ganzem
Herzen diene, ist mein Zeuge: Unablässig denke ich an euch 10 in allen
meinen Gebeten und bitte darum, es möge mir durch Gottes Willen endlich
gelingen, zu euch zu kommen. 11 Denn ich sehne mich danach, euch zu
sehen; ich möchte euch ein wenig mit geistlicher Gnadengabe beschenken, damit
ihr gestärkt werdet, 12 oder besser: damit wir, wenn ich bei euch bin,
miteinander Zuspruch empfangen durch den gemeinsamen Glauben, euren und
meinen. 13 Ihr sollt wissen, Brüder und Schwestern, dass ich mir schon
oft vorgenommen habe, zu euch zu kommen, aber bis heute daran gehindert
wurde; denn wie bei den anderen Heiden soll meine Arbeit auch bei euch etwas
Frucht bringen. 14 Griechen und Nichtgriechen, Gebildeten und
Ungebildeten bin ich verpflichtet; 15 deshalb bin ich, soviel an mir
liegt, bereit, auch euch in Rom das Evangelium zu verkünden. 16 Denn ich
schäme mich des Evangeliums nicht: Es ist eine Kraft Gottes zur Rettung für
jeden, der glaubt, zuerst für den Juden, aber ebenso für den Griechen. 17 Denn in ihm wird die Gerechtigkeit Gottes
offenbart aus Glauben zum Glauben, wie
geschrieben steht: Der aus Glauben Gerechte wird leben. 18 Denn der Zorn Gottes wird vom Himmel herab offenbart wider alle
Gottlosigkeit und Ungerechtigkeit der Menschen, die die Wahrheit durch
Ungerechtigkeit niederhalten. 19 Denn es ist ihnen
offenbar, was man von Gott erkennen kann; Gott hat es ihnen offenbart.
20 Seit Erschaffung der Welt wird nämlich seine unsichtbare Wirklichkeit
an den Werken der Schöpfung mit der Vernunft wahrgenommen, seine ewige Macht
und Gottheit. Daher sind sie unentschuldbar. 21 Denn obwohl sie Gott
erkannt haben, haben sie ihn nicht als Gott geehrt und ihm nicht gedankt,
sondern verfielen in ihren Gedanken der Nichtigkeit und ihr unverständiges
Herz wurde verfinstert. 22 Sie behaupteten, weise zu sein, und wurden zu
Toren 23 und sie vertauschten die Herrlichkeit des unvergänglichen
Gottes mit Bildern, die einen vergänglichen Menschen und fliegende,
vierfüßige und kriechende Tiere darstellen. 24 Darum lieferte Gott sie
durch die Begierden ihres Herzens der Unreinheit aus, sodass sie ihren Leib
durch ihr eigenes Tun entehrten. 25 Sie vertauschten die Wahrheit Gottes
mit der Lüge, sie beteten das Geschöpf an und verehrten es anstelle des
Schöpfers - gepriesen ist er in Ewigkeit. Amen. 26 Darum lieferte Gott
sie entehrenden Leidenschaften aus: Ihre Frauen vertauschten den natürlichen
Verkehr mit dem widernatürlichen; 27 ebenso gaben auch die Männer den
natürlichen Verkehr mit der Frau auf und entbrannten in Begierde zueinander;
Männer treiben mit Männern Unzucht und erhalten den ihnen gebührenden Lohn
für ihre Verirrung. 28 Und da sie es nicht für wert erachteten, sich
gemäß ihrer Erkenntnis an Gott zu halten, lieferte Gott sie einem haltlosen
Denken aus, sodass sie tun, was sich nicht gehört: 29 Sie sind voll
Ungerechtigkeit, Schlechtigkeit, Habgier und Bosheit, voll Neid, Mord,
Streit, List und Tücke, sie verleumden 30 und treiben üble Nachrede, sie
hassen Gott, sind überheblich, hochmütig und prahlerisch, erfinderisch im
Bösen und ungehorsam gegen die Eltern, 31 sie sind unverständig und
haltlos, ohne Liebe und Erbarmen. 32 Sie erkennen, dass Gottes
Rechtsordnung bestimmt: Wer so handelt, verdient den Tod. Trotzdem tun sie es
nicht nur selbst, sondern stimmen bereitwillig auch denen zu, die so handeln.
2,1 Darum bist du unentschuldbar - wer du auch bist, o Mensch -,
wenn du richtest. Denn worin du den andern richtest, darin verurteilst du
dich selbst, weil du, der Richtende, dasselbe tust. 2 Wir wissen aber, dass Gottes Gericht über alle,
die solche Dinge tun, der Wahrheit entspricht. 3 Meinst du etwa, o Mensch, du könntest dem Gericht Gottes
entrinnen, wenn du die richtest, die solche Dinge tun, und dasselbe tust wie
sie? 4 Oder verachtest du den Reichtum seiner Güte, Geduld und Langmut?
Weißt du nicht, dass Gottes Güte dich zur Umkehr treibt? 5 Weil du aber
starrsinnig bist und dein Herz nicht umkehrt, sammelst du Zorn gegen dich für
den Tag des Zornes, den Tag der Offenbarung von Gottes gerechtem Gericht.
6 Er wird jedem vergelten, wie es seine Taten verdienen: 7 Denen,
die beharrlich Gutes tun und Herrlichkeit, Ehre und Unvergänglichkeit
erstreben, gibt er ewiges Leben, 8 denen aber, die selbstsüchtig sind
und nicht der Wahrheit gehorchen, sondern der Ungerechtigkeit, widerfährt
Zorn und Grimm. 9 Not und Bedrängnis wird das Leben eines jeden Menschen
treffen, der das Böse tut, zuerst den Juden, aber ebenso den Griechen;
10 doch Herrlichkeit, Ehre und Friede werden jedem zuteil, der das Gute
tut, zuerst dem Juden, aber ebenso dem Griechen; 11 denn es gibt bei
Gott kein Ansehen der Person. 12 [Denn] die ohne
das Gesetz sündigten, werden auch ohne das Gesetz zugrunde gehen, und die
unter dem Gesetz sündigten, werden durch das Gesetz gerichtet werden. 13 Denn nicht die sind vor Gott gerecht, die das
Gesetz hören, sondern die das Gesetz tun; die werden für gerecht erklärt
werden. 14 Denn wenn Heiden, die das
Gesetz nicht haben, von Natur aus das tun, was im Gesetz gefordert ist, so
sind sie, die das Gesetz nicht haben, sich selbst Gesetz. 15 Sie zeigen
damit, dass ihnen die Forderung des Gesetzes ins Herz geschrieben ist; ihr
Gewissen legt Zeugnis davon ab, ihre Gedanken klagen sich gegenseitig an und
verteidigen sich - 16 an jenem Tag, an dem Gott, wie
ich es in meinem Evangelium verkünde, das, was im Menschen verborgen ist,
durch Jesus Christus richten wird. 17 Wenn
du dich aber Jude nennst, dich auf das Gesetz verlässt und dich Gottes
rühmst, 18 seinen Willen kennst und, belehrt aus dem Gesetz, zu
beurteilen weißt, worauf es ankommt; 19 wenn du dir zutraust, Führer zu
sein für Blinde, Licht für die in der Finsternis, 20 Erzieher der
Unverständigen, Lehrer der Unmündigen, da du im Gesetz die Verkörperung
von Erkenntnis und Wahrheit besitzt. - 21 Du
belehrst also andere Menschen, aber dich selbst belehrst du nicht? Du
predigst: Du sollst nicht stehlen! und du stiehlst? 22 Du sagst: Du sollst die Ehe nicht brechen! und brichst sie?
Du verabscheust die Götzenbilder, begehst aber Tempelraub? 23 Du rühmst
dich des Gesetzes, entehrst aber Gott durch Übertreten des Gesetzes. 24 Denn
euretwegen wird unter den Heiden der Name Gottes gelästert, wie geschrieben steht. 25 Die Beschneidung ist nämlich
nützlich, wenn du das Gesetz befolgst; übertrittst du jedoch das Gesetz, so
bist du trotz deiner Beschneidung zum Unbeschnittenen geworden. 26 Wenn aber der Unbeschnittene die Forderungen des Gesetzes
beachtet, wird dann nicht sein Unbeschnittensein als Beschneidung angerechnet
werden? 27 Der leiblich Unbeschnittene, der das Gesetz erfüllt, wird
dich richten, weil du trotz Buchstabe und Beschneidung ein Übertreter des
Gesetzes bist. 28 Denn Jude ist nicht, wer es nach
außen hin ist, und Beschneidung ist nicht, was sichtbar am Fleisch geschieht, 29 sondern Jude ist, wer es im Verborgenen ist, und
Beschneidung ist, was am Herzen durch den Geist, nicht durch den Buchstaben
geschieht. Der Ruhm eines solchen Juden kommt
nicht von Menschen, sondern von Gott.
3,1 Was ist nun der Vorzug
der Juden, was der Nutzen der Beschneidung? 2 Er ist groß in jeder
Hinsicht. Vor allem: Ihnen sind die Worte Gottes anvertraut. 3 Denn was
macht das schon: Wenn einige untreu wurden, wird dann etwa ihre Untreue die
Treue Gottes aufheben? 4 Keineswegs! Gott soll sich vielmehr als
wahrhaftig erweisen, jeder Mensch aber als Lügner, wie geschrieben steht:
Damit du recht behältst mit deinen Worten und den Sieg davonträgst, wenn man
mit dir rechtet. 5 Wenn aber unsere Ungerechtigkeit die Gerechtigkeit
Gottes bestätigt, was sagen wir dann? Ist Gott - ich frage sehr menschlich -
nicht ungerecht, wenn er seinen Zorn verhängt? 6 Keineswegs! Denn wie könnte
Gott die Welt sonst richten? 7 Wenn aber die Wahrhaftigkeit Gottes sich
durch meine Unwahrhaftigkeit als groß erwiesen hat und so Gott verherrlicht
wird, warum werde ich dann als Sünder gerichtet? 8 Und gilt am Ende das,
womit man uns verleumdet und was einige uns in den Mund legen: Lasst uns
Böses tun, damit Gutes entsteht? Diese Leute werden mit Recht verurteilt.
9 Was heißt das nun? Sind wir im Vorteil? Nicht unbedingt. Denn wir
haben vorher die Anklage erhoben, dass alle, Juden wie Griechen, unter der
Herrschaft der Sünde stehen, 10 wie geschrieben steht: Es gibt keinen,
der gerecht ist, / auch nicht einen; 11 es gibt keinen Verständigen, /
keinen, der Gott sucht. 12 Alle sind abtrünnig geworden, / alle
miteinander taugen nichts. Es gibt keinen, der Gutes tut, / auch nicht einen
Einzigen. 13 Ihre Kehle ist ein offenes Grab, / mit ihrer Zunge betrügen
sie; / Schlangengift ist auf ihren Lippen. 14 Ihr Mund ist voll Fluch
und Gehässigkeit. 15 Schnell sind ihre Füße, Blut zu vergießen; /
16 Verderben und Unheil sind auf ihren Wegen / 17 und den Weg des
Friedens kennen sie nicht. 18 Die Gottesfurcht steht ihnen nicht vor
Augen. 19 Wir wissen aber: Was das Gesetz sagt, sagt es denen, die unter
dem Gesetz leben, damit jeder Mund gestopft und die ganze Welt vor Gott schuldig wird.
20 Denn aus Werken des Gesetzes wird niemand vor ihm gerecht werden;
denn durch das Gesetz kommt es
nur zur Erkenntnis der Sünde. 21 Jetzt aber ist unabhängig vom Gesetz die Gerechtigkeit Gottes
offenbart worden, bezeugt vom Gesetz und von
den Propheten: 22 die Gerechtigkeit Gottes durch Glauben an Jesus
Christus, offenbart für alle, die glauben. Denn es
gibt keinen Unterschied: 23 Alle
haben ja gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren. 24 Umsonst
werden sie gerecht, dank seiner Gnade, durch die Erlösung in Christus Jesus. 25 Ihn
hat Gott aufgerichtet als Sühnemal - wirksam durch Glauben - in seinem Blut,
zum Erweis seiner Gerechtigkeit durch die Vergebung der Sünden, die früher,
26 in der Zeit der Geduld Gottes, begangen wurden; ja zum Erweis seiner
Gerechtigkeit in der gegenwärtigen Zeit, um zu zeigen: Er selbst ist gerecht
und macht den gerecht, der aus Glauben an Jesus lebt. 27 Wo bleibt da noch das Rühmen? Es ist ausgeschlossen. Durch
welches Gesetz? Durch das der Werke? Nein, durch das Gesetz des Glaubens.
28 Denn wir sind der Überzeugung, dass der Mensch gerecht wird durch
Glauben, unabhängig von Werken des Gesetzes. 29 Oder ist Gott nur der
Gott der Juden, nicht auch der Heiden? Ja, auch der Heiden, 30 da doch
gilt: Gott ist der Eine. Er wird aufgrund des Glaubens sowohl die
Beschnittenen wie die Unbeschnittenen gerecht machen. 31 Setzen wir also
durch den Glauben das Gesetz außer Kraft? Im Gegenteil, wir richten das
Gesetz auf.
4,1 Was sollen wir nun von Abraham sagen, was hat er erlangt,
unser leiblicher Stammvater? 2 Wenn Abraham aufgrund von Werken Gerechtigkeit
erlangt hat, dann hat er zwar Ruhm, aber nicht vor Gott. 3 Denn was sagt die Schrift? Abraham glaubte Gott und das wurde
ihm als Gerechtigkeit angerechnet. 4 Dem, der Werke tut, wird der Lohn
nicht aus Gnade angerechnet, sondern weil er ihm zusteht. 5 Dem aber,
der keine Werke tut, sondern an den glaubt, der den Gottlosen gerecht macht,
dem wird sein Glaube als Gerechtigkeit angerechnet. 6 So preist auch
David den Menschen selig, dem Gott Gerechtigkeit unabhängig von Werken
anrechnet: 7 Selig sind die, deren Frevel vergeben / und deren Sünden
bedeckt sind. 8 Selig ist der Mensch, / dem der Herr die Sünde nicht
anrechnet. 9 Gilt nun diese Seligpreisung nur den Beschnittenen oder
auch den Unbeschnittenen? Wir sagen ja: Abraham wurde der Glaube als
Gerechtigkeit angerechnet. 10 Wie wurde er aber angerechnet: als er
beschnitten oder als er unbeschnitten war? Nicht als er beschnitten, sondern
als er noch unbeschnitten war. 11 Und das Zeichen der Beschneidung
empfing er zur Besiegelung der Glaubensgerechtigkeit, die ihm als
Unbeschnittenem zuteilwurde; also ist er der Vater aller, die als
Unbeschnittene glauben, sodass ihnen die Gerechtigkeit angerechnet wird,
12 und er ist der Vater jener Beschnittenen, die nicht nur beschnitten
sind, sondern auch den Spuren des Glaubens folgen, des Glaubens, den unser
Vater Abraham schon vor seiner Beschneidung hatte. 13 Denn Abraham und
seine Nachkommen erhielten nicht aufgrund des Gesetzes die Verheißung, Erben
der Welt zu sein, sondern aufgrund der Glaubensgerechtigkeit. 14 Wenn
nämlich jene Erben sind, die aus dem Gesetz leben, dann ist der Glaube
entleert und die Verheißung außer Kraft gesetzt. 15 Denn das Gesetz
bewirkt Zorn; wo aber kein Gesetz ist, da ist auch keine Übertretung.
16 Deshalb gilt: aus Glauben, damit auch gilt: aus Gnade. Nur so bleibt
die Verheißung für die ganze Nachkommenschaft gültig, nicht nur für die,
welche aus dem Gesetz, sondern auch für die, welche aus dem Glauben Abrahams
leben. Er ist unser aller Vater, 17 wie geschrieben steht: Ich habe dich
zum Vater vieler Völker bestimmt - im Angesicht des Gottes, dem er geglaubt
hat, des Gottes, der die Toten lebendig macht und das, was nicht ist, ins
Dasein ruft. 18 Gegen alle Hoffnung hat er voll Hoffnung geglaubt, dass
er der Vater vieler Völker werde, nach dem Wort: So zahlreich werden deine
Nachkommen sein. 19 Ohne im Glauben schwach zu werden, bedachte er, der
fast Hundertjährige, dass sein Leib und auch Saras Mutterschoß schon
erstorben waren. 20 Er zweifelte aber nicht im Unglauben an der
Verheißung Gottes, sondern wurde stark im Glauben, indem er Gott die Ehre
erwies, 21 fest davon überzeugt, dass Gott die Macht besitzt, auch zu
tun, was er verheißen hat. 22 Darum wurde es ihm auch als Gerechtigkeit
angerechnet. 23 Doch nicht allein um seinetwillen steht geschrieben: Es
wurde ihm angerechnet, 24 sondern auch um unseretwillen, denen es
angerechnet werden soll, uns, die wir an den glauben, der Jesus, unseren
Herrn, von den Toten auferweckt hat. 25 Wegen unserer Verfehlungen wurde
er hingegeben, / wegen unserer Gerechtmachung wurde er auferweckt.
5,1 Gerecht gemacht also aus Glauben, haben wir Frieden mit Gott durch Jesus Christus, unseren Herrn. 2 Durch ihn haben wir auch im
Glauben den Zugang zu der Gnade erhalten, in der wir stehen, und rühmen uns
der Hoffnung auf die Herrlichkeit Gottes. 3 Mehr
noch, wir rühmen uns ebenso der Bedrängnisse; denn wir wissen: Bedrängnis
bewirkt Geduld, 4 Geduld aber Bewährung, Bewährung Hoffnung. 5 Die
Hoffnung aber lässt nicht zugrunde gehen; denn die Liebe Gottes ist
ausgegossen in unsere Herzen durch den Heiligen Geist, der uns gegeben ist. 6 Denn Christus ist, als wir noch schwach waren,
für die zu dieser Zeit noch Gottlosen gestorben. 7 Dabei wird nur schwerlich jemand für einen Gerechten sterben;
vielleicht wird er jedoch für einen guten Menschen sein Leben wagen. 8 Gott
aber erweist seine Liebe zu uns darin, dass Christus für uns gestorben ist,
als wir noch Sünder waren. 9 Nachdem wir jetzt durch sein Blut gerecht
gemacht sind, werden wir durch ihn erst recht vor dem Zorn gerettet werden.
10 Da wir mit Gott versöhnt wurden durch den Tod seines Sohnes, als wir
noch Gottes Feinde waren, werden wir erst recht, nachdem wir versöhnt sind,
gerettet werden durch sein Leben. 11 Mehr noch, ebenso rühmen wir uns
Gottes durch Jesus Christus, unseren Herrn, durch den wir jetzt schon die
Versöhnung empfangen haben. 12 Deshalb: Wie durch einen einzigen
Menschen die Sünde in die Welt kam und durch die Sünde der Tod und auf diese
Weise der Tod zu allen Menschen gelangte, weil alle sündigten - 13 Sünde
war nämlich schon vor dem Gesetz in der Welt, aber Sünde wird nicht
angerechnet, wo es kein Gesetz gibt; 14 dennoch herrschte der Tod von
Adam bis Mose auch über die, welche nicht durch Übertreten eines Gebots
gesündigt hatten wie Adam, der ein Urbild des Kommenden ist. 15 Doch
anders als mit der Übertretung verhält es sich mit der Gnade; sind durch die
Übertretung des einen die vielen dem Tod anheimgefallen, so ist erst recht
die Gnade Gottes und die Gabe, die durch die Gnadentat des einen Menschen
Jesus Christus bewirkt worden ist, den vielen reichlich zuteilgeworden.
16 Und anders als mit dem, was durch den einen Sünder verursacht wurde,
verhält es sich mit dieser Gabe: Denn das Gericht führt wegen eines Einzigen
zur Verurteilung, die Gnade führt aus vielen Übertretungen zur Gerechtsprechung.
17 Denn ist durch die Übertretung des einen der Tod zur Herrschaft
gekommen, durch diesen einen, so werden erst recht diejenigen, denen die
Gnade und die Gabe der Gerechtigkeit reichlich zuteilwurde, im Leben
herrschen durch den einen, Jesus Christus. 18 Wie es also durch die
Übertretung eines Einzigen für alle Menschen zur Verurteilung kam, so kommt
es auch durch die gerechte Tat eines Einzigen für alle Menschen zur
Gerechtsprechung, die Leben schenkt. 19 Denn wie durch den Ungehorsam des
einen Menschen die vielen zu Sündern gemacht worden sind, so werden auch
durch den Gehorsam des einen die vielen zu Gerechten gemacht werden. 20 Das Gesetz aber ist dazwischen hineingekommen,
damit die Übertretung mächtiger werde; wo jedoch die Sünde mächtig wurde, da
ist die Gnade übergroß geworden, 21 damit, wie
die Sünde durch den Tod herrschte, so auch die Gnade herrsche durch
Gerechtigkeit zum ewigen Leben, durch Jesus Christus, unseren Herrn.
6,1 Was sollen wir nun sagen? Sollen wir an der Sünde festhalten,
damit die Gnade umso mächtiger werde? 2 Keineswegs! Wie können wir, die
wir für die Sünde tot sind, noch in ihr leben? 3 Wisst ihr denn nicht,
dass wir, die wir auf Christus Jesus getauft wurden, auf seinen Tod getauft
worden sind? 4 Wir wurden ja mit ihm begraben durch die Taufe auf den
Tod, damit auch wir, so wie Christus durch die Herrlichkeit des Vaters von
den Toten auferweckt wurde, in der Wirklichkeit des neuen Lebens wandeln.
5 Wenn wir nämlich mit der Gestalt seines Todes verbunden wurden, dann
werden wir es auch mit der seiner Auferstehung sein. 6 Wir wissen doch:
Unser alter Mensch wurde mitgekreuzigt, damit der von der Sünde beherrschte
Leib vernichtet werde, sodass wir nicht mehr Sklaven der Sünde sind.
7 Denn wer gestorben ist, der ist frei geworden von der Sünde.
8 Sind wir nun mit Christus gestorben, so glauben wir, dass wir auch mit
ihm leben werden. 9 Wir wissen, dass Christus, von den Toten auferweckt,
nicht mehr stirbt; der Tod hat keine Macht mehr über ihn. 10 Denn durch
sein Sterben ist er ein für alle Mal gestorben für die Sünde, sein Leben aber
lebt er für Gott. 11 So begreift auch ihr euch als Menschen, die für die
Sünde tot sind, aber für Gott leben in Christus Jesus. 12 Daher soll die
Sünde nicht mehr in eurem sterblichen Leib herrschen, sodass ihr seinen
Begierden gehorcht. 13 Stellt eure Glieder nicht der Sünde zur Verfügung
als Waffen der Ungerechtigkeit, sondern stellt euch Gott zur Verfügung als
Menschen, die aus Toten zu Lebenden geworden sind, und stellt eure Glieder
als Waffen der Gerechtigkeit in den Dienst Gottes! 14 Denn die
Sünde wird nicht mehr über euch herrschen;
denn ihr steht nicht unter dem Gesetz, sondern unter
der Gnade. 15 Was heißt das nun? Sollen wir sündigen, weil wir nicht unter dem Gesetz stehen, sondern unter der Gnade? Keineswegs![3] 16 Wisst ihr nicht: Wenn ihr euch als Sklaven zum Gehorsam
verpflichtet, dann seid ihr Sklaven dessen, dem ihr gehorchen müsst; ihr seid
entweder Sklaven der Sünde, die zum Tod führt, oder des Gehorsams, der zur
Gerechtigkeit führt. 17 Gott aber sei Dank; denn ihr wart Sklaven der
Sünde, seid jedoch von Herzen der Gestalt der Lehre gehorsam geworden, an die
ihr übergeben wurdet. 18 Ihr wurdet aus der Macht der Sünde befreit und
seid zu Sklaven der Gerechtigkeit geworden. 19 Wegen eures schwachen
Fleisches rede ich nach Menschenweise: Wie ihr eure Glieder in den
Dienst der Unreinheit und der Gesetzlosigkeit gestellt habt, sodass ihr
gesetzlos wurdet, so stellt jetzt eure Glieder in den Dienst der
Gerechtigkeit, sodass ihr heilig werdet!
20 Denn als ihr Sklaven der Sünde wart, da wart ihr der
Gerechtigkeit gegenüber frei.
21 Welche Frucht hattet ihr damals? Es waren Dinge, deren ihr euch jetzt
schämt; denn sie bringen den Tod. 22 Jetzt aber, da ihr aus der Macht
der Sünde befreit und zu Sklaven Gottes geworden seid, habt ihr eine Frucht,
die zu eurer Heiligung führt und das ewige Leben bringt. 23 Denn der
Lohn der Sünde ist der Tod, die Gabe Gottes aber ist das ewige Leben in
Christus Jesus, unserem Herrn.
7,1 Wisst ihr denn nicht, Brüder und Schwestern - ich rede doch
zu Leuten, die das Gesetz kennen -, dass das Gesetz für einen Menschen nur
Geltung hat, solange er lebt? 2 So ist die Ehefrau durch das Gesetz an
ihren Mann gebunden, solange er lebt; wenn ihr Mann aber stirbt, ist sie frei
von dem Gesetz, das die Frau an den Mann bindet. 3 Wenn sie darum zu
Lebzeiten des Mannes einem anderen gehört, wird sie Ehebrecherin genannt; ist
aber der Mann gestorben, dann ist sie frei vom Gesetz und wird nicht zur
Ehebrecherin, wenn sie einem anderen gehört. 4 Ebenso seid auch ihr,
meine Brüder und Schwestern, durch das Sterben Christi tot
für das Gesetz, sodass ihr einem anderen
gehört, dem, der von den Toten auferweckt wurde, damit wir Gott Frucht bringen. 5 Denn als wir noch dem Fleisch verfallen waren, wirkten sich die Leidenschaften der Sünden, die
durch das Gesetz hervorgerufen
wurden, so in unseren Gliedern aus, dass wir dem Tod Frucht brachten. 6 Jetzt aber sind wir frei geworden vom
Gesetz, dem gestorben, woran wir gebunden waren, sodass wir in der neuen
Wirklichkeit des Geistes dienen, nicht mehr in der alten Wirklichkeit des
Buchstabens. 7 Was sollen
wir nun sagen? Ist das Gesetz Sünde? Keineswegs! Jedoch habe ich die Sünde
nur durch das Gesetz erkannt. Ich hätte ja von der Begierde nichts gewusst,
wenn nicht das Gesetz gesagt hätte:
Du sollst nicht begehren. 8 Die Sünde aber ergriff die
Gelegenheit, die ihr durch das Gebot gegeben war, und bewirkte in mir alle Begierde, denn ohne das Gesetz war die
Sünde tot. 9 Ich aber lebte einst ohne das
Gesetz; aber als das Gebot kam, wurde die Sünde lebendig, 10 ich dagegen
starb und musste erfahren, dass dieses Gebot, das zum Leben führen sollte,
mir den Tod brachte. 11 Denn
nachdem die Sünde die Gelegenheit ergriffen hatte, die ihr durch das Gebot
gegeben war, täuschte und tötete
sie mich durch das
Gebot. 12 Deshalb ist
das Gesetz heilig und das Gebot ist heilig,[4] gerecht
und gut. 13 Ist dann etwa das Gute mir
zum Tod geworden? Keineswegs! Sondern die Sünde verursachte, damit sie
als Sünde offenbar werde, mir durch das Gute den Tod; denn durch das Gebot sollte die Sünde sich in ihrem ganzen Ausmaß
als Sünde erweisen. 14 Wir wissen nämlich, dass das Gesetz selbst vom Geist
bestimmt ist; ich aber bin fleischlich, das
heißt: verkauft unter die Sünde. 15 Denn was ich bewirke, begreife ich
nicht: Ich tue nicht das, was ich will, sondern das, was ich hasse.
16 Wenn ich aber das tue, was ich nicht will, erkenne ich an, dass das
Gesetz gut ist. 17 Dann aber bin nicht mehr ich es, der dies bewirkt,
sondern die in mir wohnende Sünde. 18 Ich weiß nämlich, dass in mir, das
heißt in meinem Fleisch, nichts Gutes wohnt: Das Wollen ist bei mir vorhanden, aber ich vermag das Gute nicht zu
verwirklichen. 19 Denn ich tue nicht das Gute, das ich will, sondern das
Böse, das ich nicht will, das vollbringe ich. 20 Wenn ich aber das tue,
was ich nicht will, dann bin nicht mehr ich es, der es bewirkt, sondern die
in mir wohnende Sünde. 21 Ich stoße also auf das Gesetz, dass in mir das
Böse vorhanden ist, obwohl ich das Gute tun will. 22 Denn in meinem
Innern freue ich mich am Gesetz Gottes, 23 ich sehe aber ein anderes
Gesetz in meinen Gliedern, das mit dem Gesetz meiner Vernunft im Streit liegt und mich gefangen hält im Gesetz der Sünde, das in meinen
Gliedern herrscht. 24 Ich elender Mensch!
Wer wird mich aus diesem dem Tod verfallenen Leib erretten? 25 Dank aber sei Gott durch Jesus Christus, unseren
Herrn! Es ergibt sich also, dass ich mit meiner Vernunft dem Gesetz Gottes diene, mit
dem Fleisch aber dem Gesetz der Sünde.
8,1 Jetzt also gibt es keine Verurteilung mehr für
die, welche in Christus Jesus sind. 2 Denn das
Gesetz des Geistes und des Lebens in Christus Jesus hat dich frei gemacht vom
Gesetz der Sünde und des Todes. 3 Denn
weil das Gesetz, ohnmächtig durch das Fleisch, nichts vermochte, sandte Gott
seinen Sohn in der Gestalt des Fleisches, das unter
der Macht der Sünde steht, wegen der Sünde, um die Sünde im Fleisch zu
verurteilen; 4 dies tat
er, damit die Forderung des Gesetzes durch uns erfüllt werde, die wir nicht nach dem Fleisch, sondern nach dem Geist leben.
5 Denn diejenigen, die vom Fleisch bestimmt sind, trachten nach dem, was
dem Fleisch entspricht, die aber vom Geist bestimmt sind, nach dem, was dem
Geist entspricht. 6 Denn das Trachten des Fleisches führt zum Tod, das
Trachten des Geistes aber zu Leben und Frieden. 7 Denn das Trachten des
Fleisches ist Feindschaft gegen Gott; es unterwirft sich nämlich nicht dem
Gesetz Gottes und kann es auch nicht. 8 Wer aber vom Fleisch bestimmt
ist, kann Gott nicht gefallen. 9 Ihr aber
seid nicht vom Fleisch, sondern vom
Geist bestimmt, da ja der Geist Gottes in euch wohnt. Wer aber den Geist
Christi nicht hat, der gehört nicht zu ihm. 10 Wenn aber Christus in euch ist, dann ist zwar der Leib
tot aufgrund der Sünde, der Geist aber ist Leben aufgrund der Gerechtigkeit. 11 Wenn aber der Geist
dessen in euch wohnt, der Jesus von den Toten auferweckt hat, dann wird er,
der Christus von den Toten auferweckt hat, auch eure sterblichen Leiber
lebendig machen, durch seinen Geist, der in euch wohnt. 12 Wir
sind also nicht dem Fleisch verpflichtet, Brüder und Schwestern, sodass wir
nach dem Fleisch leben müssten. 13 Denn wenn ihr nach dem Fleisch lebt,
müsst ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die sündigen Taten des
Leibes tötet, werdet ihr leben. 14 Denn die sich vom Geist
Gottes leiten lassen, sind Kinder Gottes. 15 Denn ihr habt nicht einen
Geist der Knechtschaft empfangen, sodass ihr immer noch Furcht haben müsstet,
sondern ihr habt den Geist der Kindschaft
empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!
16 Der Geist selber bezeugt unserem Geist, dass wir Kinder Gottes sind.
17 Sind wir aber Kinder, dann auch Erben; Erben Gottes und Miterben
Christi, wenn wir mit ihm leiden, um mit ihm auch verherrlicht zu werden. 18 Ich bin nämlich überzeugt, dass die Leiden der gegenwärtigen
Zeit nichts bedeuten im Vergleich zu der Herrlichkeit, die an uns offenbar
werden soll. 19 Denn die
Schöpfung wartet sehnsüchtig auf das Offenbarwerden der Söhne Gottes. 20 Gewiss, die Schöpfung ist der Nichtigkeit unterworfen, nicht
aus eigenem Willen, sondern durch den, der sie unterworfen hat, auf Hoffnung
hin: 21 Denn auch sie, die Schöpfung, soll von der Knechtschaft der
Vergänglichkeit befreit werden zur Freiheit und Herrlichkeit der Kinder
Gottes. 22 Denn wir wissen, dass die gesamte Schöpfung bis zum heutigen
Tag seufzt und in Geburtswehen liegt. 23 Aber nicht nur das, sondern
auch wir, obwohl wir als Erstlingsgabe den Geist haben, auch wir seufzen in
unserem Herzen und warten darauf, dass wir mit der Erlösung unseres Leibes
als Söhne offenbar werden. 24 Denn auf Hoffnung hin sind wir gerettet.
Hoffnung aber, die man schon erfüllt sieht, ist keine Hoffnung. Denn wie kann
man auf etwas hoffen, das man sieht? 25 Hoffen wir aber auf das, was wir
nicht sehen, dann harren wir aus in Geduld. 26 So nimmt sich auch der
Geist unserer Schwachheit an. Denn wir wissen nicht, was wir in rechter Weise
beten sollen; der Geist selber tritt jedoch für uns ein mit unaussprechlichen
Seufzern. 27 Der die Herzen erforscht, weiß, was die Absicht des Geistes
ist. Denn er tritt so, wie Gott es will, für die Heiligen ein. 28 Wir
wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alles zum Guten gereicht, denen,
die gemäß seinem Ratschluss berufen sind; 29 denn diejenigen, die er im
Voraus erkannt hat, hat er auch im Voraus dazu bestimmt, an Wesen und Gestalt
seines Sohnes teilzuhaben, damit dieser der Erstgeborene unter vielen Brüdern
sei. 30 Die er aber vorausbestimmt hat, die hat er auch berufen, und die
er berufen hat, die hat er auch gerecht gemacht; die er aber gerecht gemacht
hat, die hat er auch verherrlicht. 31 Was sollen wir nun dazu sagen? Ist Gott für uns, wer ist dann
gegen uns? 32 Er hat seinen eigenen Sohn nicht verschont, sondern ihn
für uns alle hingegeben - wie sollte er uns mit ihm nicht alles schenken?
33 Wer kann die Auserwählten Gottes anklagen? Gott ist es, der gerecht
macht. 34 Wer kann sie verurteilen? Christus Jesus, der gestorben ist,
mehr noch: Der auferweckt worden ist, er sitzt zur Rechten Gottes und tritt
für uns ein. 35 Was kann uns scheiden von der Liebe Christi? Bedrängnis
oder Not oder Verfolgung, Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert? 36 Wie
geschrieben steht: Um deinetwillen sind wir den ganzen Tag dem Tod
ausgesetzt; wir werden behandelt wie Schafe, die man zum Schlachten bestimmt
hat. 37 Doch in alldem tragen wir einen glänzenden Sieg davon durch den,
der uns geliebt hat. 38 Denn ich bin gewiss: Weder Tod noch Leben, weder
Engel noch Mächte, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges noch Gewalten,
39 weder Höhe oder Tiefe noch irgendeine andere Kreatur können uns
scheiden von der Liebe Gottes, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.
9,1 Ich sage in Christus die Wahrheit und lüge nicht und mein
Gewissen bezeugt es mir im Heiligen Geist: 2 Ich bin voll Trauer,
unablässig leidet mein Herz. 3 Ja, ich wünschte selbst verflucht zu
sein, von Christus getrennt, um meiner Brüder willen, die der Abstammung nach
mit mir verbunden sind. 4 Sie sind Israeliten; ihnen gehören
die Sohnschaft, die Herrlichkeit und die Bundesschlüsse; ihnen ist das Gesetz
gegeben, der Gottesdienst und die Verheißungen; 5 ihnen gehören die Väter und
ihnen entstammt der Christus dem Fleische nach. Gott, der über allem ist, er
sei gepriesen in Ewigkeit. Amen. 6 Es
ist aber keineswegs so, dass Gottes Wort hinfällig geworden ist. Denn nicht
alle, die aus Israel stammen, sind Israel; 7 auch sind nicht alle, weil sie
Nachkommen Abrahams sind, deshalb schon seine Kinder, sondern es heißt: In
Isaak wird dir Nachkommenschaft berufen. 8 Das bedeutet: Nicht die Kinder des
Fleisches sind Kinder Gottes, sondern die Kinder der Verheißung werden als
Nachkommen anerkannt; 9 denn es ist eine Verheißung, wenn gesagt wird: Um
diese Zeit werde ich kommen, dann wird Sara einen Sohn haben. 10 So war es
aber nicht nur bei ihr, sondern auch bei Rebekka, die von einem einzigen Mann
empfangen hatte, von unserem Vater Isaak; 11 denn ihre Kinder waren noch
nicht geboren und hatten weder Gutes noch Böses getan; damit aber Gottes
freie Wahl und Vorherbestimmung gültig bleibe, 12 nicht abhängig von Werken,
sondern von ihm, der beruft, wurde ihr gesagt: Der Ältere muss dem Jüngeren
dienen; 13 wie geschrieben steht: Jakob habe ich geliebt, Esau aber gehasst. 14
Was sollen wir nun sagen? Handelt Gott ungerecht? Keineswegs! 15 Denn zu Mose
sagt er: Ich schenke Erbarmen, wem ich will, und erweise Gnade, wem ich will.
16 Also kommt es nicht auf das Wollen und Laufen des Menschen an, sondern auf
den sich erbarmenden Gott. 17 Denn in der Schrift wird zum Pharao gesagt:
Eben dazu habe ich dich bestimmt, dass ich an dir meine Macht zeige und dass
auf der ganzen Erde mein Name verkündet wird. 18 Er erbarmt sich also, wessen
er will, und macht verstockt, wen er will. 19 Nun wirst du einwenden: Wie
kann er dann noch anklagen, wenn niemand seinem Willen zu widerstehen vermag?
20 O Mensch, wer bist du denn, dass du mit Gott rechten willst? Sagt etwa das
Werk zu dem, der es geschaffen hat: Warum hast du mich so gemacht? 21 Ist
nicht vielmehr der Töpfer Herr über den Ton? Kann er nicht aus derselben
Masse ein Gefäß herstellen zu ehrenhaftem, ein anderes zu unehrenhaftem
Gebrauch? 22 Wie aber, wenn Gott in der Absicht, seinen Zorn zu zeigen und
seine Macht zu erweisen, die zur Vernichtung bereiteten Gefäße des Zorns mit
großer Langmut ertragen hat, 23 auch um den Reichtum seiner Herrlichkeit an
den Gefäßen des Erbarmens zu erweisen, die er zuvor zur Herrlichkeit bestimmt
hat? 24 Sie hat er auch berufen, das sind wir, nicht allein aus den Juden,
sondern auch aus den Heiden. 25 So spricht er auch bei Hosea: Ich werde als
mein Volk berufen, was nicht mein Volk war, und als Geliebte jene, die nicht
geliebt war. 26 Und dort, wo ihnen gesagt wurde: Ihr seid nicht mein Volk,
dort werden sie gerufen werden: Söhne des lebendigen Gottes. 27 Und Jesaja
ruft über Israel aus: Wenn auch die Israeliten so zahlreich wären wie der
Sand am Meer - nur der Rest wird gerettet werden. 28 Denn der Herr wird
handeln, indem er sein Wort auf der Erde erfüllt und durchsetzt. 29 Ebenso
hat Jesaja vorhergesagt: Hätte nicht der Herr Zebaoth uns Nachkommenschaft
übrig gelassen, wir wären wie Sodom geworden, wir wären Gomorra gleich. 30 Was sollen wir nun sagen? Heiden, die nicht der
Gerechtigkeit nachjagten, haben Gerechtigkeit empfangen, die Gerechtigkeit
aber aus Glauben. 31 Israel aber, das dem Gesetz der Gerechtigkeit nachjagte,
hat das Gesetz nicht erreicht. 32 Warum? Weil es ihm nicht um die
Gerechtigkeit aus Glauben, sondern um die Gerechtigkeit aus Werken ging. Sie
stießen sich am Stein des Anstoßes, 33 wie geschrieben steht: Siehe, ich richte
in Zion einen Stein auf, an dem man anstößt, einen Fels, an dem man zu Fall
kommt. Und wer an ihn glaubt, wird nicht zugrunde gehen.
10,1 Brüder und Schwestern, ich wünsche von ganzem
Herzen und bete zu Gott, dass sie gerettet werden. 2 Denn ich bezeuge ihnen, dass sie
Eifer haben für Gott, aber ohne Erkenntnis. 3 Denn indem sie die Gerechtigkeit
Gottes verkannten und ihre eigene Gerechtigkeit aufzurichten suchten, haben
sie sich der Gerechtigkeit Gottes nicht unterworfen. 4 Denn das Ende des Gesetzes ist
Christus zur Gerechtigkeit für jeden, der glaubt. 5 Denn
Mose schreibt über die Gerechtigkeit aus dem Gesetz: Der Mensch, der dieses
tut, wird darin leben. 6 Die Gerechtigkeit aus dem Glauben aber spricht:
Sag nicht in deinem Herzen: Wer wird in den Himmel hinaufsteigen? Das heißt:
Christus herabzuholen. 7 Oder: Wer wird in den Abgrund hinabsteigen? Das
heißt: Christus von den Toten heraufzuführen. 8 Sondern was sagt sie?
Nahe ist dir das Wort in deinem Mund und in deinem Herzen. Das heißt: das Wort
des Glaubens, das wir verkünden; 9 denn wenn du mit deinem Mund
bekennst: Herr ist Jesus - und in deinem Herzen glaubst: Gott hat ihn von den
Toten auferweckt, so wirst du gerettet werden. 10 Denn mit dem Herzen
glaubt man und das führt zur Gerechtigkeit, mit dem Mund bekennt man und das
führt zur Rettung. 11 Denn die Schrift sagt: Jeder, der an ihn glaubt,
wird nicht zugrunde gehen. 12 Denn darin gibt es keinen Unterschied
zwischen Juden und Griechen. Denn alle haben denselben Herrn; aus seinem
Reichtum beschenkt er alle, die ihn anrufen. 13 Denn jeder, der den
Namen des Herrn anruft, wird gerettet werden. 14 Wie sollen sie nun den anrufen, an den sie nicht glauben? Wie
sollen sie an den glauben, von dem sie nichts gehört haben? Wie sollen sie
hören, wenn niemand verkündet? 15 Wie soll aber jemand verkünden, wenn
er nicht gesandt ist? Wie geschrieben steht: Wie willkommen sind die Füße der
Freudenboten, die Gutes verkünden! 16 Doch nicht alle sind dem
Evangelium gehorsam geworden. Denn Jesaja sagt: Herr, wer hat unserer Kunde
geglaubt? 17 So gründet der Glaube in der Botschaft, die Botschaft aber
im Wort Christi. 18 Aber, so frage ich: Haben sie etwa nicht gehört? Ja
doch: In die ganze Welt ist ihr Schall gedrungen und bis an die Enden der
Erde ihre Worte. 19 Aber ich frage: Hat etwa Israel nicht verstanden?
Zunächst antwortet Mose: Ich will euch eifersüchtig machen auf ein Volk, das
kein Volk ist; auf ein unverständiges Volk will ich euch zornig machen.
20 Aber Jesaja wagt sogar zu sagen: Ich ließ mich finden von denen, die
nicht nach mir suchten; ich offenbarte mich denen, die nicht nach mir
fragten. 21 Über Israel aber sagt er: Den ganzen Tag habe ich meine
Hände ausgestreckt nach einem ungehorsamen und widerspenstigen Volk.
11,1 Ich frage also: Hat Gott sein Volk verstoßen?
Keineswegs! Denn auch ich bin ein Israelit, ein Nachkomme Abrahams, aus dem
Stamm Benjamin. 2 Gott hat sein Volk nicht verstoßen, das er im Voraus
erwählt hat. Oder wisst ihr nicht, was die Schrift von Elija sagt, wie er vor
Gott gegen Israel Klage führt? 3 Herr, sie haben deine Propheten getötet
und deine Altäre zerstört. Ich allein bin übrig geblieben und nun trachten
sie auch mir nach dem Leben. 4 Aber was sagt ihm der Gottesspruch? Ich
habe siebentausend Männer für mich übrig gelassen, die ihr Knie nicht vor
Baal gebeugt haben. 5 Ebenso gibt es auch in der gegenwärtigen Zeit
einen Rest, der aus Gnade erwählt ist - 6 wenn aber aus Gnade, dann
nicht mehr aufgrund von Werken, weil sonst die Gnade nicht mehr Gnade wäre. 7 Was
bedeutet das nun? Was Israel erstrebt, das hat es nicht erlangt, aber der
erwählte Rest hat es erlangt; die Übrigen aber wurden verstockt, 8 wie
geschrieben steht: Gott gab ihnen einen Geist der Betäubung, Augen, die nicht
sehen, und Ohren, die nicht hören, bis zum heutigen Tag. 9 Und David
sagt: Ihr Opfertisch werde für sie zur Schlinge und zur Falle, zur Ursache
des Sturzes und der Bestrafung. 10 Ihre Augen sollen erblinden, sodass
sie nicht sehen; ihren Rücken beuge ständig! 11 Nun frage ich: Sind sie etwa gestrauchelt, damit
sie zu Fall kommen? Keineswegs! Vielmehr kam durch ihren Fehltritt das Heil
zu den Heiden, um sie selbst eifersüchtig zu machen. 12 Wenn aber ihr
Fehltritt Reichtum für die Welt bedeutet und ihre geringe Zahl Reichtum für
die Heiden, um wie viel mehr ihre Vollzahl! 13 Euch aber, den Heiden,
sage ich: Gerade als Apostel der Heiden preise ich meinen Dienst,
14 weil ich hoffe, die Angehörigen meines Volkes eifersüchtig zu machen
und wenigstens einige von ihnen zu retten. 15 Denn wenn schon ihre Zurückweisung
für die Welt Versöhnung bedeutet, was wird dann ihre Annahme anderes sein als
Leben aus den Toten? 16 Ist aber die Erstlingsgabe vom Teig heilig, so
ist es auch der ganze Teig; und ist die Wurzel heilig, so sind es auch die
Zweige. 17 Wenn aber einige Zweige herausgebrochen wurden, du aber als
Zweig vom wilden Ölbaum mitten unter ihnen eingepfropft wurdest und damit
Anteil erhieltest an der kraftvollen Wurzel des edlen Ölbaums, 18 so
rühme dich nicht gegen die anderen Zweige! Wenn du dich aber rühmst, sollst
du wissen: Nicht du trägst die Wurzel, sondern die Wurzel trägt dich.
19 Nun wirst du sagen: Die Zweige wurden doch herausgebrochen, damit ich
eingepfropft werde. 20 Gewiss, wegen des Unglaubens wurden sie
herausgebrochen. Du aber stehst durch den Glauben. Sei daher nicht
überheblich, sondern fürchte dich! 21 Hat nämlich Gott die Zweige, die
von Natur zum edlen Baum gehören, nicht verschont, so wird er auch dich nicht
verschonen. 22 Siehe nun die Güte Gottes und seine Strenge! Die Strenge
gegen jene, die gefallen sind, Gottes Güte aber gegen dich, sofern du in
seiner Güte bleibst; sonst wirst auch du herausgehauen werden. 23 Ebenso
werden auch jene, wenn sie nicht im Unglauben bleiben, wieder eingepfropft
werden; denn Gott hat die Macht, sie wieder einzupfropfen. 24 Wenn du
nämlich aus dem von Natur wilden Ölbaum herausgehauen und gegen die Natur in
den edlen Ölbaum eingepfropft wurdest, dann werden erst recht sie als die von
Natur zugehörigen Zweige ihrem eigenen Ölbaum wieder eingepfropft werden. 25 Denn ich will euch, Brüder und Schwestern, nicht
in Unkenntnis über dieses Geheimnis lassen, damit ihr euch nicht selbst für
klug haltet: Verstockung liegt auf einem Teil Israels, bis die Vollzahl der
Heiden hereingekommen ist, 26 und so wird ganz Israel gerettet werden,
wie geschrieben steht: Es wird kommen aus Zion der Retter, / er wird alle
Gottlosigkeit von Jakob entfernen. 27 Und das ist der Bund, den ich für
sie gestiftet habe, / wenn ich ihre Sünden hinwegnehme. 28 Vom
Evangelium her gesehen sind sie Feinde, und das um euretwillen; von ihrer
Erwählung her gesehen aber sind sie Geliebte, und das um der Väter willen.
29 Denn unwiderruflich sind die Gnadengaben und die Berufung Gottes.
30 Denn wie ihr einst Gott ungehorsam wart, jetzt aber infolge ihres
Ungehorsams Erbarmen gefunden habt, 31 so sind auch sie infolge des
Erbarmens, das ihr gefunden habt, ungehorsam geworden, damit jetzt auch sie
Erbarmen finden. 32 Denn Gott hat alle in den Ungehorsam eingeschlossen,
um sich aller zu erbarmen. 33 O Tiefe des
Reichtums, der Weisheit und der Erkenntnis Gottes! Wie
unergründlich sind seine
Entscheidungen, wie unerforschlich seine Wege! 34 Denn wer hat
die Gedanken des Herrn erkannt? Oder wer ist sein Ratgeber gewesen?
35 Oder wer hat ihm etwas gegeben, sodass Gott ihm etwas zurückgeben
müsste? 36 Denn aus
ihm und durch ihn und auf ihn hin ist die ganze Schöpfung. Ihm sei Ehre in
Ewigkeit! Amen.
12,1 Ich ermahne euch also, Brüder und
Schwestern, kraft der Barmherzigkeit Gottes, eure Leiber als lebendiges,
heiliges und Gott wohlgefälliges Opfer darzubringen - als euren geistigen
Gottesdienst. 2 Und gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern lasst
euch verwandeln durch die Erneuerung des Denkens, damit ihr prüfen und
erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: das Gute, Wohlgefällige und
Vollkommene! 3 Denn aufgrund der Gnade, die mir gegeben ist, sage ich
einem jeden von euch: Strebt nicht über das hinaus, was euch zukommt, sondern
strebt danach, besonnen zu sein, jeder nach dem Maß des Glaubens, das Gott
ihm zugeteilt hat! 4 Denn wie wir an dem einen Leib viele Glieder haben,
aber nicht alle Glieder dieselbe Aufgabe haben, 5 so sind wir, die
vielen, ein Leib in Christus, als Einzelne aber sind wir Glieder, die
zueinander gehören. 6 Wir haben unterschiedliche Gaben, je nach der uns
verliehenen Gnade. Hat einer die Gabe prophetischer Rede, dann rede er in
Übereinstimmung mit dem Glauben; 7 hat einer die Gabe des Dienens, dann
diene er. Wer zum Lehren berufen ist, der lehre; 8 wer zum Trösten und
Ermahnen berufen ist, der tröste und ermahne. Wer gibt, gebe ohne
Hintergedanken; wer Vorsteher ist, setze sich eifrig ein; wer Barmherzigkeit
übt, der tue es freudig. 9 Die Liebe sei ohne Heuchelei. Verabscheut
das Böse, haltet fest am Guten! 10 Seid einander
in brüderlicher Liebe zugetan, übertrefft
euch in gegenseitiger Achtung! 11 Lasst nicht nach in eurem Eifer, lasst
euch vom Geist entflammen und dient dem Herrn! 12 Freut euch
in der Hoffnung, seid geduldig in der Bedrängnis, beharrlich im Gebet! 13 Nehmt Anteil an den Nöten der Heiligen;
gewährt jederzeit Gastfreundschaft! 14 Segnet eure Verfolger; segnet sie, verflucht sie nicht! 15 Freut euch mit den Fröhlichen und weint mit den Weinenden!
16 Seid untereinander eines Sinnes; strebt nicht hoch hinaus,
sondern bleibt demütig! Haltet euch nicht selbst für klug! 17 Vergeltet niemandem Böses mit Bösem! Seid allen
Menschen gegenüber auf Gutes bedacht!
18 Soweit es euch möglich ist, haltet mit allen Menschen
Frieden! 19 Übt nicht selbst Vergeltung, Geliebte, sondern lasst Raum für das Zorngericht Gottes; denn es
steht geschrieben: Mein ist die Vergeltung, ich werde vergelten, spricht der
Herr. 20 Vielmehr: Wenn dein Feind
Hunger hat, gib ihm zu essen, wenn er Durst hat, gib ihm zu trinken; tust du
das, dann sammelst du glühende Kohlen auf sein Haupt. 21 Lass dich nicht
vom Bösen besiegen, sondern besiege das Böse durch das Gute!
13,1 Jeder ordne sich den Trägern der staatlichen
Gewalt unter. Denn es gibt keine staatliche Gewalt außer von Gott; die jetzt
bestehen, sind von Gott eingesetzt. 2 Wer sich daher der staatlichen
Gewalt widersetzt, stellt sich gegen die Ordnung Gottes, und wer sich ihm
entgegenstellt, wird dem Gericht verfallen. 3 Vor den Trägern der Macht
hat sich nicht die gute, sondern die böse Tat zu fürchten; willst du also
ohne Furcht vor der staatlichen Gewalt leben, dann tue das Gute, sodass du
ihre Anerkennung findest! 4 Denn sie steht im Dienst Gottes für dich zum
Guten. Wenn du aber das Böse tust, fürchte dich! Denn nicht ohne Grund trägt
sie das Schwert. Sie steht nämlich im Dienst Gottes und vollstreckt das
Urteil an dem, der das Böse tut. 5 Deshalb ist es notwendig, sich
unterzuordnen, nicht allein um der Strafe, sondern auch um des Gewissens
willen. 6 Das ist auch der Grund, weshalb ihr Steuern zahlt; denn in
Gottes Auftrag handeln jene, die Steuern einzuziehen haben. 7 Gebt
allen, was ihr ihnen schuldig seid, Steuer, wem ihr Steuer schuldet, Zoll,
wem ihr Zoll schuldet, Furcht, wem ihr Furcht schuldet, Ehre, wem ihr Ehre
schuldet! 8 Niemandem bleibt etwas schuldig, außer der gegenseitigen
Liebe! Wer
den andern liebt, hat das Gesetz erfüllt. 9 Denn die Gebote: Du sollst nicht die Ehe brechen,
du sollst nicht töten, du sollst nicht stehlen, du sollst nicht begehren! und
alle anderen Gebote sind in dem einen Satz zusammengefasst: Du sollst deinen
Nächsten lieben wie dich selbst. 10 Die Liebe tut dem Nächsten
nichts Böses. Also ist die Liebe die Erfüllung des Gesetzes. 11 Und
das tut im Wissen um die gegenwärtige Zeit: Die Stunde ist gekommen,
aufzustehen vom Schlaf. Denn jetzt ist das Heil uns näher als zu der Zeit, da
wir gläubig wurden. 12 Die Nacht ist vorgerückt, der Tag ist nahe. Darum
lasst uns ablegen die Werke der Finsternis und anlegen die Waffen des Lichts!
13 Lasst uns ehrenhaft leben wie am Tag, ohne maßloses Essen und
Trinken, ohne Unzucht und Ausschweifung, ohne Streit und Eifersucht!
14 Vielmehr zieht den Herrn Jesus Christus an und sorgt nicht so für
euren Leib, dass die Begierden erwachen.
14,1 Nehmt den an, der im Glauben schwach ist, ohne mit ihm über
verschiedene Auffassungen zu streiten! 2 Der eine glaubt, alles essen zu
dürfen, der Schwache aber isst nur Gemüse. 3 Wer Fleisch isst, verachte
den nicht, der es nicht isst; wer aber kein Fleisch isst, richte den nicht,
der es isst. Denn Gott hat ihn angenommen. 4 Wer bist du, dass du den
Diener eines anderen richtest? Durch seinen eigenen Herrn steht oder fällt
er. Er wird aber stehen; denn der Herr hat die Macht, ihm Stand zu geben. 5 Der eine nämlich bevorzugt bestimmte Tage, der
andere aber macht keinen Unterschied zwischen den Tagen. Jeder soll von seiner eigenen Auffassung überzeugt sein. 6 Wer
einen bestimmten Tag bevorzugt, tut es zur Ehre des Herrn. Und wer Fleisch
isst, tut es zur Ehre des Herrn; denn er dankt Gott dabei. Und wer kein
Fleisch isst, unterlässt es zur Ehre des Herrn und auch er dankt Gott.
7 Denn keiner von uns lebt sich selber und keiner stirbt sich selber:
8 Leben wir, so leben wir dem Herrn, sterben wir, so sterben wir dem
Herrn. Ob wir leben oder ob wir sterben, wir gehören dem Herrn. 9 Denn
Christus ist gestorben und lebendig geworden, um Herr zu sein über Tote und
Lebende. 10 Du aber, was richtest du deinen Bruder? Und du, was
verachtest du deinen Bruder? Wir werden doch alle vor dem Richterstuhl Gottes
stehen. 11 Denn es steht geschrieben: So wahr ich lebe, spricht der
Herr, vor mir wird jedes Knie sich beugen und jede Zunge wird Gott preisen. 12 Also
wird jeder von uns vor Gott Rechenschaft über sich selbst ablegen. 13 Daher wollen wir uns nicht mehr gegenseitig richten. Achtet
vielmehr darauf, dem Bruder keinen Anstoß zu geben und ihn nicht zu Fall zu
bringen! 14 Ich weiß und bin im Herrn Jesus fest davon überzeugt, dass
nichts unrein ist in sich selbst; unrein ist es nur für den, der es als
unrein betrachtet. 15 Denn wenn wegen einer Speise, die du isst, dein
Bruder verwirrt und betrübt wird, dann handelst du nicht mehr der Liebe
gemäß. Richte durch deine Speise nicht die zugrunde, für die Christus
gestorben ist! 16 Es darf doch euer wahres Gut nicht der Lästerung
preisgegeben werden; 17 denn das Reich Gottes ist nicht Essen und
Trinken, sondern Gerechtigkeit, Friede und Freude im Heiligen Geist.
18 Denn wer Christus so dient, ist Gott wohlgefällig und geachtet bei
den Menschen. 19 Lasst uns also dem nachjagen, was dem Frieden dient und
der gegenseitigen Auferbauung! 20 Reiß nicht wegen einer Speise das Werk
Gottes nieder! Alle Dinge sind rein; schlecht ist es jedoch, wenn ein Mensch
durch sein Essen Anstoß erregt. 21 Es ist nicht gut, Fleisch zu
essen oder Wein zu trinken oder sonst etwas zu tun, wenn dein Bruder daran
Anstoß nimmt. 22 Die
Überzeugung, die du selbst hast, sollst du vor Gott haben. Wohl dem, der sich
nicht zu verurteilen braucht bei dem, was er für recht hält. 23 Wer aber
Zweifel hat, wenn er etwas isst, der ist gerichtet, weil er nicht aus der
Überzeugung des Glaubens handelt. Alles, was nicht aus Glauben
geschieht, ist Sünde.
15,1 Wir müssen als die Starken die Schwäche derer
tragen, die schwach sind, und dürfen nicht für uns selbst leben. 2 Jeder
von uns soll dem Nächsten zu Gefallen leben, zum Guten und zur Auferbauung.
3 Denn auch Christus hat nicht sich selbst zu Gefallen gelebt; vielmehr
steht geschrieben: Die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich
gefallen. 4 Denn alles, was einst geschrieben worden ist, ist zu unserer
Belehrung geschrieben, damit wir durch Geduld und durch den Trost der
Schriften Hoffnung haben. 5 Der Gott der Geduld und des Trostes aber
schenke euch, eines Sinnes untereinander zu sein, Christus Jesus gemäß,
6 damit ihr Gott, den Vater unseres Herrn Jesus Christus, einmütig und
mit einem Munde preist. 7 Darum nehmt einander an, wie auch Christus uns
angenommen hat, zur Ehre Gottes! 8 Denn, das sage ich, Christus ist um
der Wahrhaftigkeit Gottes willen Diener der Beschnittenen geworden, um die
Verheißungen an die Väter zu bestätigen; 9 die Heiden aber sollen Gott
rühmen um seines Erbarmens willen, wie geschrieben steht: Darum will ich dich
bekennen unter den Heiden / und deinem Namen lobsingen. 10 An anderer
Stelle heißt es: Ihr Heiden, freut euch mit seinem Volk! / 11 Und es
heißt auch: Lobt den Herrn, alle Heiden, / preisen sollen ihn alle Völker!
12 Und Jesaja sagt: Kommen wird der Spross aus der Wurzel Isais; / er
wird sich erheben, / um über die Heiden zu herrschen. / Auf ihn werden die
Heiden hoffen. 13 Der Gott der Hoffnung aber erfülle euch mit aller
Freude und mit allem Frieden im Glauben, damit ihr reich werdet an Hoffnung
in der Kraft des Heiligen Geistes. 14 Meine Brüder und Schwestern, im Blick auf euch
bin ich fest überzeugt, dass auch ihr voller Güte seid, erfüllt von aller
Erkenntnis, und selbst imstande seid, einander zurechtzuweisen. 15 Um
euch aber einiges in Erinnerung zu rufen, habe ich euch einen teilweise
ziemlich kühnen Brief geschrieben. Ich tat es kraft der Gnade, die mir von
Gott gegeben ist, 16 damit ich als Diener Christi Jesu für die Heiden
wirke und das Evangelium Gottes wie ein Priester verwalte; denn die Heiden
sollen eine Opfergabe werden, die Gott wohlgefällig ist, geheiligt im
Heiligen Geist. 17 In Christus Jesus kann ich mich also vor Gott rühmen.
18 Denn ich würde es nicht wagen, von etwas zu reden, was Christus nicht
durch mich bewirkt hat, um die Heiden zum Gehorsam zu führen, in Wort und
Tat, 19 in der Kraft von Zeichen und Wundern, in der Kraft des Geistes
Gottes. So habe ich von Jerusalem aus in weitem Umkreis bis nach Illyrien
überall das Evangelium Christi zur Erfüllung gebracht. 20 Dabei habe ich
meine Ehre dafür eingesetzt, das Evangelium nicht dort zu verkünden, wo der
Name Christi schon bekannt gemacht war, um nicht auf einem fremden Fundament
zu bauen; 21 sondern wie geschrieben steht: Sehen werden die, denen
nichts über ihn verkündet wurde, / und die werden verstehen, die nichts
gehört haben. 22 Das ist es auch, was mich immer wieder gehindert hat,
zu euch zu kommen. 23 Jetzt aber habe ich in diesen Gegenden kein
Arbeitsfeld mehr, habe aber seit vielen Jahren das Verlangen, zu euch zu
kommen, 24 wenn ich einmal nach Spanien reise; denn auf dem Weg dorthin
hoffe ich euch zu sehen und dann von euch für die Weiterreise ausgerüstet zu
werden, nachdem ich mich zuerst ein wenig an euch erfreut habe. 25 Doch
jetzt gehe ich nach Jerusalem, um den Heiligen einen Dienst zu erweisen.
26 Denn Mazedonien und Achaia haben beschlossen, eine Sammlung als
Zeichen ihrer Gemeinschaft für die Armen unter den Heiligen in Jerusalem
durchzuführen. 27 Ja, das haben sie beschlossen und sie sind auch deren
Schuldner. Denn wenn die Heiden an ihren geistlichen Gütern Anteil erhalten
haben, so sind sie auch verpflichtet, ihnen mit irdischen Gütern zu dienen.
28 Wenn ich das abgeschlossen und ihnen den Ertrag der Sammlung
versiegelt übergeben habe, will ich euch besuchen und dann nach Spanien weiterreisen.
29 Ich weiß aber, wenn ich zu euch komme, werde ich mit der Fülle des
Segens Christi kommen. 30 Ich bitte euch aber, Brüder und Schwestern, bei
unserem Herrn Jesus Christus und bei der Liebe des Geistes: Kämpft mit mir in
den Gebeten für mich vor Gott, 31 dass ich vor den Ungehorsamen in Judäa
gerettet werde, dass mein Dienst an Jerusalem von den Heiligen dankbar
aufgenommen wird 32 und dass ich, wenn es Gottes Wille ist, voll Freude
zu euch kommen kann, um mit euch eine Zeit der Ruhe zu verbringen!
33 Der Gott des Friedens aber sei mit euch allen! Amen.
16,1 Ich empfehle euch unsere Schwester Phöbe, die
auch Dienerin der Gemeinde von Kenchreä ist: 2 Nehmt sie im Namen des
Herrn auf, wie es Heilige tun sollen, und steht ihr in jeder Sache bei, in der
sie euch braucht; denn für viele war sie ein Beistand, auch für mich selbst.
3 Grüßt Prisca und Aquila, meine Mitarbeiter in Christus Jesus,
4 die für mein Leben ihren eigenen Kopf hingehalten haben; nicht allein
ich, sondern alle Gemeinden der Heiden sind ihnen dankbar. 5 Grüßt auch
die Gemeinde, die sich in ihrem Haus versammelt! Grüßt meinen lieben
Epänetus, der die Erstlingsgabe der Provinz Asien für Christus ist!
6 Grüßt Maria, die für euch viel Mühe auf sich genommen hat!
7 Grüßt Andronikus und Junia, die zu meinem Volk gehören und mit mir
zusammen im Gefängnis waren; sie ragen heraus unter den Aposteln und haben
sich schon vor mir zu Christus bekannt. 8 Grüßt meinen im Herrn
geliebten Ampliatus. 9 Grüßt Urbanus, unseren Mitarbeiter in Christus,
und meinen geliebten Stachys! 10 Grüßt Apelles, der sich in Christus
bewährt hat! Grüßt die aus dem Haus des Aristobul! 11 Grüßt Herodion,
der zu meinem Volk gehört! Grüßt die aus dem Haus des Narzissus, die sich zum
Herrn bekennen! 12 Grüßt Tryphäna und Tryphosa, die sich im Herrn gemüht
haben! Grüßt die geliebte Persis; sie hat im Herrn große Mühe auf sich
genommen! 13 Grüßt Rufus, der vom Herrn auserwählt ist; grüßt seine
Mutter, die auch mir zur Mutter geworden ist! 14 Grüßt Asynkritus,
Phlegon, Hermes, Patrobas, Hermas und die Brüder, die bei ihnen sind!
15 Grüßt Philologus und Julia, Nereus und seine Schwester, Olympas und
alle Heiligen, die bei ihnen sind! 16 Grüßt einander mit dem heiligen
Kuss! Es grüßen euch alle Gemeinden Christi. 17 Ich ermahne euch aber,
Brüder und Schwestern, auf die Acht zu geben, die im Widerspruch zu der
Lehre, die ihr gelernt habt, Spaltung und Verwirrung verursachen: Haltet euch
von ihnen fern! 18 Denn diese Leute dienen nicht Christus, unserem
Herrn, sondern ihrem Bauch und sie verführen durch ihre schönen und gewandten
Reden das Herz der Arglosen. 19 Doch euer Gehorsam ist allen bekannt;
daher freue ich mich über euch und wünsche nur, dass ihr verständig bleibt,
offen für das Gute, unzugänglich für das Böse. 20 Der Gott des Friedens
aber wird den Satan bald zertreten und unter eure Füße legen. Die Gnade Jesu,
unseres Herrn, sei mit euch! 21 Es grüßen euch Timotheus, mein
Mitarbeiter, und Lucius, Jason und Sosipater, die zu meinem Volk gehören.
22 Ich, Tertius, der Schreiber dieses Briefes, grüße euch im Namen des
Herrn. 23 Es grüßt euch Gaius, der mich und die ganze Gemeinde gastlich
aufgenommen hat. Es grüßt euch der Stadtkämmerer Erastus und der Bruder
Quartus. 24 Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit euch allen!
Amen. 25 Dem aber, der die Macht hat, euch Kraft zu
geben - / gemäß meinem Evangelium und der Botschaft von Jesus Christus, /
gemäß der Offenbarung jenes Geheimnisses, / das seit ewigen Zeiten
unausgesprochen war, 26 jetzt aber nach dem Willen des ewigen Gottes offenbart
/ und durch prophetische Schriften kundgemacht wurde, / um alle Heiden zum
Gehorsam des Glaubens zu führen -, 27 ihm, dem einen, weisen Gott, / sei
Ehre durch Jesus Christus in alle Ewigkeit! Amen. |
5 (1Thess.)
*Paul |
Paul |
1,1 [Paulus ... an die Kirche der Thessalonicher
...] Gnade
sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater und dem Herrn Jesus! ...
2, .
. .
14 [Denn, Brüder und Schwestern, ihr seid dem Beispiel der
Gemeinden Gottes in Judäa gefolgt, die in Christus Jesus sind. Ihr habt von
euren Mitbürgern das Gleiche erlitten wie jene] von den
Juden. 15 Diese haben
[Jesus,] den Herrn, und die eigenen
Propheten getötet ...
16 ... [Dadurch] machen sie unablässig das Maß ihrer Sünden voll. ...
3 [1.
. . wir beschlossen, allein in Athen
zurückzubleiben, 2 und schickten Timotheus, unseren Bruder und Gottes Mitarbeiter
am Evangelium Christi, um euch zu stärken und in eurem Glauben aufzurichten] . .
.
4, .
. .
3 ... dass ihr die Unzucht meidet, 4 dass jeder von euch lernt, mit seiner Frau in
heiliger und achtungsvoller Weise zu verkehren, 5 nicht in leidenschaftlicher Begierde wie die
Heiden ...
15 [Denn dies sagen wir euch nach einem Wort des Herrn: ...
16 Denn der Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn
der Befehl ergeht, der Erzengel ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst
werden die in Christus Verstorbenen auferstehen; 17 dann werden
wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in
die Luft entrückt zur Begegnung mit dem Herrn ...
5, .
. .
19 Löscht den Geist nicht aus! 20 Verachtet prophetisches Reden nicht! 21 Prüft alles und behaltet das
Gute! 22 Meidet das Böse in jeder Gestalt! 23 ... Euer Geist, eure Seele und euer
Leib sei unversehrt bewahrt, ohne Tadel in der Ankunft unseres Herrn und
Retters Christus. |
1,1 Paulus, Silvanus und Timotheus an die Kirche der
Thessalonicher, die in Gott, dem Vater, und in Jesus Christus, dem Herrn,
ist: Gnade
sei mit euch und Friede! 2 Wir danken Gott für euch
alle, sooft wir in unseren Gebeten an euch denken; 3 unablässig erinnern
wir uns vor Gott, unserem Vater, an das Werk eures Glaubens, an die Mühe
eurer Liebe und an die Standhaftigkeit eurer Hoffnung auf Jesus Christus,
unseren Herrn. 4 Wir wissen, von Gott geliebte Brüder und Schwestern,
dass ihr erwählt seid. 5 Denn unser Evangelium kam zu euch nicht im Wort
allein, sondern auch mit Kraft und mit dem Heiligen Geist und mit voller
Gewissheit; ihr wisst selbst, wie wir bei euch aufgetreten sind, um euch zu
gewinnen. 6 Und ihr seid unserem Beispiel gefolgt und dem des Herrn; ihr
habt das Wort trotz großer Bedrängnis mit der Freude aufgenommen, die der
Heilige Geist gibt. 7 So wurdet ihr ein Vorbild für alle Glaubenden in
Mazedonien und in Achaia. 8 Von euch aus ist das Wort des Herrn aber
nicht nur nach Mazedonien und Achaia gedrungen, sondern überall ist euer
Glaube an Gott bekannt geworden, sodass wir darüber nichts zu sagen brauchen.
9 Denn man erzählt sich überall, welche Aufnahme wir bei euch gefunden
haben und wie ihr euch von den Götzen zu Gott bekehrt habt, um dem lebendigen
und wahren Gott zu dienen 10 und seinen Sohn vom Himmel her zu erwarten,
Jesus, den er von den Toten auferweckt hat und der uns dem kommenden Zorn
entreißt.
2,1 Ihr wisst selbst, Brüder und Schwestern, dass
wir nicht vergebens zu euch gekommen sind. 2 Wir hatten vorher in
Philippi viel zu leiden und wurden misshandelt, wie ihr wisst; dennoch haben
wir im Vertrauen auf unseren Gott das Evangelium Gottes trotz harter Kämpfe
freimütig bei euch verkündet. 3 Denn wir predigen nicht, um euch
irrezuführen und nicht in unlauterer oder betrügerischer Absicht,
4 sondern wir tun es, weil Gott uns geprüft und uns das Evangelium
anvertraut hat, nicht also um den Menschen, sondern um Gott zu gefallen, der
unsere Herzen prüft. 5 Nie haben wir mit unseren Worten zu schmeicheln
versucht, das wisst ihr, und nie haben wir aus versteckter Habgier gehandelt,
dafür ist Gott Zeuge. 6 Wir haben auch keine Ehre bei den Menschen
gesucht, weder bei euch noch bei anderen, 7 obwohl wir als Apostel
Christi unser Ansehen hätten geltend machen können. Im Gegenteil, wir sind
euch freundlich begegnet: Wie eine Mutter für ihre Kinder sorgt, 8 so
waren wir euch zugetan und wollten euch nicht nur am Evangelium Gottes
teilhaben lassen, sondern auch an unserem Leben; denn ihr wart uns sehr lieb
geworden. 9 Ihr erinnert euch, Brüder und Schwestern, wie wir uns gemüht
und geplagt haben. Bei Tag und Nacht haben wir gearbeitet, um keinem von euch
zur Last zu fallen, und haben euch so das Evangelium Gottes verkündet.
10 Ihr seid Zeugen und auch Gott ist Zeuge, wie gottgefällig, gerecht
und untadelig wir uns euch, den Glaubenden, gegenüber verhalten haben.
11 Ihr wisst auch, dass wir, wie ein Vater seine Kinder, jeden Einzelnen
von euch 12 ermahnt, ermutigt und beschworen haben zu leben, wie es Gottes
würdig ist, der euch zu seinem Reich und zu seiner Herrlichkeit beruft.
13 Darum danken wir Gott unablässig dafür, dass ihr das Wort Gottes, das
ihr durch unsere Verkündigung empfangen habt, nicht als Menschenwort, sondern
- was es in Wahrheit ist - als Gottes Wort angenommen habt; und jetzt ist es
in euch, den Glaubenden, wirksam. 14 Denn, Brüder und Schwestern, ihr
seid dem Beispiel der Gemeinden Gottes in Judäa gefolgt, die in Christus
Jesus sind. Ihr habt von euren Mitbürgern das Gleiche erlitten wie jene von den Juden. 15 Diese haben Jesus, den Herrn, und die Propheten
getötet; auch uns haben sie verfolgt. Sie missfallen Gott und
sind Feinde aller Menschen; 16 sie hindern uns daran, den Heiden das Evangelium
zu verkünden und ihnen so das Heil zu bringen. Dadurch machen sie unablässig das Maß ihrer Sünden
voll.[5] Aber der ganze Zorn ist schon über sie gekommen. 17 Für kurze Zeit, Brüder und Schwestern, sind wir verwaist,
weil ihr uns fern seid, den Augen fern, nicht dem Herzen; deshalb haben wir
uns in großer Sehnsucht umso eifriger bemüht, euch wiederzusehen. 18 Ja,
wir hatten uns fest vorgenommen, zu euch zu kommen, und das wollte ich,
Paulus, schon einige Male; aber der Satan hat uns daran gehindert.
19 Denn wer ist unsere Hoffnung, unsere Freude, der Kranz unseres Ruhmes
vor Jesus, unserem Herrn, bei seiner Ankunft? Nicht etwa auch ihr?
20 Ja, ihr seid unsere Ehre und Freude.
3,1 Darum hielten wir es nicht länger aus; wir beschlossen,
allein in Athen zurückzubleiben, 2 und schickten Timotheus, unseren
Bruder und Gottes Mitarbeiter am Evangelium Christi, um euch zu stärken und
in eurem Glauben aufzurichten, 3 damit keiner wankt in diesen
Bedrängnissen. Ihr wisst selbst: Für sie sind wir bestimmt. 4 Denn als
wir noch bei euch waren, haben wir euch vorausgesagt, dass wir in Bedrängnis
geraten werden; und so ist es, wie ihr wisst, auch eingetroffen. 5 Darum
ertrug ich es auch nicht länger; ich schickte Timotheus, um über euren
Glauben Kenntnis zu erhalten, ob nicht der Versucher euch in Versuchung
geführt hat und unsere Mühe vergeblich war. 6 Inzwischen ist aber
Timotheus von euch zu uns zurückgekommen und hat uns gute Nachricht von eurem
Glauben und eurer Liebe gebracht, auch dass ihr uns stets in guter Erinnerung
bewahrt und euch danach sehnt, uns zu sehen, wie auch wir euch sehen möchten.
7 Darum, Brüder und Schwestern, wurden wir beim Gedenken an euch in all
unserer Not und Bedrängnis durch euren Glauben getröstet; 8 jetzt leben
wir auf, weil ihr fest in der Gemeinschaft mit dem Herrn steht. 9 Wie
können wir Gott euretwegen genug danken für all die Freude, die uns um
euretwillen vor unserem Gott erfüllt? 10 Bei Tag und Nacht bitten wir
inständig darum, euch wiederzusehen und an eurem Glauben zu ergänzen, was ihm
noch fehlt. 11 Gott, unser Vater, und Jesus, unser Herr, mögen unsere
Schritte zu euch lenken. 12 Euch aber lasse der Herr wachsen und reich
werden in der Liebe zueinander und zu allen, wie auch wir euch lieben,
13 damit eure Herzen gestärkt werden und ihr ohne Tadel seid, geheiligt
vor Gott, unserem Vater, bei der Ankunft Jesu, unseres Herrn, mit allen
seinen Heiligen. Amen.
4,1 Im Übrigen, Brüder und Schwestern, bitten und ermahnen wir
euch im Namen Jesu, des Herrn: Ihr habt von uns gelernt, wie ihr leben müsst,
um Gott zu gefallen, und ihr lebt auch so; werdet darin noch vollkommener!
2 Ihr wisst ja, welche Ermahnungen wir euch im Auftrag Jesu, des Herrn,
gegeben haben. 3 Das ist es, was Gott will: eure Heiligung - dass ihr
die Unzucht meidet, 4 dass jeder
von euch lernt, mit seiner Frau in heiliger und achtungsvoller Weise zu
verkehren, 5 nicht in
leidenschaftlicher Begierde wie die Heiden, die Gott nicht kennen, 6 und dass keiner seinen Bruder bei
Geschäften betrügt und übervorteilt, denn all das rächt der Herr, wie wir
euch schon früher gesagt und bezeugt haben. 7 Denn Gott hat uns nicht
dazu berufen, unrein zu leben, sondern heilig zu sein. 8 Wer das
verwirft, der verwirft also nicht Menschen, sondern Gott, der euch seinen
Heiligen Geist schenkt. 9 Über die Bruderliebe brauche ich euch nicht zu
schreiben; Gott selbst hat euch schon gelehrt, einander zu lieben;
10 und danach handelt ihr auch an allen, die zu uns gehören in ganz
Mazedonien. Wir ermahnen euch aber, Brüder und Schwestern, darin noch
vollkommener zu werden. 11 Setzt eure Ehre darein, ruhig zu leben, euch
um die eigenen Aufgaben zu kümmern und mit euren Händen zu arbeiten, wie wir
euch aufgetragen haben. 12 So sollt ihr vor denen, die nicht zu euch
gehören, ein rechtschaffenes Leben führen und auf niemanden angewiesen sein. 13 Brüder und Schwestern, wir wollen euch über die Entschlafenen
nicht in Unkenntnis lassen, damit ihr nicht trauert wie die anderen, die
keine Hoffnung haben. 14 Denn wenn wir glauben, dass Jesus gestorben und
auferstanden ist, so wird Gott die Entschlafenen durch Jesus in die
Gemeinschaft mit ihm führen. 15 Denn dies sagen wir euch nach einem Wort
des Herrn: Wir, die Lebenden, die noch übrig sind bei der Ankunft des Herrn,
werden den Entschlafenen nichts voraushaben. 16 Denn der
Herr selbst wird vom Himmel herabkommen, wenn der Befehl ergeht, der Erzengel
ruft und die Posaune Gottes erschallt. Zuerst werden die in Christus
Verstorbenen auferstehen; 17 dann werden
wir, die Lebenden, die noch übrig sind, zugleich mit ihnen auf den Wolken in
die Luft entrückt zur Begegnung mit dem Herrn. Dann werden wir immer beim Herrn sein. 18 Tröstet also einander
mit diesen Worten!
5,1 Über Zeiten und Stunden, Brüder und Schwestern,
brauche ich euch nicht zu schreiben. 2 Ihr selbst wisst genau, dass der
Tag des Herrn kommt wie ein Dieb in der Nacht. 3 Während die Menschen
sagen: Friede und Sicherheit!, kommt plötzlich Verderben über sie wie die
Wehen über eine schwangere Frau und es gibt kein Entrinnen. 4 Ihr aber,
Brüder und Schwestern, lebt nicht im Finstern, sodass euch der Tag nicht wie
ein Dieb überraschen kann. 5 Ihr alle seid Kinder des Lichts und Kinder
des Tages. Wir gehören nicht der Nacht und nicht der Finsternis. 6 Darum
wollen wir nicht schlafen wie die anderen, sondern wach und nüchtern sein.
7 Denn wer schläft, schläft bei Nacht, und wer sich betrinkt, betrinkt
sich bei Nacht. 8 Wir aber, die dem Tag gehören, wollen nüchtern sein
und uns rüsten mit dem Panzer des Glaubens und der Liebe und mit dem Helm der
Hoffnung auf Rettung. 9 Denn Gott hat uns nicht für das Gericht seines
Zorns bestimmt, sondern dafür, dass wir durch Jesus Christus, unseren Herrn,
die Rettung erlangen. 10 Er ist für uns gestorben, damit wir vereint mit
ihm leben, ob wir nun wachen oder schlafen. 11 Darum tröstet einander
und einer baue den andern auf, wie ihr es schon tut! 12 Wir bitten euch, Brüder und Schwestern: Erkennt die an, die
sich unter euch mühen und euch vorstehen im Herrn und euch zurechtweisen!
13 Achtet sie äußerst hoch in Liebe wegen ihres Wirkens! Haltet Frieden
untereinander! 14 Wir ermahnen euch, Brüder und Schwestern: Weist die
zurecht, die ein unordentliches Leben führen, ermutigt die Ängstlichen, nehmt
euch der Schwachen an, seid geduldig mit allen! 15 Seht zu, dass keiner
dem andern Böses mit Bösem vergilt, sondern bemüht euch immer, einander und
allen Gutes zu tun! 16 Freut euch zu jeder Zeit! 17 Betet ohne
Unterlass! 18 Dankt für alles; denn das ist der Wille Gottes für euch in
Christus Jesus. 19 Löscht den Geist nicht aus! 20 Verachtet prophetisches Reden
nicht! 21 Prüft alles und behaltet das Gute! 22 Meidet das Böse in jeder
Gestalt![6] 23 Er
selbst, der Gott des Friedens, heilige euch ganz und gar und bewahre euren Geist, eure Seele
und euren Leib unversehrt, damit ihr ohne Tadel seid bei der Ankunft unseres
Herrn Jesus Christus. 24 Gott, der euch beruft,
ist treu; er wird es tun. 25 Brüder und Schwestern, betet auch für uns!
26 Grüßt alle Brüder und Schwestern mit dem heiligen Kuss! 27 Ich
beschwöre euch beim Herrn, diesen Brief allen Brüdern und Schwestern in der
Gemeinde vorzulesen. 28 Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit
euch! |
6 (2Thess.)
*Paul |
Paul |
1,1[Paulus
. . . an die Kirche der Thessalonicher. . .—] 2 Gnade sei
mit euch und Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus.
6 Denn es ist gerecht von Gott, denen mit
Bedrängnis zu vergelten, die euch bedrängen, 7 euch aber, den Bedrängten, zusammen mit uns Ruhe
zu schenken, wenn Jesus, der Herr, sich vom Himmel her offenbart mit seinen
mächtigen Engeln 8 ... Dann übt er
Vergeltung an denen, die Gott nicht kennen und dem Evangelium nicht
gehorchen. 9 Sie werden
mit ewigem Verderben bestraft. Sie sind fern vom Angesicht des Herrn und
seiner Macht ...
2,1 [Brüder und Schwestern, wir bitten euch] hinsichtlich
der Ankunft unseres Herrn ...
3 ... Denn zuerst muss der Abfall ... kommen und
der Mensch der Gesetzwidrigkeit offenbar werden, der Sohn des Verderbens, 4 ... der sich über alles, was Gott
oder Heiligtum heißt, ... dass er
sich sogar in den Tempel Gottes setzt und sich als Gott ausgibt.
9 Der Gesetzwidrige aber wird bei seiner Ankunft
die Kraft des Satans haben. Er wird mit großer Macht auftreten und
trügerische Zeichen und Wunder tun. 10 [Er wird jene, die verloren gehen, mit allen Mitteln der
Ungerechtigkeit täuschen;] denn sie haben sich der Liebe
zur Wahrheit verschlossen, durch die sie gerettet werden sollten.
11 Darum lässt Gott sie der Macht des Irrtums
verfallen, [sodass sie der Lüge glauben; 12 denn alle müssen gerichtet werden, die der Wahrheit nicht
geglaubt, sondern an der Ungerechtigkeit Gefallen hatten ...
10 ... Wer nicht
arbeiten will, soll auch nicht essen.
|
1,1 Paulus, Silvanus und Timotheus an die Kirche der
Thessalonicher, die in Gott, unserem Vater, und in Jesus Christus, dem Herrn,
ist: 2 Gnade
sei mit euch und Friede von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus! 3 Wir müssen Gott euretwegen immer danken, Brüder
und Schwestern, wie es recht ist, denn euer Glaube wächst kräftig und die
gegenseitige Liebe nimmt bei einem jeden von euch allen zu. 4 So können
wir in den Gemeinden Gottes mit Stolz auf euch hinweisen, weil ihr
Standhaftigkeit und Glauben zeigt in allen euren Verfolgungen und Bedrängnissen,
die ihr aushaltet. 5 Dies ist ein Anzeichen des gerechten Gerichtes
Gottes; ihr sollt ja des Reiches Gottes teilhaftig werden, für das ihr
leidet. 6 Denn es ist gerecht von Gott, denen mit Bedrängnis zu vergelten, die
euch bedrängen, 7 euch aber, den Bedrängten, zusammen mit uns Ruhe zu
schenken, wenn Jesus, der Herr, sich vom Himmel her offenbart mit seinen
mächtigen Engeln 8 in loderndem Feuer. Dann übt er Vergeltung an denen,
die Gott nicht kennen und dem Evangelium Jesu, unseres Herrn, nicht gehorchen. 9 Sie werden mit ewigem Verderben
bestraft. Sie sind fern vom Angesicht des Herrn und seiner Macht und
Herrlichkeit, 10 wenn er an jenem Tag kommt, um inmitten seiner Heiligen
verherrlicht und inmitten der Glaubenden bewundert zu werden; auch bei euch
hat ja unser Zeugnis Glauben gefunden. 11 Darum beten wir auch immer für
euch, dass unser Gott euch eurer Berufung würdig mache und in seiner Macht
allen Willen zum Guten und das Werk des Glaubens vollende. 12 So soll
der Name Jesu, unseres Herrn, in euch verherrlicht werden und ihr in ihm,
durch die Gnade unseres Gottes und Jesu Christi, des Herrn.
2,1 Brüder und Schwestern, wir bitten euch hinsichtlich
der Ankunft Jesu Christi, unseres Herrn, und unserer Vereinigung mit ihm: 2 Lasst euch nicht so schnell
aus der Fassung bringen und in Schrecken jagen, wenn in einem prophetischen
Wort oder einer Rede oder in einem Brief, wie wir ihn geschrieben haben
sollen, behauptet wird, der Tag des Herrn sei schon da! 3 Lasst euch
durch niemanden und auf keine Weise täuschen! Denn zuerst
muss der Abfall von Gott kommen und der Mensch der Gesetzwidrigkeit
offenbar werden, der Sohn des Verderbens, 4 der
Widersacher, der sich über alles, was Gott oder Heiligtum heißt, so sehr erhebt, dass er sich sogar in den Tempel
Gottes setzt und sich als Gott ausgibt. 5 Erinnert
ihr euch nicht, dass ich euch dies schon gesagt habe, als ich bei euch war?
6 Ihr wisst jetzt auch, was ihn zurückhält, damit er erst zu seiner Zeit
offenbar wird. 7 Denn das Geheimnis der Gesetzwidrigkeit ist schon am
Werk; nur muss erst der beseitigt werden, der es jetzt noch zurückhält.
8 Dann wird der gesetzwidrige Mensch offenbar werden. Jesus, der Herr,
wird ihn durch den Hauch seines Mundes töten und durch das Erscheinen seiner
Ankunft vernichten. 9 Der Gesetzwidrige aber wird bei
seiner Ankunft die Kraft des Satans haben. Er wird mit großer Macht auftreten
und trügerische Zeichen und Wunder tun. 10 Er
wird jene, die verloren gehen, mit allen Mitteln der Ungerechtigkeit
täuschen; denn sie haben sich der Liebe zur Wahrheit
verschlossen, durch die sie gerettet werden sollten. 11 Darum lässt Gott sie der Macht des Irrtums
verfallen, sodass sie der Lüge glauben;
12 denn alle müssen gerichtet werden, die der Wahrheit nicht geglaubt,
sondern an der Ungerechtigkeit Gefallen hatten. 13 Wir müssen Gott zu jeder Zeit euretwegen danken,
vom Herrn geliebte Brüder und Schwestern, weil Gott euch als Erstlingsgabe
dazu auserwählt hat, aufgrund der Heiligung durch den Geist und aufgrund
eures Glaubens an die Wahrheit gerettet zu werden. 14 Dazu hat er euch
durch unser Evangelium berufen; ihr sollt nämlich die Herrlichkeit Jesu
Christi, unseres Herrn, erlangen. 15 Seid also standhaft, Brüder und Schwestern, und haltet an den
Überlieferungen fest, in denen wir euch unterwiesen haben, sei es mündlich,
sei es durch einen Brief! 16 Jesus Christus selbst aber, unser Herr, und
Gott, unser Vater, der uns liebt und uns in seiner Gnade ewigen Trost und
sichere Hoffnung schenkt, 17 ermutige eure Herzen und gebe euch Kraft zu
jedem guten Werk und Wort.
3,1 Im Übrigen, Brüder und Schwestern, betet für
uns, damit das Wort des Herrn sich ausbreitet und verherrlicht wird, ebenso
wie bei euch! 2 Betet auch darum, dass wir vor den bösen und schlechten
Menschen gerettet werden; denn nicht alle nehmen den Glauben an. 3 Aber
der Herr ist treu; er wird euch Kraft geben und euch vor dem Bösen bewahren.
4 Wir vertrauen im Herrn auf euch, dass ihr jetzt und auch in Zukunft
tut, was wir anordnen. 5 Der Herr richte eure Herzen auf die Liebe
Gottes aus und auf die Geduld Christi. 6 Im Namen Jesu Christi, des Herrn, gebieten wir euch, Brüder
und Schwestern: Haltet euch von jenen fern, die ein unordentliches Leben
führen und sich nicht an die Überlieferung halten, die sie von uns empfangen
haben! 7 Ihr selbst wisst, wie man uns nachahmen soll. Wir haben bei
euch kein unordentliches Leben geführt 8 und bei niemandem unser Brot
umsonst gegessen; wir haben uns gemüht und geplagt, Tag und Nacht haben wir
gearbeitet, um keinem von euch zur Last zu fallen. 9 Nicht als hätten
wir keinen Anspruch auf Unterhalt; wir wollten euch aber ein Beispiel geben,
damit ihr uns nachahmen könnt. 10 Denn als wir bei euch waren, haben wir
euch geboten: Wer nicht arbeiten will, soll auch nicht essen. 11 Wir hören aber, dass einige von euch ein
unordentliches Leben führen und alles Mögliche treiben, nur nicht arbeiten.
12 Diesen gebieten wir und wir ermahnen sie in Jesus Christus, dem
Herrn, in Ruhe ihrer Arbeit nachzugehen und ihr eigenes Brot zu essen.
13 Ihr aber, Brüder und Schwestern, werdet nicht müde, Gutes zu tun! 14 Wenn jemand auf unsere Mahnung in diesem Brief
nicht hört, dann merkt ihn euch und meidet den Umgang mit ihm, damit er sich
schämt; 15 doch seht ihn nicht als Feind an, sondern weist ihn als euren
Bruder zurecht! 16 Der Herr des Friedens aber schenke euch den Frieden
zu jeder Zeit und auf jede Weise. Der Herr sei mit euch allen. 17 Den
Gruß schreibe ich, Paulus, eigenhändig. Das ist mein Zeichen in jedem Brief;
so schreibe ich. 18 Die Gnade Jesu Christi, unseres Herrn, sei mit euch
allen! |
7 (Laod.=Eph.)
*Paul |
Paul |
1 Paulus, Apostel Christi Jesu ... [an die
Heiligen in Laodicea ...] 2 Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem
Vater, und dem Herrn Jesus! 3 Gepriesen sei der Gott und Vater ...
5 [Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt,] seine Söhne
zu werden [durch Jesus Christus]
9 [er hat uns das Geheimnis seines Willens kundgetan,] wie er es
gnädig im Voraus bestimmt hat [in ihm.]
10 Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten
heraufzuführen, / das All in Christus als dem Haupt zusammenzufassen, was im
Himmel und auf Erden ist. 12 wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt, /
die wir schon früher in Christus gehofft haben. 13 In ihm habt auch ihr das Wort der Wahrheit gehört, das
Evangelium
in ihm habt ihr das Siegel des verheißenen Heiligen
Geistes empfangen ...
17 ...
der Vater
der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit [und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt.] 18 Er
erleuchte die Augen eures Herzens, [damit ihr
versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid,] welchen
Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt 19 [und wie überragend] groß seine Macht [sich an uns, den Gläubigen, ... 20 Er ließ sie wirksam werden in Christus, den er
von den Toten auferweckt und im Himmel auf den Platz zu seiner
Rechten erhoben hat,
22 Alles hat er ihm zu Füßen gelegt ...
2,1 Ihr wart tot infolge eurer Verfehlungen und Sünden. 2 Ihr wart einst darin gefangen, wie es der Art
dieser Welt entspricht, unter der Herrschaft jenes Geistes, der im Bereich
der Lüfte regiert und jetzt noch in den Ungehorsamen
wirksam ist. 3 Unter ihnen
haben auch wir alle einmal unser Leben geführt, als wir noch von den Begierden unseres Fleisches
beherrscht wurden ...
und waren
von Natur aus Kinder des Zorns wie auch
die anderen. 4-5 [Gott aber . . . hat uns, die wir infolge unserer Sünden tot waren, zusammen mit
Christus lebendig gemacht . . . 6 Er hat uns mit Christus Jesus auferweckt und uns zusammen mit ihm
einen Platz in den himmlischen Bereichen gegeben, . . .
8 Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben gerettet, . . . 9 nicht aus Werken,] damit keiner sich rühmen kann. 10 Denn seine Geschöpfe sind wir, in Christus.
11 Erinnert euch also, dass ihr
früher von Geburt Heiden wart und von denen, die äußerlich beschnitten sind,
Unbeschnittene genannt wurdet. 12 Zu jener
Zeit wart ihr von Christus getrennt, der Gemeinde Israels fremd und von dem
Bund der Verheißung ausgeschlossen; ihr hattet keine Hoffnung und lebtet ohne
Gott in der Welt. 13 Jetzt aber
seid ihr, die ihr einst in der Ferne wart, in Christus, nämlich durch sein Blut, in die Nähe gekommen. 14 Denn er ist unser Friede. Er
vereinigte die beiden Teile und riss
die trennende Wand der Feindschaft in seinem
Fleisch nieder. 15 Er hob das
Gesetz mit seinen Geboten durch seine
Edikte auf, um die zwei in sich zu einem
neuen Menschen zu machen. Er stiftete Frieden 16 und versöhnte die beiden durch das Kreuz mit Gott
in einem einzigen Leib. Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet. 17 Er kam und verkündete den Frieden:
euch, den Fernen, und Frieden den Nahen. 18 Denn
durch ihn haben wir beide in dem einen
Geist Zugang zum Vater. 19 Ihr seid
also jetzt nicht mehr Fremde und ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der
Heiligen und Hausgenossen Gottes. 20 Ihr seid
auf das Fundament der Apostel und
Propheten gebaut; der
Eckstein ist Christus Jesus
selbst. 21 In ihm wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu
einem heiligen Tempel im Herrn. 22 Durch ihn werdet auch ihr zu einer
Wohnung Gottes im Geist miterbaut. . . .
3, . . .
8 Mir, dem Geringsten unter allen Heiligen, wurde
diese Gnade zuteil: Ich soll den Heiden mit dem Evangelium den
unergründlichen Reichtum Christi verkünden 9 und
enthüllen, was die Verwirklichung des geheimen Ratschlusses beinhaltet, der
von Ewigkeit her in Gott, dem Schöpfer des Alls, verborgen war. 10 So soll jetzt den Fürsten und Gewalten des
himmlischen Bereichs durch die Kirche die vielfältige Weisheit Gottes
kundgetan werden, . . .
4, . . .
5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, 6 ein Gott und Vater aller, der
über allem und durch alles und in allem ist.
8 [Deshalb heißt es: Er stieg hinauf zur Höhe und] erbeutete
Gefangene, ... 9 [Er stieg aber hinauf,
was bedeutet dies anderes, als dass er auch zur Erde herabstieg?
10 Derselbe, der herabstieg, ist auch hinaufgestiegen über alle Himmel,
um das All zu erfüllen ...]
25 Legt [deshalb] die Lüge ab
und redet die Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten; ... 26 Wenn ihr zürnt, sündigt nicht!
Die Sonne soll über eurem Zorn nicht untergehen . . .
5,2 [und führt euer Leben in Liebe, wie auch] Christus [uns geliebt und sich für uns hingegeben hat] als Gabe
und Opfer, das Gott gefällt! . . .
11 und habt nichts gemein mit den
Werken der Finsternis, die keine Frucht bringen, . . .
14 ... Deshalb
heißt es: Wach auf, du Schläfer, / und steh auf von den Toten / und Christus
wird dein Licht sein. . .
18 Berauscht euch nicht mit Wein [- das macht zügellos -, sondern lasst euch vom Geist erfüllen!]
19 Lasst [in eurer
Mitte] Psalmen, Hymnen und geistliche Lieder erklingen ...
21 Einer ordne sich dem [andern] unter ...
22 Ihr Frauen euren Männern ...;
23 denn der Mann ist das Haupt der Frau, wie auch Christus
das Haupt der Kirche ist ...
28 [Darum sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen so zu lieben
wie ihren eigenen Leib.] Wer seine Frau liebt, liebt sich
selbst. 29 Keiner hat
je seinen eigenen Leib gehasst, sondern er nährt und pflegt ihn, wie auch
Christus die Kirche.
30 [Denn wir sind Glieder seines Leibes.][7] 31 Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen [und sich an seine Frau binden] und die zwei werden ein Fleisch
sein. 32 Dies ist
ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche.
6,1 Ihr Kinder, gehorcht euren Eltern im Herrn, denn das ist recht! 2 Ehre deinen
Vater und deine Mutter ...
4 Und ihr Väter, ... erzieht sie
in der Zucht und Weisung des Herrn!. . . .
11 Zieht an die Waffenrüstung [Gottes], um den listigen Anschlägen des
Teufels zu widerstehen! 12 [Denn] wir haben [nicht gegen
Menschen aus Fleisch und Blut] zu kämpfen, [sondern] gegen Mächte und Gewalten, gegen
die Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geister in den
himmlischen Bereichen. 13 [Darum] legt die Waffenrüstung Gottes an ...
14 [Steht also da, eure Hüften umgürtet mit Wahrheit, angetan
mit dem Brustpanzer der Gerechtigkeit, 15 die Füße beschuht mit der
Bereitschaft für das Evangelium des Friedens. 16 ... greift zum Schild
des Glaubens!] Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des
Bösen auslöschen. 17 [Und nehmt den Helm
des Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes! 18 Hört
nicht auf, zu beten und zu flehen!] Betet [jederzeit im Geist; seid wachsam, ...] 19 auch für
mich, dass mir das rechte Wort gegeben werde, sooft ich meinen Mund auftue,
mit Freimut das Geheimnis [des
Evangeliums] zu verkünden; 20 als
dessen Gesandter bin ich in Ketten ...
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1 Paulus, Apostel Christi Jesu durch den
Willen Gottes, an die Heiligen in Ephesus, die Gläubigen in Christus Jesus,
2 Gnade
sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus!
3 Gepriesen
sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus. /
Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft
mit Christus im Himmel. 4 Denn in ihm hat er uns erwählt vor der
Grundlegung der Welt, / damit wir heilig und untadelig leben vor ihm.
5 Er hat uns aus Liebe im Voraus dazu bestimmt, / seine Söhne zu werden durch Jesus
Christus und zu ihm zu gelangen nach seinem gnädigen Willen, 6 zum Lob
seiner herrlichen Gnade. / Er hat sie uns geschenkt in seinem geliebten Sohn.
7 In ihm haben wir die Erlösung durch sein Blut, / die Vergebung der Sünden
nach dem Reichtum seiner Gnade. 8 Durch sie hat er uns reich beschenkt,
in aller Weisheit und Einsicht, 9 er hat uns das Geheimnis seines
Willens kundgetan, wie er es gnädig im Voraus bestimmt hat [in ihm.] 10 Er hat beschlossen, die Fülle der Zeiten
heraufzuführen, / das All in Christus als dem Haupt zusammenzufassen, was im
Himmel und auf Erden ist, in ihm. 11 In
ihm sind wir auch als Erben vorherbestimmt / nach dem Plan dessen, der alles
so bewirkt, / wie er es in seinem Willen beschließt; 12 wir sind zum Lob seiner Herrlichkeit bestimmt,
/ die wir schon früher in Christus gehofft haben. 13 In ihm habt auch ihr das Wort
der Wahrheit gehört, das Evangelium von eurer Rettung; / in ihm habt ihr das Siegel des
verheißenen Heiligen Geistes empfangen, als ihr zum Glauben kamt. 14 Der Geist ist der erste Anteil unseres
Erbes, / hin zur Erlösung, durch die ihr Gottes Eigentum werdet, / zum Lob
seiner Herrlichkeit. 15-16 Darum höre ich nicht auf, für euch zu danken,
wenn ich in meinen Gebeten an euch denke; denn ich habe von eurem Glauben an
Jesus, den Herrn, und von eurer Liebe zu allen Heiligen gehört. 17 Der Gott Jesu Christi, unseres Herrn, der Vater
der Herrlichkeit, gebe euch den Geist der Weisheit und Offenbarung, damit ihr ihn erkennt. 18 Er
erleuchte die Augen eures Herzens, damit ihr
versteht, zu welcher Hoffnung ihr durch ihn berufen seid, welchen
Reichtum die Herrlichkeit seines Erbes den Heiligen schenkt 19 und wie überragend groß seine Macht sich an uns, den Gläubigen, erweist durch das Wirken seiner Kraft
und Stärke. 20 Er ließ sie wirksam werden in Christus, den er
von den Toten auferweckt und im Himmel [auf den
Platz] zu seiner Rechten erhoben hat, 21 hoch über jegliche Hoheit und Gewalt, Macht und Herrschaft
und über jeden Namen, der nicht nur in dieser Weltzeit, sondern auch in der
künftigen genannt wird. 22 Alles hat er ihm zu Füßen gelegt und ihn, der
als Haupt alles überragt, über die Kirche gesetzt. 23 Sie ist sein Leib,
die Fülle dessen, der das All in allem erfüllt. 8 Denn aus Gnade seid ihr durch den Glauben
gerettet, nicht aus eigener Kraft - Gott hat es geschenkt -, 9 nicht aus
Werken, damit
keiner sich rühmen kann. 10 Denn seine Geschöpfe sind wir,
in Christus Jesus zu guten Werken erschaffen, die Gott für uns im Voraus
bestimmt hat, damit wir mit ihnen unser Leben gestalten. 11 Erinnert
euch also, dass ihr
früher von Geburt Heiden wart und von denen, die äußerlich beschnitten sind,
Unbeschnittene genannt wurdet. 12 Zu jener
Zeit wart ihr von Christus getrennt, der Gemeinde Israels fremd und von dem
Bund der Verheißung ausgeschlossen; ihr hattet keine Hoffnung und lebtet ohne
Gott in der Welt. 13 Jetzt aber
seid ihr, die ihr einst in der Ferne wart, in Christus, nämlich durch sein Blut, in die Nähe gekommen. 14 Denn er ist
unser Friede. Er vereinigte die beiden Teile und riss
die trennende Wand der Feindschaft in seinem
Fleisch nieder. 15 Er hob das
Gesetz mit seinen Geboten durch seine
Edikte auf, um die zwei in sich zu einem
neuen Menschen zu machen. Er stiftete Frieden 16 und versöhnte die beiden durch das Kreuz mit Gott
in einem einzigen Leib. Er hat in seiner Person die Feindschaft getötet. 17 Er kam und verkündete den Frieden:
euch, den Fernen, und Frieden den Nahen. 18 Denn
durch ihn haben wir beide in dem einen
Geist Zugang zum Vater. 19 Ihr seid
also jetzt nicht mehr Fremde und ohne Bürgerrecht, sondern Mitbürger der
Heiligen und Hausgenossen Gottes. 20 Ihr seid
auf das Fundament der Apostel und
Propheten gebaut; der
Eckstein ist Christus Jesus
selbst. 21 In ihm wird der ganze Bau zusammengehalten und wächst zu
einem heiligen Tempel im Herrn. 22 Durch ihn werdet auch ihr zu einer
Wohnung Gottes im Geist miterbaut.
3,1 Deshalb bin ich, Paulus, der Gefangene Christi Jesu für
euch, die Heiden. 2 Ihr habt doch gehört, welches Amt die Gnade Gottes
mir für euch verliehen hat. 3 Durch eine Offenbarung wurde mir das
Geheimnis kundgetan, wie ich es soeben kurz beschrieben habe. 4 Wenn ihr
das lest, könnt ihr erkennen, welche Einsicht in das Geheimnis Christi mir gegeben
ist. 5 Den Menschen früherer Generationen wurde es nicht kundgetan,
jetzt aber ist es seinen heiligen Aposteln und Propheten durch den Geist
offenbart worden: 6 dass nämlich die Heiden Miterben sind, zu demselben
Leib gehören und mit teilhaben an der Verheißung in Christus Jesus durch das
Evangelium. 7 Dessen Diener bin ich geworden dank des Geschenks der
Gnade Gottes, die mir durch das Wirken seiner Macht verliehen wurde. 8 Mir, dem
Geringsten unter allen Heiligen, wurde diese Gnade zuteil: Ich soll den
Heiden mit dem Evangelium den unergründlichen Reichtum Christi verkünden 9 und enthüllen, was die Verwirklichung des
geheimen Ratschlusses beinhaltet, der von Ewigkeit her in Gott, dem Schöpfer
des Alls, verborgen war. 10 So soll
jetzt den Fürsten und Gewalten des himmlischen Bereichs durch die Kirche die
vielfältige Weisheit Gottes kundgetan werden, 11 nach seinem ewigen Plan, den er durch Christus Jesus, unseren
Herrn, ausgeführt hat. 12 In ihm haben wir den freien und
vertrauensvollen Zugang, den der Glaube an ihn schenkt. 13 Deshalb bitte
ich, nicht wegen der Leiden zu verzagen, die ich für euch ertrage, denn sie
sind euer Ruhm. 14 Daher beuge ich meine Knie vor dem Vater, 15 von dem
jedes Geschlecht im Himmel und auf der Erde seinen Namen hat. 16 Er gebe
euch aufgrund des Reichtums seiner Herrlichkeit, dass ihr in Bezug auf den
inneren Menschen durch seinen Geist an Kraft und Stärke zunehmt.
17 Durch den Glauben wohne Christus in euren Herzen, in der Liebe
verwurzelt und auf sie gegründet. 18 So sollt ihr mit allen Heiligen
dazu fähig sein, die Länge und Breite, die Höhe und Tiefe zu ermessen
19 und die Liebe Christi zu erkennen, die alle Erkenntnis übersteigt. So
werdet ihr erfüllt werden in die ganze Fülle Gottes hinein. 20 Dem aber,
der gemäß der Macht, die in uns wirkt, unendlich viel mehr tun kann, als wir
erbitten oder erdenken, 21 ihm sei die Herrlichkeit in der Kirche und in
Christus Jesus bis in alle Generationen für ewige Zeiten. Amen.
4,1 Ich, der Gefangene im Herrn, ermahne euch, ein Leben zu
führen, das des Rufes würdig ist, der an euch erging. 2 Seid demütig,
friedfertig und geduldig, ertragt einander in Liebe 3 und bemüht euch,
die Einheit des Geistes zu wahren durch das Band des Friedens! 4 Ein
Leib und ein Geist, wie ihr auch berufen seid zu einer Hoffnung in eurer
Berufung: 5 ein Herr, ein Glaube, eine Taufe, 6 ein Gott und Vater aller, der über allem und
durch alles und in allem ist. 7 Aber
jeder von uns empfing die Gnade in dem Maß, wie Christus sie ihm geschenkt
hat. 8 Deshalb heißt es: Er stieg hinauf zur Höhe und erbeutete
Gefangene, er gab den Menschen Geschenke.
9 Wenn es heißt: Er stieg aber hinauf, was bedeutet dies anderes, als
dass er auch zur Erde herabstieg? 10 Derselbe, der herabstieg, ist auch
hinaufgestiegen über alle Himmel, um das All zu erfüllen. 11 Und er
setzte die einen als Apostel ein, andere als Propheten, andere als
Evangelisten, andere als Hirten und Lehrer, 12 um die Heiligen für die
Erfüllung ihres Dienstes zuzurüsten, für den Aufbau des Leibes Christi,
13 bis wir alle zur Einheit im Glauben und der Erkenntnis des Sohnes
Gottes gelangen, zum vollkommenen Menschen, zur vollen Größe, die der Fülle
Christi entspricht. 14 Wir sollen nicht mehr unmündige Kinder sein, ein
Spiel der Wellen, geschaukelt und getrieben von jedem Widerstreit der
Lehrmeinungen, im Würfelspiel der Menschen, in Verschlagenheit, die in die
Irre führt. 15 Wir aber wollen, von der Liebe geleitet, die Wahrheit
bezeugen und in allem auf ihn hin wachsen. Er, Christus, ist das Haupt.
16 Von ihm her wird der ganze Leib zusammengefügt und gefestigt durch
jedes Gelenk. Jedes versorgt ihn mit der Kraft, die ihm zugemessen ist. So
wächst der Leib und baut sich selbst in Liebe auf. 17 Das also sage ich und beschwöre euch im Herrn:
Lebt nicht mehr wie die Heiden in ihrem nichtigen Denken! 18 Sie sind
verfinstert in ihrem Sinn. Sie sind dem Leben Gottes entfremdet durch die
Unwissenheit, in der sie befangen sind, durch die Verhärtung ihres Herzens.
19 In ihrer Haltlosigkeit gaben sie sich der Ausschweifung hin, um jede
Art von Unreinheit in Habgier zu vollführen. 20 Ihr aber habt Christus
nicht so kennengelernt. 21 Ihr habt doch von ihm gehört und seid
unterrichtet worden, wie es Wahrheit ist in Jesus. 22 Legt den alten
Menschen des früheren Lebenswandels ab, der sich in den Begierden des Trugs
zugrunde richtet, 23 und lasst euch erneuern durch den Geist in eurem
Denken! 24 Zieht den neuen Menschen an, der nach dem Bild Gottes
geschaffen ist in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit! 25 Legt deshalb die Lüge ab
und redet die Wahrheit, jeder mit seinem Nächsten; denn wir sind als Glieder miteinander verbunden. 26 Wenn ihr
zürnt, sündigt nicht! Die Sonne soll über eurem Zorn nicht untergehen. 27 Gebt dem Teufel keinen
Raum! 28 Der Dieb soll nicht mehr stehlen, vielmehr soll er sich abmühen
und mit seinen Händen etwas verdienen, damit er den Notleidenden davon geben
kann. 29 Über eure Lippen komme kein böses Wort, sondern nur ein gutes,
das den, der es braucht, auferbaut und denen, die es hören, Nutzen bringt!
30 Betrübt nicht den Heiligen Geist Gottes, den ihr als Siegel empfangen
habt für den Tag der Erlösung! 31 Jede Art von Bitterkeit und Wut und
Zorn und Geschrei und Lästerung mit allem Bösen verbannt aus eurer Mitte!
32 Seid gütig zueinander, seid barmherzig, vergebt einander, wie auch
Gott euch in Christus vergeben hat.
5,1 Ahmt Gott nach als seine geliebten Kinder 2 und führt
euer Leben in Liebe, wie auch Christus uns geliebt und sich für uns hingegeben hat als Gabe
und Opfer, das Gott gefällt! 3 Von
Unzucht aber und Unreinheit jeder Art oder von Habgier soll bei euch, wie es
sich für Heilige gehört, nicht einmal die Rede sein. 4 Auch Sittenlosigkeit
und albernes oder zweideutiges Geschwätz schicken sich nicht für euch,
sondern vielmehr Dankbarkeit. 5 Denn das sollt ihr wissen: Kein
unzüchtiger, schamloser oder habgieriger Mensch - das heißt kein Götzendiener
- erhält ein Erbteil im Reich Christi und Gottes. 6 Niemand täusche euch
mit leeren Worten: All das nämlich zieht auf die Ungehorsamen den Zorn Gottes
herab. 7 Habt darum mit ihnen nichts gemein! 8 Denn einst wart ihr
Finsternis, jetzt aber seid ihr Licht im Herrn. Lebt als Kinder des Lichts!
9 Denn das Licht bringt lauter Güte, Gerechtigkeit und Wahrheit hervor.
10 Prüft, was dem Herrn gefällt, 11 und habt nichts
gemein mit den Werken der Finsternis, die keine Frucht bringen, deckt sie vielmehr auf! 12 Denn von dem, was sie heimlich tun,
auch nur zu reden, ist schändlich. 13 Alles, was aufgedeckt ist, wird
vom Licht erleuchtet. 14 Denn alles Erleuchtete ist Licht. Deshalb
heißt es: Wach auf, du Schläfer, / und steh auf von den Toten / und Christus
wird dein Licht sein. 15 Achtet also sorgfältig darauf, wie ihr euer Leben
führt, nicht wie Toren, sondern wie Kluge! 16 Nutzt die Zeit, denn die
Tage sind böse. 17 Darum seid nicht unverständig, sondern begreift, was
der Wille des Herrn ist! 18 Berauscht euch nicht mit Wein - das macht
zügellos -, sondern lasst euch vom Geist erfüllen! 19 Lasst in eurer
Mitte Psalmen,
Hymnen und geistliche Lieder erklingen, singt und jubelt aus vollem
Herzen dem Herrn! 20 Sagt Gott, dem Vater, jederzeit Dank für alles im
Namen unseres Herrn Jesus Christus! 21 Einer ordne sich dem andern unter in der
gemeinsamen Furcht Christi! 22 Ihr Frauen euren Männern wie dem Herrn; 23 denn der Mann ist das Haupt der
Frau, wie auch Christus das Haupt der Kirche ist. Er selbst ist der Retter des Leibes. 24 Wie aber die Kirche sich Christus unterordnet, so sollen sich
auch die Frauen in allem den Männern unterordnen. 25 Ihr Männer, liebt
eure Frauen, wie auch Christus die Kirche geliebt und sich für sie hingegeben
hat, 26 um sie zu heiligen, da er sie gereinigt hat durch das Wasserbad
im Wort! 27 So will er die Kirche herrlich vor sich hinstellen, ohne
Flecken oder Falten oder andere Fehler; heilig soll sie sein und makellos. 28 Darum sind die Männer verpflichtet, ihre Frauen so zu lieben
wie ihren eigenen Leib. Wer seine Frau liebt, liebt sich
selbst. 29 Keiner hat
je seinen eigenen Leib gehasst, sondern er nährt und pflegt ihn, wie auch
Christus die Kirche. 30 Denn
wir sind Glieder seines Leibes. 31 Darum wird der Mann Vater und
Mutter verlassen und sich an seine Frau binden und die
zwei werden ein Fleisch sein. 32 Dies ist
ein tiefes Geheimnis; ich beziehe es auf Christus und die Kirche. 33 Indessen sollt auch ihr, jeder Einzelne, seine Frau lieben
wie sich selbst, die Frau aber ehre ihren Mann. 6,1 Ihr Kinder, gehorcht
euren Eltern im Herrn, denn das ist recht!
2 Ehre deinen Vater und deine Mutter: Das
ist ein Hauptgebot mit einer Verheißung: 3 damit es dir wohl ergehe und
du lange lebst auf der Erde. 4 Und ihr Väter,
reizt eure Kinder nicht zum Zorn, sondern erzieht sie in der Zucht und Weisung des Herrn! 5 Ihr Sklaven, gehorcht den irdischen Herren mit
Furcht und Zittern und mit aufrichtigem Herzen, als wäre es Christus,
6 nicht in Augendienerei, als wolltet ihr Menschen gefallen, sondern
erfüllt als Sklaven Christi von Herzen den Willen Gottes! 7 Dient mit
Hingabe, als dientet ihr dem Herrn und nicht den Menschen! 8 Denn ihr
wisst, dass jeder, der etwas Gutes tut, es vom Herrn zurückerhalten wird, ob
er ein Sklave ist oder ein Freier. 9 Und ihr Herren, handelt in gleicher
Weise ihnen gegenüber, unterlasst das Drohen, denn ihr wisst, dass ihr im Himmel
denselben Herrn habt, und bei ihm gibt es kein Ansehen der Person! 10 Schließlich: Werdet stark durch die Kraft und Macht des
Herrn! 11 Zieht an die Waffenrüstung Gottes, um den listigen Anschlägen des Teufels zu
widerstehen! 12 Denn wir haben nicht gegen Menschen aus Fleisch und Blut zu kämpfen, sondern gegen Mächte und Gewalten, gegen die
Weltherrscher dieser Finsternis, gegen die bösen Geister in den himmlischen
Bereichen. 13 Darum legt die
Waffenrüstung Gottes an, damit ihr am
Tag des Unheils widerstehen, alles vollbringen und standhalten könnt!
14 Steht also da, eure Hüften umgürtet mit Wahrheit, angetan mit dem
Brustpanzer der Gerechtigkeit, 15 die Füße beschuht mit der Bereitschaft
für das Evangelium des Friedens. 16 Vor allem greift zum Schild des
Glaubens! Mit ihm könnt ihr alle feurigen Geschosse des Bösen
auslöschen. 17 Und nehmt den Helm des
Heils und das Schwert des Geistes, das ist das Wort Gottes! 18 Hört
nicht auf, zu beten und zu flehen! Betet jederzeit im Geist; seid wachsam, harrt aus und bittet für alle
Heiligen, 19 auch für mich, dass mir das rechte Wort gegeben
werde, sooft ich meinen Mund auftue, mit Freimut das Geheimnis des Evangeliums zu verkünden; 20 als dessen Gesandter bin ich in Ketten, damit ich in ihm freimütig zu reden vermag, wie es meine Pflicht
ist. 21 Damit auch ihr erfahrt, wie es mir geht und was ich tue, wird
euch Tychikus, der geliebte Bruder und treue Diener im Herrn, alles
berichten. 22 Ihn habe ich eigens zu euch gesandt, damit ihr alles über
uns erfahrt und er eure Herzen ermutige. 23 Friede sei mit den Brüdern,
Liebe und Glaube von Gott, dem Vater, und dem Herrn Jesus Christus.
24 Gnade mit allen, die unseren Herrn Jesus Christus lieben - in
Unvergänglichkeit. |
8 (Col.)
*Paul |
Paul |
1,1 Paulus, Apostel Christi Jesu [... 2 an die ... in Kolossä], Gnade
sei mit euch und Friede von Gott, unserm Vater und Herrn Jesus! 3 [Wir danken Gott . . .
5 wegen] der Hoffnung, die [für euch] im Himmel bereitliegt. Schon früher habt ihr davon gehört durch das wahre Wort
des Evangeliums, 6 das bei
euch anwesend ist. Wie in der ganzen Welt ...
12 [Dankt dem Vater mit Freude! Er hat euch fähig
gemacht, Anteil zu haben am Los der Heiligen, die im Licht sind. 13 Er
hat uns der Macht der Finsternis entrissen und aufgenommen in das Reich
seines geliebten Sohnes. 14 Durch ihn haben wir die Erlösung, die
Vergebung der Sünden.] 15 Er ist Bild des unsichtbaren Gottes. 16 Denn in ihm wurde alles erschaffen /
im Himmel und auf Erden, / das Sichtbare und das Unsichtbare, / Throne und
Herrschaften, Mächte und Gewalten.[8]
17 Er ist vor allem. [Schöpfung / und in ihm hat alles
Bestand. 18 Er ist das Haupt, / der Leib aber ist die Kirche. / Er ist
der Ursprung, / der Erstgeborene der Toten; / so hat er in allem den Vorrang.
19 Denn Gott][9] Er wollte mit seiner ganzen
Fülle in ihm wohnen, / 20 [um durch ihn] alles auf ihn hin zu versöhnen. / Alles im Himmel und auf Erden
wollte er zu Christus führen, / der Frieden gestiftet hat am Kreuz durch sein
Blut. 21 [Auch] ihr standet ihm einst fremd und
feindlich gegenüber; denn euer Sinn trieb euch zu bösen Taten. 22 [Jetzt aber] hat er euch durch den Tod seines
sterblichen Leibes versöhnt ...
24 [Jetzt freue ich mich in den Leiden, die ich für euch
ertrage.] Ich ergänze in meinem irdischen Leben, was an den
Bedrängnissen Christi noch fehlt an seinem Leib, der die Kirche ist.
2,1 [Ich will euch nämlich wissen lassen, was für einen schweren Kampf ich
für euch und die Gläubigen in Laodizea zu bestehen habe, auch für alle
anderen, die mich von Angesicht nie gesehen haben ...
4 Das sage ich,] damit euch niemand durch
Überredungskünste [täuscht].
8 ... mit seiner Philosophie und leerem Trug einfängt,
die sich nur auf menschliche Überlieferung stützen und sich auf die
Elementarmächte der Welt berufen ...
13 ] Er hat euch mit Christus zusammen
lebendig gemacht und uns alle Sünden vergeben. 14 [Er hat den Schuldschein, der gegen uns sprach, durchgestrichen . . .]
16 [Darum] soll euch niemand verurteilen
wegen Speise und Trank oder wegen eines Festes, ob Neumond oder Sabbat. 17 Das alles ist nur ein Schatten von dem, was
kommen wird, die Wirklichkeit aber ist Christus. 18 [Niemand soll euch den Kampfpreis absprechen,] der sich
gefällt in Unterwürfigkeit und Verehrung, die er den Engeln erweist, der als
Eingeweihter mit Visionen prahlt ...
19 Er hält sich nicht an das Haupt, [von dem aus der ganze Leib durch Gelenke und Bänder versorgt und
zusammengehalten wird und durch Gottes Wirken wächst. 20 Wenn ihr mit
Christus den Elementarmächten der Welt gestorben seid, warum lasst ihr euch
dann, als würdet ihr noch in der Welt leben, vorschreiben:] |